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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0135
Walbertsweiler Pfarrbücher

für alle Zukunft möchte abgelöst werden. Man kam heute den 1 ten Juny 1831
mit den hiesigen Bürgerausschüssen überein, daß in Zukunft kein Kleinzehend
von den Brachöschen an das Rentamt zu verabreichen sey und mit der jährlich zu
bezahlenden Summe von 42 fl mit dem Aufschlag von 3xlz kr auf die Jauchert
abgelöst sey. Wurde unterschrieben von den Herren Rentmeister v. Gebelin,
Schulheiß Nikolaus Moser, Glöckler. Ich bin mit der Familie Böhler übereingekommen
, sie zahlt an den Pfarrer für allen Ackerkleinzehend bis auf weiteres nur
36 kr. (11,152.)

3.4. Kirchensatzäcker, Heiligengüter

Die Äbtissin des Klosters Wald war die Oberheiligenpflegerin der Kirchen in
Dietershofen und Walbertsweiler. Sie gab die Güter der Heiligenfabriken zu
Lehen aus, wobei dem Pfarrer ein Vorschlagsrecht zur Person des neuen Bauern
eingeräumt wurde

Zu dem Eigenthume hiesiger Kirche, S. Galli Güter, werden gegenwärtig [um
1818] gezählt:

1) Das Bauergut des hiesigen sogenannten Heiligen-Bauern, der Zeit Johann
Georg Kuon. Georg Kuon entrichtete 1800 seinen Ehrschatz52 bei Ubergang des
Gutes mit 60 fl. Der Lehensträger des S. Galli Gutes dahier hat nach Klosterwald
keine Steinfuhren in dasige Ziegelhütte und keine Langholzfuhren als Frohn-
fuhren wie die andern Bauern zu leisten, wohl muß derselbe alle Jahre 3 Klafter
Brennholz als Prohn dahin abführen. Daher bekommt er die rote Ware aus
dasiger Ziegelhütte, d. i. Platten und Ziegelsteine, das Hundert um 1 fl und das
Schäffel Kalch um 30 kr, da diejenigen Bauern, die Steine zum Kalchbrennen zu
fronen haben, das Hundert rote Ware zu 48 kr und den Schäffel Kalch zu 24 kr
zu ihrem Gebrauche erhalten. Dies Heiligengut war vor Zeiten auf keinem
bestimmten Hause, so hatte es meistens ein Bauer dahier als Lehen, so auf das
sogenannten Baptistenbaurenhause dahier wohnte, und wirklich zugleich Wirtshaus
ist.

2) Ein zweites Bauergut zu Dietershofen im Eigenthum hiesiger S. Galli
Kirche ist erst 1816 dem dasigen Heilgenbauern Johann Georg Nothelfer, von
Gaißweiler gebürtig, gegen Entrichtung eines Ehrschatzes an die hiesige Kirche
von 41 fl 54 kr auf die Zeit seines Lebens als Lehen übergeben worden.

3) Einen eigenen Acker zu Kappel, welchen seit anno 1813 der untere Bauer
daselbst, Anton Krall, gegen Erlag eines Ehrschatzes von 6 fl 30 kr als ein Lehen
von der hiesigen Kirchenpflege erhalten, und den auch sein Vater inne gehabt
hatte.

4) Wieder einen solchen eigenen Acker hat die hiesige Kirche in Kappel an
den Brunnenwiesen gelegen, welchen seit 1805 Bartholome Weißhaupt, Taglöhner
daselbst, gegen Bezahlung eines Ehrschatzes von 6 fl 19 kr als Lehen übernommen
hat. Er gibt in allem auf Martini, was Anton Krall aus dem oben beschrieben
Acker.

» Rehfus, a. a. O., S. 360.

31 Erschatz: Anerkennungsgebühr eines Belehnten an die Grundherrschaft bei Verleihung
eines Lehensgutes.

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