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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1981/0120
Elbs

rathaus vor iren gnaden auf den knien gelegen und mit gewaffneten leutten umbstellt
gewesen, mündtlich fürgetragen (sovil wir behalten und uns dessen noch erinnern
künden), ire gnaden betten aus den cantzleyprothocollen befunden, wir hetten bekendt,
sovil uns zue thuen müglich were, zuefrohnen schuldig sein und were uns zugleich (wie
denen von Grosselfingen und andern mehr) ain tag in der wochen zuefrohnen auferlegt,
darumb wir nicht ursach hetten, uns zu beclagen.

Dann darauff würdt in underthenigkait also underschiedlich geandtwortet und auf
die erste einred aines andern angehenckten greflichen siguls, daß sich derselben gegen iren
gnaden hochlich zu verwundern sein muesste, weill ir gnaden daran zuvor gegen uns nie
gedacht, so doch ir gnaden sollich einreden amfüeglichisten gleich anfangs (als sy den brief
von uns zue sehen erfordert, empfangen und abgelesen) gegen uns (278r) verwenden und
sagen mügen: Ir Owinger, was zaigt ir mir dafür ainenfronbrief, dann nit meines vettern
Jous Niclasen seligen insigel daran gehenckt ist wie zue end darinnen mit disen lauttem
Worten vermeldt »und des zue wahren urkundt, so haben wir vilgemelter grave Jaus
Niclasen zue Hohenzollem als rechtsprincipal zue bekrefftigung des Vertrags unser aigen
angeboren insigel öffentlich gehenckt an disen brief* sondern befindet sich wolbekannt alt
graff Eittelfriderichs (so seit sechtzig jaren nicht mer gelebt) insigul daran hangen, muß
also damit nit recht zuegangen sein. Weiß mich derhalben disen unrecht besigelten brief
nichtzidt irren zue lassen. Es ist aber dergleichen wider uns nit mit kainem wort gedacht
worden bis auf newlich ervolgte beschwerlichkait.

Zuedem das sowol unser gnediger erbherr selbs bis auf disen tag, wie zuvor auch baide
vorgehende regierende herren grave Jous Niclas und graff Carl die jerliche dreyundacht-
zig gülden (278v) nunmehr fünffundvierzig jähr lang von uns pflichtigelich empfangen,
darzue sonsten ire gnaden allerseits keinen andern titul dann diesen gegebnen Vertragsbrief
gehabt noch fürwenden können, dieweil sollich frongelt zuvor nach ausweisung
vorgehnedts Anweyllerischen Vertrages jerlich nur sibenzig gülden gewesen, welliches
auch in volgendem mit herrn graff Jaus Niclas aufgerichten vertrag so aigentlich referiert,
darzue auch der statt Hechingen sigul daneben angehenkt worden so aufrichtig gehandlet
auch so la...ntlich' und würkhlich gehalten worden, daß freilich ainicher billicher
argwon (hierunder gebraucht nach fürgeloffner falsitet oder untrew) bey kainem
verstendigen nicht geschepft werden soll noch mag.

Auf die ander abgesetzte einredt, als hett unser gnediger erbherr dis unsers letzten
frohnfreyungbrieffs kain wüssenschafft gehabt, sagen wir in undertheniger reverentz daß
diesselbig unsrem gnedigen erbherrn nur aus vergessenhaitt und mißverstandt ervolgt
sein muesse. Nachdem es in offenbarer kundtlichait also wie hiebei erzeilt, damit
zuegangen und sollicher besigelter brieff nit allein anfangs iren gnaden mit der gemaind
vorwissen vertrawt und dem rentmeister zuegestellt, sonder auch volgendts morgens irer
gnaden abschlegige ernstliche erclerung durch den ainspennigen knecht uns der gantzen
hierzue versambelten gemaindt angezaigt worden, wie wier dessen gemainlich fast all
noch unvergeßliches guetes wissen tragen, verhoffenlichen auch ir gnaden selber sich auf
solliche erinnerung hierzue widerumb gnedig entsinnen werden.

Auf die dritte einred erhollen wir auch unser zuvor mit warhait beschechne anzaig,
daß wir uns niemalen in ainiche fronvergleichung neben oder mit andern Zollerischen
underthonen begeben könden noch wellen. Wie es uns auch über so lautter gehabte brieff
und siegel gar nicht vonnöten gewesen, da auch ein solliche vergleichung jemahls
beschehen were, also wir mitnichten gestendig, so mueste zwiefelsfrey unserer zuvorha-

1 Im Original zerstört.

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