Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0154
ob diese Stadt an der Eyach oder oben bei der alten Burg lag,
offen 2, Blessing faßt die obere Stadt als die ältere auf3. Ich
neige zur Ansicht, daß bei der Oberstadtburg zwar die ältere
und namengebende Siedlung lag, die ältere Stadtgründung aber
in der Unterstadt zu suchen ist. Vermutlich ist bald nach der
Erbauung der Burg auf dem Felsen rechts der Eyach eine Stadt
unterhalb der Burg angelegt worden, die mit der 1237 erstmals
genannten identisch ist. Die obere Stadt wird erst in der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts (1296: Nüwenstat) 4 als eine
Erweiterung der unteren Stadt entstanden sein. Erstmals 1354
werden eine Burg und zwei Städte genannt. Aber noch am
23. November 1356 urkundet die Gesamtstadt Haigerloch5.
Bald darauf muß die rechtliche Trennung in zwei Gemeinwesen
vorgenommen worden sein, denn bereits am 20. Dezember
1356 tritt ein Vogt der unteren Stadt auf 6.
Der Grund der Trennung ist in einer Besitzteilung zu suchen.
Haigerloch geriet 1354 durch Heirat in den Pfandbesitz der
Grafen von Montfort-Bregenz 7. Da diese 1367 nur noch die
niedere Stadt und die Burg besaßen, werden Graf Albrecht V.
von Hohenberg oder seine Erben von ihrem Recht Gebrauch
gemacht haben, ihren Teil der oberen Stadt aus der Pfandschaft
zu lösen, und sie werden dann dieser Siedlung eine eigene
städtische Verwaltung gegeben haben.

Die Montfort verpfändeten ihren Teil (Burg und untere Stadt)
1367 an die Grafen von Württemberg 8, von denen ihn die Hohenberger
spätestens 1379 zurückerwarben9. Somit waren die
beiden Städte wieder in einer Hand vereinigt. Die verwaltungsmäßige
Trennung der Städte blieb aber vorerst noch bestehen
und ist letztmals für den 9. Mai 1381 zu belegen. Mit
dem Verkauf von Veste und beiden Städten Haigerloch an
Österreich am 26. Oktober 1381 hörte wohl das Sonderdasein
der beiden Städte auf. Für 1383 ist wieder eine gemeinsame
Stadt nachweisbar10. Österreich gab Stadt und Herrschaft
Haigerloch meist als Pfand aus, bis es 1497 beide an die Grafen
von Hohenzollern vertauschte.

Die Stadt Haigerloch besaß im Jahre 1296 offenbar noch kein
eigenes Siegel. Denn in einer im Original nicht mehr erhaltenen
Urkunde vom 12. Juni 1296 11 ist außer den Siegeln des Grafen
Albrecht von Hohenberg und des Vogtes das Siegel der
Bürger von Haigerloch angekündigt mit dem Zusatz: „wenne
sie ains gewinnent" 12.

Das älteste bekannte Siegel der Stadt Haigerloch, das an einer
Urkunde von 1321 erhalten ist13 (Durchm.: 47 mm; Umschr.:
+ S' CIVIVM IN HAIGERLOCH; 1321-1347; Abb. 4)
zeigt wie alle späteren Siegel den Wappenschild der hohenbergischen
Stadtgründer. An seine Stelle tritt spätestens 1349
ein etwas größeres Siegel (Durchm.: 50 mm; Umschr.:
* S* CIVIVM • IN HAIGERLOCH; 1349 bis 1353; Abb. 5).


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0154