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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0168
Wiest

Badensche Prinz Louis dem dasigen Herrn Pfarrer Alberic Birkenhofer, den
Gottesdienst so wie bisher zu halten, und von allem Neuen nichts anzunehmen,
ausgenommen allein, daß die Evangelien bey den Öschbenediktionen deutsch
sollten gehalten werden. Man will in den Ritibus unseres Gottesdienstes von der
Curia in Konstanz in der ganzen Diöcese eine Gleichheit einführen, vieles abändern
, die deutsche Sprache in denselben allmählich häufiger einführen, worüber
sich aber große Hindernisse, Widerstreben, Mißfallen hervorthun, indem einige
Geistliche pro, die andern aber contra gesinnt sind und sich äußeren, und, wollte
Gott, nicht oft zum Nachtheile ihrer selbst und der Untergebenen. (I,69.) -
Heut zu Tage ist die Geistlichkeit tief herabgesetzt, und der Geist Jesu Christi
ist durch den Weltgeist in manchen Herzen ersticket. Deutschland hat bereits
keine Bischöfe, mehr.

Der Hochwürdige und allverehrte Herr von Wessenberg, der bisher durch
26 Jahre die kirchlichen Angelegenheiten des Bistums bei den stürmischen Zeiten
mit Ruhm und Ehre leitete, hat an alle Pfarrer ein rührendes Abschied-Schreiben
erlassen, gegeben zu Konstanz am 21 ten Oktober 1827, und uns dem neuen
Erzbischof empfohlen. Von den Dekanaten aus wurden deßwegen Dankadressen
an denselben erlassen, so wie Hochderselbe es verdient hat. (II, 125.)

[Man erwartet 1834 auch] ein neues Ritual und Benedictional, einen Diöcesan-
Katechismus. Einige haben auch fixe Ideen von Versammlung der Diöcesan-
synoden, um den schon vorhandenen Streit noch zu vermehren. Die Absichten,
ut tollatur coelibatus [daß das Zölibat aufgehoben werde], wird doch nicht
erreicht. (11,166.) - Das Erzbischöfliche Ordinariat gab [1834] ein Ritual und
Benedictional heraus, womit aber viele Geistliche nicht zufrieden waren und
Versammlungen hielten, Bittschriften unterzeichneten und dahin wirkten, daß
das katholische — Stuttgart 1833 ut dicunt de Wessenberg edit - nebenher gebraucht
werden durfte. Inzwischen sandte das Hochwürdige Ordinariat gedruckte Fragezettel
anher, ob man kein anderes Ritual und formulas essentiales gebrauche, und
keinen Theil der Messe deutsch halte. Die Unruhe des Clerus nimmt bei der
Schwäche des Ordinariats immer mehr überhand. Das Ordinariat traf übrigens
auch eine höchst wohlthätige Verfügung, die Sterbefälle und die Archive der Pfarrgeistlichen
betreffen. (II, 168-169.)

Chronogramme

Besondere Vorliebe scheint Pfarrer Ebe für das Chronogramm gehabt zu haben,
jener lateinischen Inschrift, in dem die Summe der römischen Zahlenbuchstaben
in Kapitelschrift die Jahreszahl eines Ereignisses ergeben, auf das sich der Text
beziehtM.

In seinen Aufzeichnungen befinden sich folgende:

Der bisherige Münsterpfarrer und Professor in Freiburg, Dr. Bernhard Boll,
wurde als erster amtierender Erzbischof 1824 vorgeschlagen und 1827 eingesetzt.
In den 1824 niedergeschriebenen Worten klingt die Sorge Ebes für seinen ehemaligen
Salemer Mitbruder durch, er möchte, wie dessen Vorgänger Wanker, die

50 „Der große Herder, Nachschlagewerk für Wissen und Leben", Band 2 1954, Spalte
865 f.

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