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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0179
Walbertsweiler Pfarrbücher

tenhaus ist auch der Stein, welcher das Wappen der Äbtissin trug, welche diese
Scheuer erbaut hatte. Nunmehr ist es auch verwischt. Die Erbauerin war Maria
Salomea von Bernhausen, erwählt zur Äbtissin im Jahre 1660, vorgestanden 21
Jahre, gestorben als die 35. Äbtissin 1681. (II, 183.)

13. ORT UND KLOSTER WALD

Wie aus dem bisherigen Text deutlich wurde, stand der Inhaber der klösterlichen
Pfarrei Walbertsweiler in vielfältigen Beziehungen zu dem Frauenkloster
Wald. Natürlich kam es bei den gegebenen Verhältnissen auch zu zahlreichen
Reibereien. Bei verschiedenen Gelegenheiten bemühen sich die Chronisten um den
Nachweis, daß Wald keine eigene Pfarrei gewesen sei, sondern zu der sehr alten
Pfarrei Walbertsweiler gehört habe. Der Geistliche im Kloster sei jeweils nur der
Beichtvater der Klosterfrauen ohne Pfarrbefugnis gewesen. Darüber im einzelnen:

Die dasigen Klosterfrauen in Wald hatten bis auf den Salemitanischen Abt
Anselm II, der 1777 starb, ihre Beichtväter von dem berühmten reichen Kloster
Salem, sodann vom Kloster Kaisersheim, nachgehends aber ob rixas [wegen Streitigkeiten
] bis 1817 von Tennenbach, beide ihres Ordens, ordinis cisterciensis, Kloster
, so aber wie alle andern in Deutschland durch den Luneviller Frieden aufgehoben
worden, deren Individuen Pensionen erhielten ... Die fähigen Patres
wurden meistens auf Pfarreyen angestellt,... die übrigen mußten überall ihre Klöster
räumen, die Mendicanten und Klosterfrauen ausgenommen, die ließ man bey-
sammen Almosen und Pensionen genießen und - absterben! O armata justitia!
Propter quam in nostra patria interierunt Episcopatus et insontia monasteria! [O
wachsame Gerechtigkeit [Weswegen sollen in unserem Vaterlande Bischofswürde
und unschuldige Klöster zu Grunde gehen!] (II, 45.)

Die Frau Äbtissin in Wald war immer auch eine freye Reichsäbtissin. In dieser
Zeit aber, da Menzinger Pfarrer hier war [1766-1773], geschah es, daß dieselbe
mit dem Prälaten zu Salem, Anselm IL, in Streitigkeiten geriet. Daher zog sie
sich von dem Verbände des Reichsstifts Salem ganz los und suchte Schutz bei dem
Kaiserhause Oesterreich. Daher nahm das Kloster auch keinen Beichtvater mehr
von Salmansweiler. - Vom Jahre 1752 hatte es einen Beichtiger vom Kloster
Kaisersheim, ordinis cisterciensis, bis 1763 und von diesem Jahre an einen aus dem
Kloster gleichen Ordens Tennenbach, dessen Abt auch als Pater Domus bis zu
Aufhebung des Klosters da angesehen wurde. Der letzte Beichtvater ordinis cisterciensis
allda aus Tannenbach war Reverendus Pater Leopoldus Hildebrand, so
sich 1817 in seinen Geburtsort Forchheim im Breisgau in Ruhe zurückzog. Auf
ihn folgte als Pfarrer und Beichtiger Herr Jakob Walser, Exfranziskaner von
Hedingen, und nach dessen Tod 1818 Herr Athanas Schluede, ein Exaugustiner
von Hochberg bei Jungnau gebürtig. (II, 64.)

Ebenfalls um die Eigenschaft als allein zuständiger Pfarrer des rechtmäßigen
Pfarrortes Walbertsweiler und seine Rechte geht es bei folgendem Eintrag:

In dem Archiv Nr. 8 liegt eine genau entworfene Schätzung des hiesigen jährlichen
Pfarr-Einkommens-Ertrag vor. ... Der nicht unterschriebene Pfarrer (vermutlich
der Successor Balthasar Blum [1702-1743]) hatte anfangs gesetzt: qua
Parochus [Pfarrer] - wurde aber durchgestrichen, und statt Parochus hingesetzt -

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