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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0139
Walbertsweiler Pfarrbücher

Abgabe frey sind, und es mit der Zeit geschehen könnte, daß dieselben wieder von
den sogenannten Wagneräckern müßten geschieden werden. (II, 83 ff.)

Der Söldner Bonifaz Halmer in Kappel brach sein Haus ab und setzte dasselbe
ganz neu und groß den 20 Juny 1833 in seine Planie herwärts, den Rengetsweiler
Wiesen zu, neben der Straße nach Glashütte. (II, 163.)

5.2. Arrondierung der Ackergründe zu Waldbertsweiler vollendet den 28 ten März
1822

Nachdem das Arrondieren der Ackergründe im Jahre 1819 rückgängig dahier
gemacht worden, so hatte es dennoch dabey seyn Verbleiben nicht, indem einige
Bauern und etliche Taglöhner durch verschiedene Wege und Umtriebe es soweit
brachten, daß man sich den 3 ten Oktober 1821 entschloß, zu einer abermaligen
Arrondierung der Ackerfelder zu schreiten. Zu diesem Endzweck wurde den
19 November 1821 statt dem Walder Geometer Zech der geschickte Feldmesser
Michael Kempter zum arrondieren dahier auserwählet und dazu noch zwey
Schiedsrichter, die Vögte Endreß von Hochbodmann und Allweyher vom Dobelhof
. Man entschloß sich eine neue Schätzung zu machen, wozu 8 Männer aus
hiesiger Gemeinde per majora bestimmt wurden, nämlich 4 von den Bauren -
Schultheiß Felix Restle, Josef Blum, Bonifaz Blum und der noch ledige Karl
Restle - und 4 von den Taglöhnern - Josef Bosch, Matthes Endreß, Nikolaus
Moser und Veit Strobel. Man nahm in acht Klassen die Schätzung noch im
November 1821 vor und von den Ansichten, die jeder Schatzungsmann auf das
Papier für sich allein brachte, wurde das Mittel genommen und doppelt aufgeschrieben
, wodurch das Fundament zur künftigen Arrondierung gelegt wurde.
Die beyden Vögte hat jeder täglich 2 fl 42 kr und der Herr Geometer per Jauchen
30 kr ohne Kost und Logie zu erhalten. (II, 90.) Weil ein Quartier und ein
taugliches Arbeitszimmer fehlten, hatte Kempter Logis und Kost beim Pfarrer,
der wegen der Arrondierungsgeschäfte dafür nichts verlangen konnte.

Daß der Geometer sehr viele Arbeit hatte, das kann man sich leicht einbilden,
z. B. die Verfassung eines Schätzungs-Libells für jeden Osch und Acker, mit Aufnahme
des Etat von Äckern einzelner Bürger, Wege-Neubrüchen-Bedarf zu den
zwey Mergelgruben (Kuchelgäßel), außer welcher die Herrschaft noch zwey Mergelgruben
frey in den Waldungen, Fuchslöcher und Burrau genannt, gleich anfangs
gestattete, und besonders mit der Ausscheidung der Grenzlinien zwischen
den Walder und Waldbertsweiler Acker-Bann. Geometer Kempter, ein sehr
geschickter, bescheidener und unpartheiischer Mann, brachte diese Geschäfte zur
allgemeinen Zufriedenheit zustande, zu dessen Erleichterung er eine allgemeine
Flurkarte verfertigte de statu quo, und der Gemeinde am Ende eine solche samt
urbarischem Beschrieb mit den ausgefertigten Planien als Eigenthum übergeben
wird, wie solches mit 30 kr per Jauchert ausbedungen.

Weil aber bey dergleichen Arrondierungen die kleinen Bürger das Recht verlieren
, in Zukunft auf die Acker und Wiesen im allgemeinen ihr Vieh weiden zu
dürfen, und überhaupt der allgemine Viehtrieb aufzuhören hat, da jede Planie
wie ein Garten zu betrachten und benutzen kömmt, so wurde dieser Anstand
dahin ausgeschieden bei der Gemeinde Versammlung den 19 ten November 1821,
daß man einem jeden Grundbesitzer wegen Triebweidrechtabtrag 51k kr von wirklichen
Schatzungsgulden der Ackergrundstücke abzuziehen habe.

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