Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 141
(PDF, 41 MB)
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MARGARETA BULL-REICHENMILLER

Sigmaringen am Ende des 16. Jahrhunderts

Eine bisher unbekannte Ansicht der Stadt auf einer Landtafel
des oberen Donautals

Ortsansichten und Landschaftsbilder sind dem heutigen Menschen eine Selbstverständlichkeit
. In früheren Epochen, etwa denen des Mittelalters, kannte man
sie nicht bzw. hatte nicht den Wunsch nach solchen Darstellungen. Das Interesse
an ihnen erwachte in der Renaissance, zunächst in Italien, dann um die Wende des
15. zum 16. Jahrhundert auch in Deutschland. Hier wie dort wurzelte es in einem
neuen Sinn für die Individualität der Erscheinungen, für räumliche Dimensionen
und perspektivisches Sehen. Anlaß zu Darstellungen gab dabei anfangs die kirchliche
Tafelmalerei, die immer häufiger Orte und Landschaften als Erlebnishintergrund
des Geschehens in die Bildkomposition einbezog.

Im Lauf des 16. Jahrhunderts löste sich dann der neue Kunstzweig von der religiösen
Thematik. Es entstanden Werke, in denen Orte und Landschaften nicht
als Hintergrund und Beiwerk biblischer Szenen dienen, sondern als eigenständiges
Motiv erscheinen. Zahlreiche Städte, Klöster und fürstliche Residenzen auch und
gerade in Südwestdeutschland wurden nun bis gegen Ende des Jahrhunderts erstmals
im Bilde festgehalten l.

Nicht so allerdings Orte und Gegenden in Hohenzollern 2. Das Land lag den
Hauptverkehrswegen zu fern, seine Schönheiten und Reize waren kaum zu erreichen
. Eine Ausnahme bildet Hechingen, dem immerhin kein Geringerer als Matthäus
Merian den bekannten sorgsam gearbeiteten Kupferstich für seine 1643 erschienene
Topographia Sueviae gewidmet hat. Doch war eben die Lage Hechin-
gens an der viel befahrenen Route in die Schweiz ganz besonders günstig. Neben
Hechingen wurde noch die Klosteranlage Beuron Gegenstand eines Ölbilds aus der
Mitte des 17. Jahrhunderts. Ansonsten finden wir Darstellungen hohenzollerischer
Orte in aller Regel erst im 18. oder gar 19. Jahrhundert. Es trifft auch auf die
Residenz Sigmaringen zu.

Die ältesten bisher bekannten Sigmaringer Stadtansichten stammen aus der
Mitte des 18. Jahrhunderts *. Es sind dies die beiden Ölbilder eines unbekannten
Malers in der Fürstlichen Bibliothek Sigmaringen. Auf dem einen sehen wir

1 Vgl. Max Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, 2 Bände, 1956/57, sowie Ders.,
Alte Ansichten aus Baden, 2 Bände, 1971, beide jeweils mit Einleitung zur Geschichte
der Vedute.

* Ders., Hohenzollern in alten Ansichten, 1963.

• Ebenda S. 116.

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