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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0201
Neues Schrifttum

Besprechungen

Walter Bernhardt - Rudolf Seigel: Bibliographie der Hohenzollerischen Geschichte. Sigmaringen
: Thorbecke 1975. XXIV, 688 S. (Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte.
Bd. 10/11 (1974/75), zugleich Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns. Bd. 12.)

Auch kleinere Territorien, kleinere Herrschaften und selbst Landschaften haben ihre
Geschichte und nicht selten eine höchst wechselvolle. Das gilt wohl auch für das „Land"
Hohenzollern. Einst aus kleinen Anfängen entstanden, sich allmählich vergrößernd und
dann sich teilend, zuletzt in die Linien Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sig-
maringen, die Landesherren zu Reichsfürsten mit Sitz und Stimme im Reichsfürstenkollegium
erhoben und ausgezeichnet mit dem Amt des Reichserbkämmerers, so waren die beiden
Territorien über die Jahrhunderte hinweg sicher aufgehoben in der Rechtsgemeinschaft
des alten Reiches. Als dieses dann zerfiel, konnten sie sich aus seiner Erbmasse noch
vergrößern und zugleich souveräne Staaten werden. Auch die Mediatisierung überstanden
sie mit Glück und Beziehungen und waren dann in einer Zeit, die auf größere wirtschaftliche
und politische Einheiten drängte, doch nicht mehr recht lebensfähig. So wurden sie
an Preußen verkauft, als der Regierungsbezirk Sigmaringen der Rheinprovinz unterstellt
und zugleich durch Vertrag zu den „Hohenzollerischen Landen" mit bestimmten Eigenrechten
vereinigt. Als dann Preußen zerschlagen wurde, stand auch „Südpreußen" zur
Disposition. Erst unter französischem Besatzungsrecht mit Südwürttemberg zusammen
einen eigenen Staat bildend, fand es wenig später unter Bestätigung durch einen Volksentscheid
den Weg in den Südweststaat, wobei die alte Zusammengehörigkeit aber immer
noch in einem eigenen Kommunalverband und einem eigenen Landeshauptmann ihren
Ausdruck fand. Endlich aber sollte doch - nach rund tausend Jahren Geschichte - das
Sterbeglöcklein im Zug jener Gebietsreform läuten, die den Kreis Hechingen unter die
Nachbarschaft aufteilte und den Kreis Sigmaringen mit nichtzollerischen Gebieten vergrößerte
. So mag es wie ein Abgesang aussehen, daß der Hohenzollerische Geschichtsverein
nun in einem Doppelband seiner Zeitschrift eine „Bibliographie der Hohenzollerischen
Geschichte" herausbrachte. Notiert sind 10260 Nummern und noch mehr Titel, Zahlen,
die nur ahnen lassen, wieviel Zeit und vor allem Arbeit die beiden Herausgeber Walter
Bernhardt, der jetzige Leiter des Fürstlich-Hohenzollernschen Haus- und Domänenarchivs
, und sein Vorgänger Rudolf Seigel zu investieren hatten, dies umso mehr, als sie ein
so kleinmaschiges Netz benutzten, daß auch die kleineren Fische darin hängenblieben, von
der Kleinstbroschüre über den Einblattdruck bis zum Zeitungsartikel. Besonders deutlich
wird dies in der Unterabteilung 37.2.3 „Einzelne Geschlechter, Familien und Personen",
ein Kompendium von Persönlichkeiten aus Hohenzollern und solchen, die mit Hohenzollern
in irgendeiner Beziehung gestanden hatten. Die Angaben zur Person sind gewollt
knapp gehalten, dafür ist die biographische Literatur verzeichnet und dabei eben oft genug
nur ein Nachruf im Heimatblatt. Ähnlich verhält es sich mit den Leichenpredigten,
wobei auffällt, daß offensichtlich bei der jüdischen Bevölkerung sich die Tradition der

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