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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0097
CORBINIAN GINDELE

Beuroner Büchereigner des 16. Jahrhunderts

Das Dekanatskapitel Sigmaringen hat der Beuroner Bibliothek vor einigen Jahren
Bücher anvertraut, die im 16. Jahrhundert gedruckt und schon zu dieser Zeit gekauft und
benützt wurden. Ihre Besitzer haben sich darin durch Randglossen, Angabe ihrer
Namen, Jahreszahlen, Amtsbereiche, Wahlsprüche und Sentenzen verewigt. Wenigstens
teilweise gehörten die Bücher einst dem Augustinerchorherrenstift Beuron, wie
Schenkungsvermerke oder andere Einträge verraten. Wohl durch die Säkularisation trat
dann der Besitzerwechsel ein, was schließlich zur Aufnahme in die Sigmaringer
Kapitelsbibliothek führte. Da in den Besitzer- und Benützerreihen dieser Bücher des 16.
Jahrhunderts sich auch Sigmaringer Geistliche finden, verdienen ihre Selbstbezeugungen
unser besonderes Interesse.

Der Einfachheit halber seien jene Beuroner Büchereigner des 16. Jahrhunderts, die ihr
Buch mit Randglossen, aber nirgends mit ihrem Besitzernamen versahen, Vorbesitzer
genannt. Hat ein Buch Randglossen von verschiedener Hand, stellen wir einen 1. und 2.
Besitzer fest.

Aus Hohenzollern-Sigmaringen

Kaplan Adrian Schaid

Mit diesem Namen, sauberer Schrift und unveränderter Formulierung schrieb Kaplan
Schaid im Oktober 1617 auf die Titelblätter seiner 10 Augustinus-Bände (Ausgabe
Frobenius, 1543, Basel): Aus bleibender Dankbarkeit vermacht Adrian Schaid, Benefi-
ziat (Sacellanus) des Marienaltars in Sigmaringen die Werke des hl. Augustin dem viel
besuchten Kloster zu Beyrn und bittet um ein jährliches Meßopfer für sich und seine
Angehörigen.

Der Familienname dieses Kaplans wird verschieden überliefert und gelesen. Eisele
schreibt »Schaid«, Kraus (Nr. 644) dagegen »Scheidt«, Schnell sogar »Schmid«. Für das
Kloster Beuron verwendet unser Kaplan die Form Beyrn, mit zwei Punkten über dem y.
Der Besitzereintrag des Augustiner-Bibliothekars für das 17. Jahrhundert lautet Collegij
Beuren (= Beürensis). Mit dieser Formel nahmen die Beuroner Augustiner Chorherrn
die Gabe Adrian Schaid's an und trugen seinen Namen in ihr Buch der Jahresgedächtnisse
ein. Mitte des 18. Jahrhunderts ließ der Augustinerchorherr Theodor Wegschaider die
von Schaid gestifteten 10 Folianten der Augustinusausgabe ganz neu binden, in weißem
Pergament, die Holzdeckel mit Metallschließen, den Rückentitel in Goldprägung, mit

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