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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0142
Wiest

6. KIRCHLICHE BAUTEN UND EINRICHTUNGEN

„Die Kirchengebäude galten ... als Eigentum der Herrschaft37." ... „Weiterhin
gehörte zu den Pflichten des Klosters ... die Instandhaltung der Pfarrhöfe ...
Auch zum Bau von Schulhäusern und zur Besoldung der Lehrer wurde das Kloster
herangezogen 38."

6.1. Erweiterung der Kirche 1802-1803

Ausführlich beschrieben ist der Erweiterungs- beziehungsweise Neubau der
Pfarrkirche in den Jahren 1802-03. Sie diente der Pfarrgemeinde bis zur Erstellung
der in neugotischen Formen 1868 von J. Laur erbauten größeren Kirche mit
ihrem landschaftsbeherrschenden Kirchturm, deren Steine aus dem gleichen
Sandsteinbruch von Rengetsweiler stammten wie bei ihrer Vogängerin. Sie ist
neunzig Jahre alt geworden, bis sie 1958 zusammenstürzte, abgetragen und durch
eine neue ersetzt wurde39. Die um 1802-03 erbaute Kirche stand hinter dem Pfarrhaus
, um sie herum lag der Friedhof. In der Tafel39a ist die Größe der Kirche mit
26, die des Friedhofs mit 102 Ruthen eingetragen.

Schon vorm Jahr [1794] fiel ein großes Stück von der Kirchenmauer ein, etwa
30 Schuh lang; in diesem Frühling wird es wieder aufgebaut, auch das Dach auf
dem Meßmerhaus umgeschlagen, welches Haus von der Fabrik unterhalten werden
muß. (I, 6.)

Im Herbst dieses Jahres 1801 machte ich bey gnädiger Patronatschaft zu
Wald das Ansuchen, daß die dahiesige Pfarrkirche, welche offenbar zu klein war,
dabey auch finster, feucht und in einigen Stücken baufällig, möchte gebaut
werden. Gleich war es bewilligt. Ich trug es der dahiesigen und der Kappeler
Gemeinde vor, ob sie bereit wäre, die nöthigen Fuhren zu thun etc. Jedermann
zeigte sich dazu bereitwillig. Gleich waren Eichen geführt, gesäget, und zu
Stühlen bereitet, die Steine vom abgebrochenen Bruderhäuslein beym geschossenen
Bild herzugeführet. (I, 33.)

Anno 1802. Anfang dieses Jahres führten die Bauern das zur Kirche benötigte
Bauholz, Sägklötz, Bretter, Latten und Dielen her; im Frühling ließ ich, weil ich
die Aufsicht über den ganzen Bau hatte und wohl vorsah, daß der Ziegler von
Wald nicht alle benöthigten Ziegelsteine leisten konnte, Selbsten Ziegelsteine

37 Rehfus, a. a. O., S. 361.

38 Rehfus, a. a. O., S. 368.

39 Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns, Band 2: Kreis Sigmaringen, 1948, S. 409 f.

"a Grundriß der Kirche und des Friedhofs der Pfarre Walpertsweiler samt den Familienbegräbnissen
nach den Haus-Nummern bezeichnet und der Gräber aller, die ich
]. Dionys Ehe, der Zeit Pfarrer, begraben habe, geometrisch aufgenommen 1808 ab
eodem. Eine Tafel 42 X 55 cm im Pfarrhaus Walbertsweiler von Ortsvorsteher Wächter
gerettet und verwahrt. Aufgeführt sind von Walbertsweiler 41 Namen von Hausbewohnern
, darunter das Schulhaus Nr. 33, von Kappel 15, darunter das Schulhaus
Nr. 12. In der unteren rechten Ecke ist ein farbig ausgemaltes Bild vom Pfarrhaus,
daneben die Scheuer, dahinter die Kirche mit Turm. Links neben dem Kirchenbild
ein kubischer Denkstein, der Sockel mit Mäanderverzierung. Inschrift: Hoc Piis
Manibus Suorum Posuit J. D. Ebe Parochus [Dies setzte den frommen Seelen seiner
Vorfahren J. D. Ebe, Pfarrer]. Auf dem Denkmal ein Kelch auf einem Corporale.

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