Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 103
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1977/0105
Der „Großschwaben-Plan"

haltung, die Baden gegenüber dem Projekte beobachtete, ließ wohl ernstliche Verhandlungen
hierüber nicht aufkommen. Der Gedanke hat keine greifbare Form
angenommen. Immerhin wäre die Angliederung des von Preußen weit abgelegenen
kleinen Landesteiles Hohenzollern-Sigmaringen an Württemberg, an der allerdings
Württemberg finanziell und wirtschaftlich nicht stark interessiert zu sein scheint,
als erstrebenswert zu bezeichnen.

V. Baden. Baden hat, wie erwähnt, die Anregungen einer Vereinigung mit
Württemberg oder eine Angliederung der Rheinpfalz nicht verfolgt. Sonstige
Wünsche zur Änderung des Gebiets sind nicht hervorgetreten."

Nach dem Beschluß der Nationalversammlung vom 22. 7. 1919 zur Anwendung
des Artikels 18 der Reichsverfassung war die Reichsregierung verpflichtet,
„beim Vollzuge dieses Artikels zur Vorbereitung der Reichsvermittlung beim
Reichsministerium des Innern eine Zentralstelle unter Zuziehung von Vertretern
des Reichsrats zu errichten." Die konstituierende Sitzung der „Zentralstelle zur
Gliederung des Deutschen Reiches" fand schließlich am 3. November 1920 im
Reichsministerium des Innern statt30. Als für Süddeutschland wichtige Mitglieder
gehörten ihr u. a. an:

Als vom Reichstag gewähltes Mitglied der ehemalige bayerische Ministerpräsident
Johannes Hoffmann81 und Schriftleiter Wilhelm Heile32; als vom Reichsrat
gewählte Mitglieder der württembergische Ministerialdirektor Schäffer 33, der
preußische Ministerialdirektor Dr. Meister; als vom Reichsminister des Innern berufene
Mitglieder Dr. Konrad Adenauer34, Oberbürgermeister von Köln; der
preußische Staatskommissar für die Verwaltungsreform in Berlin, Dr. Drews 35;
der ehemalige württembergische Staatsminister Professor Dr. Lindemann 36. Auf
Vorschlag des Vorsitzenden Graf Roedern 87 wurden auf der konstituierenden Sitzung
der Zentralstelle zu den vom Reichsinnenminister vorgelegten Fragen neun
Kommissionen und deren Vorsitzende gewählt. Frage 9 hatte „Hohenzollern und
Württemberg" zum Gegenstand; die hierfür zuständige Kommission erhielt
Dr. Drews als Vorsitzenden und Professor Lindemann, Ministerialdirektor Schäffer
sowie den badischen Gesandten Dr. Nieser38 als Mitglieder. Kooptiert wurden

so Bestand Preußisches Justizministerium, Geheimes Staatsarchiv Stiftung Preußischer
Kulturbesitz, Repositur 84a Nr. 9448. - GLAK (wie Anm. 29). - HStAS (wie
Anm. 25).

31 Johannes Hoffmann (1867-1930), bayerischer Ministerpräsident 1919/20. - Vgl. M.
Schwarz, MdR (wie Anm. 13), S. 676.

32 Wilhelm Heile (geb. 1881). - Vgl. U. Schwarz, MdR (wie Anm. 13), S. 665.

35 Hugo Schäffer (geb. 1875), u. a. Reichsminister für Arbeit 1932. Unvollständige Personalakte
im HStAS, Württ. Staatsministerium, E 130 c, Nr. 100.

34 Konrad Adenauer, Oberbürgermeister von Köln. Hg. von H. Stehkämper. 1976,
S. 355 ff. Konrad Adenauer als Präsident des Preußischen Staatsrates.

"Bill Drews (1870-1937), preußischer Minister des Innern, Nachlaß im BÄK. - Vgl.
Das Bundesarchiv und seine Bestände. 2. Aufl. 1968, S. 177.

3* Professor Dr. Hugo Lindemann (1867-1950), württ. Arbeitsminister. - Vgl. M.Schwarz
(wie Anm. 13), S. 389.

37 Siegfried Graf Roedern (1870-1954), preuß. Staatsminister. Nachlaßreste im BÄK. -
Vgl. wie Anm. 34, S.211.

38 Friedrich Franz Joseph Nieser (1861-1945), bad. Gesandter in Berlin. Personalakte im
GLAK. - Vgl. Heinrich Köhler, Lebenserinnerungen des Politikers und Staatsmannes,
1879-1949, 1964, S. 141.

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