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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1981/0115
Owingen 1584

demuetigen Inhalts solliger unser underthenigen supplkation in beygelegter copia mit
litera B notirt, so iren gnaden wir morgens den 7. Novembris bey aignem boten nach
Hechingen überschickt. Gleich damit auch alle sambt und sonders ohne ainiche ausne-
mung noch selbigen abendts gehn Owingen jeder in sein haus gangen.

Mit was ernst wir aber gleich volgendts morgen alle zumahl gen Hechingen für ir
gnaden eingemanet, uff unser gehorsames erscheinen, auch mit uns gehandelt worden, das
ist laider am tag und bedarff jetzo mehrer anzaig nicht, dann allein, daß gleich zween aus
unserm mittel, benntlich Michael Cammerer und Conradt Fritz, fencklich eingezogen
und bis auf diesen über die zehen monat lang auf Hohenzollem enthalten worden, wir
aber, die andern alle, neben andern mercklichen beschwerungen gleichwol wider anhaim
gelassen, darneben aber in des flecken Owingen zehenden bey hocher straff leibs und
lebens gebannen worden bis auf weitere gnadt, welches (268 r) uns allen zue mercklichem
abbruch und Verhinderung unser nahrung geraicht und haben nichtsdestoweniger durch
unser gesindt die auferlegte fron laisten, auch die zins, gülten, stewern und Schätzungen
pflichtigelich auf ire gesetzte züll und tage (wie beschwerlich wirs gleich überkommen)
richten muessen. Und ist ob sollicher unserer Verbannung so streng gehalten worden, daß
unser drey, mit namen Jacob Edelin, Hans Kleck und Conradt Weiß, so zu nechstgehalt-
nem S. Georgen marckt bestehe rebpfeel (damit möchten) gehn Rottenburg gefüert und
nicht besorgt, das es uns zu straff und ungnadt raichen sollt, dannocht wir alle drey gleich
des abendts zue unser widerhaimkunft gehn Hechingen gemant, in thuman boden gelegt
und zehen tag darin erhalten worden, bis unsere arme betruebte weiber undfreundt das
vollige straff gelt bekommerlich auf und zuesammen bringen mögen, da wir des gefenknus
allererst widerumb erlassen worden.

Und ist bey sollicher unser harten Verbannung (268 v) ansteen hüben, bis nach E. G.
und G. widerabschreibung ires von erstangesetzten commissionstags, so auf unsers
gnedigen erbherrn begern ervolgt ist. Darauf wir nit unterlassen, bey ir gnaden ganz
underthenig zu supplicieren, uns doch zue suechung unsrer nahrung (weil fast mehrer tail
under uns große armuet und hunger leiden mueßen) solliche harte verpanung gnedig
widerumb aufzueheben bis zue austrag der commission, weil wir teglichs anhaimbs
zuefinden und kainer sich begert zu enteüssem.

Daruff uns am dato den 28. Junii negisthin under der Hohenzollerischen oberambt-
leuth zu Hechingen subscription aus ir gnaden bevelch ain decret ervolgt mit volgendem
anhang:

Das erstlich der graffschaft Ordnung (dazue wir uns doch seiher in der supplkation
gehorsamblich erbotten) in allweg gelebt. Desse vemeren aber auch, das wir uns des
landts Württemberg noch diser zeit gentzlkh enthalten, sonsten mögen unsere handlung
und (269 r) handtkrung noch wol in andere ort ziechen und handien. Mit dem weitern
vermelden, das aber einer oder mer befunden oder in erfahrung gebracht würde, der im
landt zu Württemberg und sonderlich mit den Tübingern doctom was zue schaffen haben
würdt oder skh der endt finden Hesse, der soll nit allein nach allen Ungnaden gestrafft,
sonder der graveschafft gar verwisen werden. Wir sollen uns auch bey glekher straf nit
gelüsten lassen, ainigen haller oder Pfenning (den wir in zeit unsers ausdrettens ausserhalb
es sey gleich wellkher endes das welle) verzert, bezalen, noch ainiche verglekhung mit
frichten oder gelt thuen sollen ohne ir gnaden vorwissen alles mehrers inhalts beygethoner
abschrifft mit literis BB dem copiali inserirt.

In crafft nun sollicher lauttern zuelassung in disen folgenden wortten »sonsten mügen
sie irer handlung und handtkrung nach wol in andere oberkaitten ziehen und wandlen«
hab ich, Hans Edelin, der würth zue Owingen, gar neulicher zeit, als mir der wein

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