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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1980/0133
Leon Schmalzbach

ner Schwarz-Rot-Gold und der Stahlhelm Schwarz-Weiß-Rot. hinter dieser
Zweiheit der Farben steht eine Zweiheit des Geistes, der Weltanschauung",
heißt es in dem Artikel. „Um das Banner Schwarz-Rot-Gold scharen sich die Anhänger
der Demokratie, der Republik, der Weimarer Verfassung; hinter Schwarz-Weiß-Rot
steht die Reaktion und der Revanchegedanke. So sind diese Flaggen zu Sinnbildern
geworden." - In der Gründungsversammlung der Hechinger Ortsgruppe des
Reichsbanners regte Leon Schmalzbach in der Aussprache an, „durch besondere Pflege
der Presse den Gedanken des Reichsbanners zu verbreiten."57

Auf dem Fragebogen zur Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des
Berufsbeamtentums gab Schmalzbach am 10. Juli 1933 an: Ich war bei keiner Partei
eingeschriebenes Mitglied. - Bei der Gründung der Hechinger Ortsgruppe des Reichsbanners
im März 1925 bin ich beigetreten. Schätzungsweise war ich ein halbes oder dreiviertel
Jahr Mitglied. Genau kann ich mich nicht mehr erinnern, da es schon zu lange her ist.
Doch glaube ich nicht, daß ich 1926 noch Mitglied war. Meine politische Tätigkeit
beschränkte sich auf das Zahlen des Beitrags.58

5. Eheschließung - Familienleben

Im Jahre 1919, nunmehr im 37. Lebensjahr, schloß Leon Schmalzbach die Ehe mit
Mina Weil. Sie wurde am 5. Mai 1888 in Haigerloch als Zwillingskind geboren. Ihr Vater
hat fünf Jahre später in Hechingen die Firma Jakob Weil jr. gegründet, starb aber bereits
1905. Mina Schmalzbach hatte vier Jahre lang die Höhere Töchterschule besucht. Die
Eheschließung fand am 30. 12. 1919 in Hechingen statt.

Seit altersher wurde die Braut bei der Hochzeit wie eine Königin geschmückt. Die
Trauung erfolgte unter einer Chuppa (Hochzeits-Baldachin). Nach dem Segen über
einen Becher mit Wein sprach der Bräutigam feierlich die Eheformel und steckte seiner
Braut den Ehering an den Zeigefinger der rechten Hand. Ein herkömmlicher Teil der
Hochzeitszeremonie war das Verlesen der Ketuba (des Hochzeitskontraktes), der die
rechtlichen Verpflichtungen des Ehemannes seiner Frau gegenüber festlegte. Das Paar
trank aus einem Kelch nach sieben Segenssprüchen den Wein der Freude; ein Glas wurde
zerbrochen, um im Augenblick höchster Freude an die Zerstörung des Tempels zu
erinnern.

Hinfort gehörte es zu den wichtigsten Pflichten der Hausfrau, die „Königin Sabbat"
und die meisten Feiertage durch Lichtanzünden willkommen zu heißen. Nachdem die
Frau des Hauses die Lichter entzündet hatte, war es üblich, daß der Hausherr - nach
seiner Rückkehr aus der S)nagoge - den Sabbat durch das Weihegebet (Kiddusch)
einleitete. Dieses Gebet wurde über den Wein gesprochen, der aus einem silbernen
Becher getrunken wurde. Nach dem Kiddusch wurde ein anderer Segensspruch über die
beiden Sabbatbrote (Challa oder Berches genannt) auf dem weiß gedeckten Tisch
rezitiert.

Auf diese Weise wurde der Sabbat zu Hause eingeleitet. Nach jüdischer Uberlieferung
erhält nämlich der Jude am Freitag, dem Vorabend des Sabbat, eine „zusätzliche
Seele", die am Sabbatabend wieder entschwebt. Diese höhere Seele bringt Seelenfrieden
und erhöhte Geistigkeit.

57 Ebenda.

58 StAS Ho 235 I-XI 1437 Bl. 21/22.

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