Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 195
(PDF, 41 MB)
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Besprechungen

sehen den einzelnen Landesteilen nach der vor wenigen Jahren durchgeführten Beseitigung
der seit dem frühen 19. Jahrhundert festgeschriebenen Verwaltungsgrenzen zwischen Baden
, Württemberg und den Hohenzollerischen Landen historische Traditionen stärker in
Vergessenheit geraten läßt.

Weil der Stadt Günther Bradler

Handbuch der bayerischen Geschichte. Hrsg. von Max Spindler. Vierter Band: Das neue
Bayern. 1800-1970. Erster und zweiter Halbband. München: Beck 1974, 1975.
XXXV, XI, 1398 S.

Mit den beiden nun vorliegenden Halbbänden des viertes Bandes ist das seit 1967 erscheinende
große Gesamtwerk eines „Handbuchs der bayerischen Geschichte" im ungewöhnlich
kurzer Zeit beendet worden (Vgl. die Rezension des dritten Bandes in Jahrgang 9
(1973) 157-159 dieser Zeitschrift). Die beiden letzten Halbbände des Handbuchs sind
der Geschichte des im Gefolge der napoleonischen Neuordnung zu Beginn des 19. Jahrhunderts
erheblich vergrößerten Bayern bis zur Gegenwart gewidmet. Nach dem Abschluß
des Gesamtwerkes liegt erstmals eine Darstellung in breitem Rahmen und auf wissenschaftlicher
Grundlage von Bayern im 19. und 20. Jahrhundert vor.

Wie schon bei den vorangegangenen Bänden wurde der Stoff in zwei große Hauptabschnitte
geteilt: Der erste Halbband enthält, in einzelne Kapitel gegliedert, einen Oberblick
über die politische Geschichte des neugeformten Landes. Dabei bildet die Entwicklung
Bayerns im 19. Jahrhundert bis zur Reichsgründung zu Recht einen Schwerpunkt,
wurden doch in dieser Periode Grundlagen gelegt, die bis in unsere Gegenwart lebendig
sind; den wichtigen Abschnitt über Bayern im Vormärz hat dabei der Herausgeber selbst
übernommen. In drei weiteren großen Abschnitten folgt die Geschichte Bayerns im Kaiserreich
, in der Weimarer Republik und im Dritten Reich sowie die des Freistaates Bayern
in der Bundesrepublik bis 1970 (72). Ein wenig mit Bedauern vermerkt man die etwas
knappe Behandlung der Zeit des Dritten Reiches, zumal auch die späteren, sachlich orientierten
Längsschnitte über Kirche, Schule und akademisches Bildungswesen nur wenig Ergänzendes
bieten. Außerordentlich informativ ist dagegen der Beitrag über Bayern nach
1945, namentlich für die Zeit der Bildung der Bundesrepublik; er reizt geradezu zu einem
Vergleich mit dem anders strukturierten Bundesland Baden-Württemberg, das erst nach
Überwindung größter Schwierigkeiten zustande gekommen ist. „Das rechtsrheinische
Bayern überstand als einziger Flächenstaat des Deutschen Bundes und des Deutschen Reiches
den Zusammenbruch von 1945 unverändert", während die Bildung von Baden-
Württemberg nach langen politischen Auseinandersetzungen erst 1952 erfolgen konnte.

Der zweite Halbband ist einzeln, sachlich-thematisch bestimmten Längsschnitten durch
die letzten beiden Jahrhunderte der bayerischen Geschichte vorbehalten. Die beiden Kapitel
über die natürlichen Grundlagen und die Sprache und Mundartgeschichte Bayerns, die
man vielleicht am Anfang des Werkes erwartet hätte, folgen, wie schon zu Beginn geplant
, erst hier, nachdem zuvor die politische Entstehung des gesamtbayerischen Territoriums
dargestellt wurde. Ausführliche Beiträge von H. Fehn, A. Sandberger, P. Fried und
W. Zorn sind der Wirtschafts- und Sozialentwicklung des Landes gewidmet; wie viele
Abschnitte des Handbuchs wird man sie mangels anderer Zusammenfassungen auch für
den südwestdeutschen Raum zu einer ersten Orientierung benutzen und dies, wie der Umgang
mit dem Werk bis jetzt bewiesen hat, immer mit Gewinn. Zwei Kapitel sind der
Entwicklung der evangelischen und der katholischen Kirche seit 1800 gewidmet. Angesichts
der Bedeutung, die der Stellung des bayerischen Episkopats und Ignaz Döllinger im
Streit um das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes zukam, werden in dem von H.
Witeschek geschriebenen Abschnitt Vorgänge von weit über Bayern hinausreichendem Interesse
geschildert. Das letzte Hauptkapitel, „Das geistige Leben seit 1800", orientiert über
die Entwicklung des Universitäts- und Schulwesens, der Literatur, der Zeitung, der bil-

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