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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0140
Wiest

Ich machte bei der Arrondierung die Anfrage, ob man dem Pfarrer von den
einzuwerfenden Gemeindeäckern auch einen proportionierten Antheil werde zukommen
lassen, dabey ich noch auf eine zweyte Zusage drang, daß man einen
besonderen Antheil an Gemeindeäcker für die Schule oder einen jeweiligen Schullehrer
dahier auswerfen und ausmessen solle, indem doch der Fall eintreten
könnte, daß der Schullehrerdienst von dem Meßmerdienst getrennt würde. Die
erstere Anfrage wurde dem Pfarrer dahier als erstem Ehrenbürger bejahend zugesagt
. Die zweyte Anfrage wurde nicht genehmigt; wenn obiger Fall statthaben
sollte, so werde schon für die Besoldung des Lehrers Sorge getragen.

Bey der Pianieauswahl wurde dem Pfarrer der Vorzug zu wählen gestattet,
weil derselbige mit seiner Wohnung immer bey der Kirche zu verbleiben hat.
Meine Wahl fiel auf das dem Pfarrhause gegenüber gelegene Feld. Der Pfarrer
wird bey dieser Auswahl an der Jauchertzahl etwas verlieren; allein, wenn man
die bequeme Lage und den wenigen Verlust an Zeit beim Hin- und Herfahren in
Anschlag nimmt, so wird diese Auswahl leicht von jedermann, und also auch von
meinem Herrn Successori gebilligt werden. Rechts an der Pfarrplanie ist An-
grenzer Bauer Andreas Burth und links Joseph Glöckler. Die Pfarrplanie wird
von jener des Andreas Burth und durch den Kappeler Fußweg geschieden. Mit
unserm Antrag, daß man diesen Weg als Kirchweg nach Kappel zu einem Vizinal-
weg herstellen möchte, drangen wir nicht durch, sondern man gab uns 6 Schuhe
breit zu einem Fußweg dahin her, und da die Kappeler schon einen Totenweg
durch den Wald Randen oberhalb den Röggenäckern hin ausgeschieden haben, so
wurde ein Vizinalweg nach Kappel zwischen der Planie des Schultheiß Felix
Restle und jener des Andreas Burth, oben durch die Härtlestraß sich erstreckend,
ausgeworfen. Wir beyden, also ich und Andreas Burth, machen also aus dem Kappeler
Fußweg einen 10 Schuh breiten Fahrweg bis in Wald Randen hin, der aber
ausschließend von niemand andern, als nur von uns beyden als Fußweg gebraucht
werden darf. Der Fußweg, der bisher über die Aecker von des Maurershaus Balthasar
Maindel bis an das Haus des Bauren Andreas Burth führt gehet in Zukunft
ganz ein, indem durch das Dorf immer eine gute Chauße führet.

Ich ließ die Pfarrplanie mit steinernen Marken ausscheiden, jede mit den
Buchstaben S. G. eingehauen, d. i. Sancti Galli oder Kirchengut. Viele andere
Bürger thaten desgleichen mit eingegrabenen Buchstaben des wirklichen Gutsbesitzers
. Jeder Bürger kann also in Zukunft seine Planie, die keine Trette"
leidet, ausschließlich benutzen und umtreiben, ist von allem Zutrieb frey.
Ebenso sind alle Wiesengründe von dem allgemeinen Viehtrieb brefreyet, dagegen
hat jeder Bürger das Recht, auf seinen Wiesen sein Vieh weiden zu dürfen; dabey
ist er verbunden, das Vieh am Seil angebunden dahin zu führen und kein Schaden
im Hin- und Hertreiben zu besorgen. (II, 91 ff.)

Bürger Bonifaz Kuon erhielt die oberamtliche Erlaubnis, sein altes Haus aus
Birken- und Eichenholz, das sogenannte Taibis-Haus, aus dem Jahre 1510 abbrechen
und ein neues Haus in seine neu erhaltene Planie an den Hagenäckern,
etwa 10 Jaucherten groß, 1822 hinauszubauen. Sein Verband mit der Pfarre und
Gemeinde Waldbertsweiler bleibt unverändert mit allen Lasten und Nutznießungen
, obwohl das neue Haus Klosterwald näher gelegen ist. Ich als Pfarrer

35 Tratt: Betreten eines Grundstücks, spezjiell durch Vieh, und das Recht dazu.

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