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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1980/0115
Klosterämter in Inzigkofen

Weg suchen, wie sie in Demut und Geduld die geistliche und schwesterliche Liebe üben
und wie sie einander um Gottes willen dienen können (70). Tägliche Überprüfung im
Blick auf dieses Ziel, das Meditieren geistlicher Bücher und der Empfang der Sakramente
sollen dazu helfen. Die Meisterin soll aber auch besorgt sein, daß die Novizen vor diesen
Aufgaben nicht kleinmütig werden (71).

Im Dritten Teil der Statuten ist von den kranken, den sterbenden und den toten
Schwestern geschrieben und dabei auch das Amt der Krankenwärterin genannt. Der
Kranken Sorge und Warten soll nach Ausweis der Regel für wohlerfahrene, fleißige
Schwestern anbefohlen werden. Dieser Amt's ist es, daß sie mit Liehe und Geduld den
Kranken abwarten und ihn sowohl mit geistlichen als leiblichen Notwendigkeiten
versehen tun (8). Entsprechend ist zunächst bestimmt, daß die Krankenschwester alles,
was die Kranken aus Küche, Keller und Apotheke brauchen, besorgt. Sie soll rechtzeitig
mit der Küchenmeisterin und Kellermeisterin Speise und Trank der Kranken besprechen,
damit sich die Krankenkocherin danach richten kann. Das Essen für die Kranken soll
nicht schwer sein und im Zweifelsfall mit dem Arzt abgestimmt werden. Die Schwester
soll die Kranken zum Essen anregen und ihnen freundlich zusprechen (9). Die Krankenwärterin
hat zwei Helferinnen, damit die Pflege der Kranken gewährleistet ist bei Tag
und bei Nacht. Hinzu ist der häufige seelsorgerliche Besuch geboten, ja die Krankenwärterin
soll der Kranken Geistliches und Tröstliches vorlesen oder von Schwestern vorlesen
lassen. Hier ist dem Leidenden das Leiden Jesu Christi und der Heiligen empfohlen (10).
Bei schwerer Krankheit soll auf den Empfang der Sakramente vorbereitet und außerdem
die Pröpstin benachrichtigt werden, damit man für die Kranke Gott bitte (10).

Bei allen Ämtern ist regelmäßig das Dienen betont, das Augustinus damit immer
verbunden hat. Denn alle Ämter im Rahmen der klösterlichen Gemeinde sind Dienst, sie
sollen es ermöglichen, daß die Gemeinde in Eintracht und Liehe beisammen leben kann
(RA 2). Für Augustinus war es deswegen selbstverständlich, daß niemand etwas für sich
seihst tun, sondern alle eure Arbeit für die Gemeinschaft geschehe. Grundsatz war für
Augustinus das Pauluswort von 1 Kor 13,5, wenn er geschrieben hat: Die Liebenämlich,
die das Ihrige nicht sucht, ist so zu verstehen, daß sie das Interesse der Gemeinschaft dem
eigenen, nicht aber das eigene Interesse dem der Gemeinschaft vorzieht. Ihr sollt also
wissen: Ein Voranschreiten ist um soviel größer, als ihr mehr für die gemeinsame Sache,
denn für eine eigene besorgt seid (RA 8).

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