Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 104
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1977/0106
Bradler

von badischer Seite der Mannheimer Professor Dr. Endres S9, von württembergischer
Seite Conrad Haußmann und besonders auf badisches Drängen als Gutachter
der preußische Regierungspräsident für die Hohenzollernschen Lande, Dr. Emil
Beizer.

2.3 Der „Großschwaben-Plan" im „Beizer-Gutachten" und die Stellungnahme von
Baden, Württemberg und Preußen

Aufgrund seiner Besprechungen im preußischen Ministerium des Innern am
24. September 1920 berief Regierungspräsident Beizer auf den 1. Oktober 1920
folgende Mitglieder des Hohenzollernschen Kommunallandtages und des Landesausschusses
sowie seines Regierungskollegiums zu einer internen Diskussion über die
möglichen Auswirkungen der in Gang gesetzten preußischen Verwaltungsreform,
auch im Hinblick auf die künftige Zugehörigkeit der Hohenzollernschen Lande
zum preußischen Staatsverband: seitens der Regierung Verwaltungsgerichtsdirektor
Sauerland, Regierungsrat Dr. Hasenjäger; Pfarrer Brandhuber/Benzingen als
Vorsitzender des Landesausschusses und Bürgermeister a. D. Eger/Weildorf, beide
Zentrum; Buchdruckereibesitzer Wallishauser/Hechingen, Demokratische Partei;
Juwelierarbeiter Schmidt/Sigmaringen, SPD; als Bürgermeister: Schenk/Rangendingen
und Löffler/Gammertingen; als Vertreter des Handels: Fabrikant Rudolf
Levi/Hechingen. Beizer eröffnete diese Sitzung mit seiner Forderung, daß die Hohenzollernschen
Lande bei Wegfall der Regierung und der Oberämter die Stellung
einer autonomen Provinz erhalten sollten mit einem Landespräsidenten an der
Spitze, der „im Einverständnis mit der Staatsregierung vom Kommunallandtag zu
wählen sei". Bürgermeister Schenk aus Rangendingen und Fabrikant Levi aus Hechingen
weisen auf die wirtschaftlichen Verknüpfungen mit Württemberg bei
gleichzeitig vorherrschender psychologischer Abneigung gegen die württembergische
Verwaltung. Pfarrer Brandhuber aus Benzingen führte aus, daß „die wirtschaftliche
Not des Reiches und der Länder... gebieterisch eine Vereinfachung
und Verschmelzung einzelner Länder fordern, die hier in der Gestalt eines
Großschwaben ihre Verwirklichung finden könnte" 40. Diese Erörterungen
benützte Beizer zusammen mit der populären Reichsland Schwaben-Idee von
Karl Magirus und den Stellungnahmen seines Amtsvorgängers Graf Brühl als
grundlegende Information für seinen „Großschwaben-Plan" 41.

Auf Ersuchen der Kommission zur Frage 9: Württemberg-Hohenzollern vom
19. November 1920 reichte der Regierungspräsident der Hohenzollernschen Lande,
Dr. Beizer, am 15. Dezember 1920 sein die Fragen dieses Gremiums beantwortendes
Gutachten ein, das mit Schreiben vom 5. 1. 1921 hektographiert und als streng
vertraulich klassifiziert an die Mitglieder bzw. beteiligten Staatsregierungen ver-

" Professor Dr. Alois Endres (1871-1922), Professor für Wirtschaftsgeographie und Verkehrswissenschaft
an der Handelshochschule Mannheim. - Vgl. Die Universität Mannheim
in Vergangenheit und Gegenwart. 1976.

40StAS, Ho 235 P I E 132 = 13727. Enthält das handschriftliche Sitzungsprotokoll.
Pfarrer Camillus Brandhuber (1860-1931). - Vgl. W. Bernhardt/R. Seigel (wie Anm. 3),
S. 494. Hermann Eger vgl. oben Anm. 13. Friedrich Wallishauser vgl. oben Anm. 14.
Karl Löffler (1862-1941) vgl. /. Mühlebach (wie Anm. 3), S. 111.

41 Siehe oben Anm. 15 und 16.

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