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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1981/0121
Owingen 1584

bender fronfreyungsbriefen (279v) ausdruckliche meidung Verzug oder abbruch gethan
worden sein, welliches uns aber auch nie zu synn oder gedanken kommen. Wir würden
uns auch mit freyem willen nimmermehr dazue bedettiget haben lassen.

Daß wir aber also zwungenlich mit emstlichen straffen und betrawen zur frohn
angehalten worden, das haben wir Gott im himmel clagen und in uns drucken muessen bis
der liebe Gott weiter gnadt geben mecht. Unser aber daneben unsers zuvor gehabten
wolhergebrachten rechtens nit bege...2 wie uns auch sollicher zwang (da er gleich...3
lenger gewert hett) vermög kayerlichen und des hayligen reichs rechten daran nicht
schaden noch abbruch thuen, noch unserm gnedigen erbherren hierinnen ainiche
rechtmessige possession vel quasi gewehr oder verjärung geben kann, inmaßen euer
gnaden und gunsten hochverstendigelich selber wol wüssen.

Und ist uns dabey unvonnötten, die angezogene cantzleyprotocollen zu disputieren;
allein dises (280r) in underthenigkait zu vermelden, da solliche protocollen zuvor
geschriben und wir uns in ainiche vergleichung begeben ketten (als doch so wahr Gott lebt
von uns niemahlen geschehen), ehe dann ir gnaden sollichen unsem von herrn graff Jous
Niclasen gehabten besigelten brieff von uns bekommen, kann ein jeder verstendiger
leichtlich vermuetten, daß dabey (wie negist oben angeregt) solliches brieffs auch meidung
beschechen und underschiedlich angezaigt worden sein mueste, wie und was gestalt wir
uns desselbigen begeben betten.

Seindt dann solliche prothocollen allererst hernach geschriben worden, als ir gnaden
den besigelten brieff schon von uns gebracht und nit allein nit widergeben wollen, sonder
auch uns gleich dabey oberzeltermaßen mit schweren straffen und unvermeidlichem
zwang zum frohn angehalten, so künde doch solliches unserer armen gezwungenen
leuthen halb für kain rechtmeßige verwilligung noch vergleichung gehalten werden, als
die wir je thuen muessen, was man uns zugemueth oder ergers erfahren. Zudem das euer
gnaden und gunsten (280v) selber gnedigelich und gunstiglich wol bewust ist, ob unser
gnediger erbherr bisher in brauch gehabt, mit den armen underthonen vil guetlich zue
tradieren und vergleichung zue suchen oder aber zue gebuetten und bevelchen, was man
von inen haben wellen und niemandts darwüder reden derfte.

Inmaßen auch wir zween, Enderlin Herttkom und Martin Kemmerlin,für die andern
gemaine uß zwang auferlegte frohn die negstverschinen drey jar unserm gnedigen
erbherrn bewilliget, jedes jähr drey mühlstain auf unsem costen über drey meil wegs bey
der staingrueb zue kauffen und gehn Hechingen zue lüffem wie auch beschehen. Weil es
aber allein anstatt der andern mit zwang uferlegten frohn durch uns angenohmen
worden, so verhoffen wir in underthenigkait, es kündt und werde uns auch (nach alberait
ausgangen drey jaren) künftigelich an obausgefuerter unser allgemainen gentzlichen
frohnsfreyung unnachtailig sein; könndt und müge auch von recht und (281r) billigkait
wegen unserthalb für kain freywillige vergleichung und bewilligung gehalten werden, als
die wir hierinnen allein (wie man sagt) under zweyen bösen das jhenig erwelet, so wir für
das ringer geachtet haben.

Weil es denn mit disem unserm haubtbeschwemuspuncten der frohn halben durch
aufrichtige ainander gegebene und erblich zue halten schuldige offenbare vertreg und
lautter brieff und sigul in warhait also herkommen und beschaffen, daß wir arme
underthonen von Owingen für uns und unsere nachkommen gegen unser gnedigen
herrschaft derselben erben und nachkommen für alle immer erdenckliche frohndienst

2 Im Original zerstört.

3 Im Original zerstört.

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