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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0214
Neues Schrifttum

Nach einem einleitenden Überblick über die Kirchenverfassung Altwürttembergs bis
zum Regierungsantritt Karl Alexanders referiert der Verfasser, gestützt auf neuere Arbeiten
von Martin Heckel und Klaus Schiaich, die zeitgenössischen rechtstheologischen Lehren
vom Summepiskopat des Landesherrn, um sodann die jeweilige Entwicklung der sogenannten
Religionsreversalien von ihrer Ausstellung über die Garantie bis zur Einhaltung
unter Verwertung des einschlägigen Archivmaterials ausführlich zu schildern. Neben den
Unterhandlungen mit dem Kaiser, dem Corpus Evangelicorum auf dem Reichstag und
dem Schwäbischen Kreis wegen der konfessionell gebundenen und von Württemberg weiterhin
beanspruchten Verfassungsämter sowie der Verbindungsaufnahme mit den Garantiemächten
England, Dänemark und Preußen tritt vor allem die Stellung der württembergischen
Landschaft deutlich hervor, die als Hüterin evangelischen Glaubens ängstlich
die strikte Beachtung der Reversalien gegen alle aufklärerischen wie auch katholisierenden
Neigungen fürstlichen Absolutismus verteidigt: Bemängelt sie doch unter anderem 1775
beim Herzog, daß sich der Trauerzug für den katholischen Kaufmann Pironi statt in der
für Katholiken üblichen Zeit der Nacht oder des Morgengrauens erst um V2 8 Uhr von
Stuttgart zum Friedhof nach Hofen bewegt und daß das vor dem Sarg aufgesteckte
Kreuz diesen um eineinhalb Fuß überragt habe ...

Hohenheim Peter-Christoph Storm

Walter-Siegfried Kircher: Adel, Kirche und Politik in Württemberg 1830-1851. Kirchliche
Bewegung, katholische Standesherren und Demokratie. Göppingen: Kümmerle
1973. 321 S. (Göppinger akademische Beiträge 79.)

Diese aus der Schule von Professor J. Engel hervorgegangene Tübinger Dissertation
setzt sich mit den Beziehungen des einstigen reichsunmittelbaren Adels im neuwürttember-
gischen Oberschwaben zum politischen Katholizismus und zu den liberalen sowie demokratischen
Bewegungen des Königreichs Württemberg im Vormärz und den Revolutionsjahren
von 1848/49 bis 1851 auseinander. Zentralfigur der Arbeit ist die Persönlichkeit
des Fürsten Constantin von Waldburg-Zeil-Trauchburg, der versuchte, eine streng katholische
Opposition zu organisieren, um der katholischen Kirche innerhalb Württembergs größere
Freiheiten zu verschaffen. Diese Arbeit, die somit im Wesentlichen die politische Biographie
des genannten fürstlichen Standesherren beinhaltet, ist im Vergleich zu den Veröffentlichungen
von P. Blickle „Katholizismus, Aristokratie und Bürokratie im Württemberg
des Vormärz". In: Historisches Jahrbuch 88 (1968) 369^06 und von U. Neth „Standesherren
und liberale Bewegung. Der Kampf des württembergischen standesherrlichen Adels
um seine Rechtsstellung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts", 1970, zu sehen.

Durch Heranziehung der einschlägigen Bestände des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
- Geheimes Staatsarchiv -, des Fürstlich Waldburg-Wolfegg'schen Archivs im Schloß
Wolfegg, des Zentralarchivs der Fürsten von Thum und Taxis in Regensburg, des Fürstlich
Wykradt-Quadt'schen Hausarchivs in Isny, des Gräflich Königsegg-Aulendorf'schen
Archivs in Königseggwald und des Gräflich Schaesberg-Thannheim'schen Archivs (Depositum
im Kreisarchiv Kempen-Krefeld) hätte sich die Quellenbasis sicherlich lohnend erweitern
lassen.

Als Anhang hat der Verfasser die Texte besonders aufschlußreicher Korrespondenzen
ediert.

Weil der Stadt Günther Bradler

196


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