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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1980/0212
Neues Schrifttum

der Geschichte des Ordenswesens« (S. 31—40) und beschreibt seine Abhängigkeit von älteren, aber
auch seine prägende Kraft auf andere Orden. Es folgen zwei Beiträge Jürgen Miethkes über »Die
Anfänge des Zisterzienserordens« (S. 41—46) und über »Bernhard von Clairvaux« (S. 47-55), in
denen bereits das Thema Ideal und Wirklichkeit aufgenommen wird. Ludwig Schmugge führt am
Beispiel »Zisterzienser, Kreuzzug und Heidenkrieg« (S. 57-68) aus, wie der Orden entgegen seinem
Ideal der Weltflucht von Päpsten, Kaisern und Königen für politische Zwecke eingesetzt wird. Im
Beitrag »Zisterzienser, Papsttum und Episkopat im Mittelalter« (S. 69-85) behandelt Bernhard
Schimmelpfennig die päpstlichen Privilegien für den Gesamtorden. Die erstaunlich rapide »Ausbreitung
des Zisterzienserordens im 12. und 13. Jahrhundert« (S. 87-92) versucht Gerhard B.
Winkler politisch, wirtschaftlich und soziologisch zu erklären. Besonders zu verzeichnen sind zwei
polnisch-deutsche Aufsätze von Helena Chlopocka und Winfried Schieb über »Die Ausbreitung des
Zisterzienserordens östlich von Elbe und Saale« (S. 93-104) und von Felix Escher und Brygida
Kürbis über »Zisterzienser und Landesherren östlich von Elbe und Saale« (S. 105-114), in denen sich
die Autoren bemühen, eine von nationalen und ideologischen Interessen freie Würdigung der
Ordensleistungen in diesem Gebiet zu entwerfen. Christian Moßig behandelt die »Verfassung des
Zisterzienserordens und Organisation der Einzelklöster« (S. 115-124), allerdings weitgehend nach
den normativen Quellen, d. h. die Frage nach der Verfassungswirklichkeit wird und kann an diesem
Ort auch wohl nicht gestellt werden. Maren Kuhn-Rehfus gibt einen ausführlichen Uberblick über
die in Ordensdarstellungen meistens vernachlässigten »Zisterzienserinnen in Deutschland« (S.
125-147), wobei sie - für Leser dieser Zeitschrift von besonderem Interesse - vor allem von den
Verhältnissen der südwestdeutschen Frauenklöster ausgeht. Zwei der bekanntesten Ordenshistoriker
beteiligen sich ebenfalls: P. Jean Leclercq OSB über »Die Spiritualität der Zisterzienser« (S.
149-156), P. Louis]. Lekai OCist über »Studien, Studiensystem und Lehrtätigkeit der Zisterzienser
« (S. 165-170). Lorenz Weinrich handelt über »Die Liturgie der Zisterzienser« (S. 157-164),
Hermann Josef Roth über »Mathematik, Naturwissenschaften, Technik und Medizin bei den
Zisterziensern« (S. 171-177). Dietrich Kurze untersucht »Die Bedeutung der Arbeit im zisterziensi-
schen Denken« (S. 179-202), wobei die auffallend wenigen systematischen Äußerungen zur
Arbeitsethik im Gegensatz stehen z. B. zur Bedeutung der Konversen und zur tatsächlichen
Arbeitsleistung der Zisterzienser, über die Wolfgang Ribbe, »Die Wirtschaftstätigkeit der Zisterzienser
im Mittelalter: Agrarwirtschaft« (S. 203-215) und Winfried Schieb, »Die Wirtschaftstätigkeit
der Zisterzienser im Mittelalter: Handel und Gewerbe« (S. 217-236) referieren. Kaspar Elm und
Peter Feige schildern den »Verfall des zisterziensischen Ordenslebens im späten Mittelalter« (S.
237-242) und die Erneuerungsversuche durch »Reformen und Kongregationsbildungen der
Zisterzienser in Spätmittelalter und früher Neuzeit« (S. 243-254). Die Schicksale der zerstörten und
aufgehobenen »Zisterzienserklöster in der Zeit der Reformation« in den evangelisch gewordenen
Gebieten (S. 255-266) faßt Nikolaus Heutger zusammen, während Edgar Krausen die neue Blüte
und reiche kulturelle Leistung der vornehmlich süddeutschen und österreichischen »Zisterzienser
des deutschen Sprach- und Kulturraumes im Zeitalter des Barock und der Aufklärung« (S. 267-284)
bis zur Säkularisation behandelt. Die politische Rolle süddeutscher Abte als Inhaber weltlicher
Herrschaft und als Glieder des Reiches umreißt Armgard von Reden-Dohna: »Zisterzienser als
Reichsstände« (S. 285-288). Dietmar Stutzer untersucht die »Wirtschaftsverfassung und Wirtschaftstätigkeit
bayerischer Zisterzienserklöster im Zeitalter des Barock« (S. 289-295), vornehmlich
des Klosters Aldersbach. Mit der »Geschichte der Trappisten in Deutschland« von Bemardtn
Schellenberger (S. 297-301) und »Die Zisterzienser im 19. und 20. Jahrhundert« von Hermann Josef
Roth (S. 303-310) endet der historische Teil des Katalogs. Es folgen Beiträge von Kunsthistorikern,
wobei die bisher am ausführlichsten untersuchte »Architektur der Zisterzienser« von Ulrich
Schröder (S. 311-344) behandelt wird. Brigitte Lymant geht den Auswirkungen des zisterziensischen
Armutsideals auf die »Glasmalerei bei den Zisterziensern« (S. 345-356) nach. Gisela Plotzek-
Wederhake gibt eine Einführung in die »Buchmalerei in Zisterzienserklöstern« (S. 357-378).
»Mittelalterliche Werke der bildenden Künste im Kloster Seligenthal« (Landshut) beschreibt
Friedrich Kobler (S. 379-394) und zum Schluß handelt Carl-Wilhelm Clasen über »Liturgisches
Gerät in Zisterzienserklöstern« (S. 395-400).

Der vorliegende Katalog bildet mit diesen weit gefächerten Themen eine gute Einführung in

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