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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0177
Walbertsweiler Pfarrbücher

Waldpertsckweiler als Kloster Wald lieget? Auch ist das Gotteshaus Wald bei
Nacht geschlossen, mithin kann man von da aus nicht sogleich, was die Seelsorg
betrifft, beyspringen, daher man schon öfters bey Nachtzeit auswärtige Geistliche
zu den Kranken auf die Glashütte berufen. Item werden in Waldpertsckweiler
oder in Capel mit der Jugend besonders Christenlehren gehalten, bey welchen die
Glaser Kinder auch leicht erscheinen könnten. (II, 24 f. - Nachtrag von Pfarrer
Stauß [seit 1836]).

Der Beweis, worauf sich das Kloster bei Behauptung seiner Pfarrechte, welche
es in Glashütten zu gewahren sich berechtigt glaubte, stützte, liegt in Copia bei
den Pfarrakten. Es ist ein Zeugnis des Fr. Guntram de Donnersberg Salemitanus.
Salem de dato. 10. Januar 1761. (11,26.) - Die Glashütten, welche in dem Bezirk
von Kappel liegt, ist anno 1702 erbauet worden. Es wurden auch laut Pfarrbücher
vom Anfang 3 bis 4 Jahre lang die Taufe, Hochzeiten und Begräbnissen zu Waldbertsweiler
vorgenommen. Nun aber geschieht alles dies zu Wald und kommt nur
darauf an, ob diese Rechte dem Kloster selbst, oder vielmehr der Pfarrey Waldbertsweiler
zukommen sollen. (II, 70.)

Ende des Jahres 1825 machte die fürstliche Regierung dem Pfarrer von Walbertsweiler
den Vorschlag, die Glashütte als Filial gegen Entrichtung der Stolgebühren
in die hiesige Pfarre aufzunehmen. Ich lehnte ein solches Onus [Last]
für mich und meine Nachfolger ab, indem ich vorher schon wegen dessen eine
jährliche Aufbesserung von 33 fl - wie von Kappel — verlangt hatte. Und zwey-
tens wäre diese Abänderung auch nicht nach dem Willen der Glashütte Bewohner,
obwohl sie etwas näher hierher hätten, besonders wegen dem Begräbnisort ihrer
Voreltern. (II, 114.) Nachtrag von Pfarrer Stauß: Glashütten wurde während der
Vacatur ohne einen von irgend einer Seite erhobenen Widerspruch von Wald aus -
und zu Waldbertsweiler eingepfarret im Jahre 1835, wie aus den Akten zu ersehen
ist. (II, 71)

12.2. Eingehen und Aufhören der Walder Glasfabrik 1830

Da das adeliche Frauenstift Wald einst bereits überall von Waldungen umgeben
und mehrere Jahre hindurch großen Überfluß an Holz hatte, so wurde im Jahre
1702 mit Erlaubnis der Äbtissin in Wald von der Familie von Schmidsfeld eine
Glasfabrik oder Glashütte bei dem Filialorte Kappel errichtet, die ganz dort von
Waldungen umgeben war. Die Herren von Schmidsfeld waren immer im Lehenbesitz
dieser Hütte und mußten daraus und den Feldern und Wiesen einen fährlichen
Kanon von 100 fl an das Stift Wald entrichten, so wie nach 1807 an das
hochfürstlich Sigmaringische Rentamt in Wald.

Der letzte Besitzer und Herr der Glasfabrik war der zweitältere Bruder der
noch 3 lebenden Herren von Schmidsfeld mit Namen Jakob, denen alle ihre Eltern
ein bedeutendes Vermögen zurück ließen. - Herr Jakob von Schmidsfeld war nie
verheirathet, und 30 Jahre Inhaber der Glasfabrik. Da aber verschiedene Verhältnisse
, z. B. Zoll, Holzaufschlag etc., dahin wirkten, daß er alle Jahre bedeutende
Summen von seinem eigenen Vermögen beizusetzen hatte, so entschloß er sich, um
das Übrige noch zu retten, bei seiner Durchlaucht, unserm gnädigsten Herrn Landesfürsten
Anton um eine Anstellung anzusuchen. Seine Durchlaucht zogen den
Herrn Jakob zu sich heuer nach Sigmaringen, da er schon 52 Jahre alt war, und

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