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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0123
Walbertsweiler Pfarrbücher

nicht in ihrer Mitte gestorben und begraben sey, es wäre, als hätten sie ihn verloren
. (II, 164.) Noch zu Beginn unseres Jahrhunderts lebte sein Gedächtnis unter
der Bevölkerung fort, und ein schlichter Gedenkstein im Biedermaierstil unter den
Fliederbüschen links vom Eingang der im Jahr 1868 erbauten und 1958 zusammengestürzten
Kirche erinnerte an ihn. Der damalige, sonst wortkarge Mesner
Josef Halmer wurde gesprächig, wenn er dort spielenden Kindern von dem auf
dem Stein genannten Wohltäter der Gemeinde erzählen und ihn besonders als
Förderer, ja als Begründer des Obstbaues in Walbertsweiler rühmen konnte. Über
den Verbleib des Gedenksteines ist nichts mehr auszumachen. Der offenbar
schreibfreudige Ebe hatte schon im Kloster Salem als Student und Conventual ein
Tagebuch von 1793 bis 1804 geschrieben, das sich ebenfalls in der Pfarrbücherei
Walbertsweiler befindet8 und über das noch nach mehr als einhundertunddreißig
Jahren geurteilt wurde: Den Niedergang der Gelehrsamkeit hat man dem Reichsstift
[Salem] schon einige Jahre vor dessen Auflösung zum Vorwurf gemacht.
Wenn man das Tagebuch von Pater Ebe durchgeht, so zeigt sich aber auf den
ersten Blick, daß nicht die Mönche daran die Schuld tragen, wohl aber die
traurigen Kriegszeiten, während welchen fahrelang der Schrecken um Salems
Mauern nie wich.7 Weitere Schriften und Aufsätze stammen aus seiner Feder, so
unter anderm ein Lesebuch8 und eine Anleitung für den Obstbau9. Lange blieb
er nicht nur in der Gemeinde in gutem Andenken: Der in der Eigenschaft eines
badischen Pensionärs als Pfarrer in Walbertsweiler aufgezogene Exconventual
wirkte dort volle 26 Jahre als eifriger Seelsorger, leistete dem Landkapitel Sigmaringen
als dessen Historiograph wesentliche Dienste und gab seinen Pfarrangehörigen
nebenbei als kundiger Pomologe sehr praktische Anleitungen zum
Obstbau10.

6 Tagebuch der Ereignisse und Schicksale des berühmten Klosters und Münsters Salmansweiler
vom Jahre 1793 bis den 23. Nov. 1804 oder bis zu dessen Räumung von den
Herrn Convetualen. Als Beitrag zu der neuesten Geschichte von Schwaben. In: Freiburger
Diöcesan-Archiv 18. 1886.

7 Bendikt Hänggi: Aus den klosterherrlichen Zeiten des alten Oberamts Ostrach im 18.
Jahrhundert. In: Heimat-Blätter, Beilage zum Pf Ullendorf er Anzeiger, Dezember 1926.

8 Lesebuch für die Stadt- und Landschulen. Mit Rücksicht auf Selbst-, Welt-, Gottes- und
Pflichtenkenntniß. Zum Gebrauch der Schüler der höheren Lehrklassen bearbeitet von
Jos. Dionys Ebe, einem Landpfarrer im Sigmaringischen. Augsburg, in Matthias Riegers
seel. Buchhandlung 1812. Ein Exemplar ist in der Hohenzollerischen Heimbücherei in
Hechingen. Vergleiche dazu: Fritz Kallenberg: Die Schulorganisation von 1819 im
Fürstentum Sigmaringen. In: Hohenzollerische Jahreshefte 1972. Darin S. 133 f. Wilhelm
Mercy: Gutachten zu drei Entwürfen zu einem Lesebuch.

9 Deutliche und gründliche Anleitung, wie man für seine Gärten, Äcker, Wiesen und an
den Straßen Obstbäume erziehen, veredeln und pflegen solle. Als Auszug aus den berühmtesten
Pomologen für das Landvolk Schwabens zusammengetragen, und durch
eigene Erfahrung bewährt gefunden von /. D. Ebe einem Landpfarrer im Sigmaringischen
. Augsburg in Matthias Rieger seel. Buchhandlung 1811. Ein Exemplar ist in der
Hohenzollerischen Heimatbücherei in Hechingen.

10 Benedikt Hänggi: Aus den klosterherrlichen Zeiten des alten Oberamts Ostrach im 18.
Jahrhundert. In: Heimat-Blätter, Beilage zum Pfullendorfer Anzeiger, April 1926.

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