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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1981/0125
Owingen 1584

ren bey iren gnaden nichts ausrichten künden, sondern dardurch je lenger je mehr
Verbitterung und ungnadt auf uns geladen.

Als wir auch gleich anfangs darauf in rath gefunden, uns allein mit underthenigem
supplicieren, bitten und erbitten gegen unsem gnedigen erbherm zue demuettigen, haben
wir uns selbs schuldig darzue erkendt, auch willig und gern gethon, als gleich auch ein
ausfüerliche supplication in undertheniger demueth anstellen lassen und dieselben nit
allein an ir gnaden gen Hechingen, sonder auch in abschlifft an ewer (herrn graff
Wilhelmbs) gnaden umb gnediges guettherziges vorbitten bey dero geliebten herrn
Schwager, unserm gnedigen erbherm, uberschickt, so auch euer gnaden gnediger mainung
angenommen und in die Sachen guettherzig geschlagen, aber unser gnediger erbherr die
von uns nit annehmen hören noch wissen, sonder allen ernstlich haben wellen, uns gleich
in dreyen tagen uff gnadt und ungnadt widerumb einzustellen, sonsten uns weib und
kinder nachzueschicken undfürbas zu kainer gnaden auf oder angenommen werden mit
vernerm anhang, daß wira hochstgedachter kayserlichen majestät clagen mechten, wie
das alles irer gnaden darauf gegeben schrifftlich urkundt am dato secundo Septembris ann
84 hieneben sub litera H weitter ausweiset.

Dadurch wir unumgencklich gedrungen worden (das wir sonsten vil lieber underlas-
sen) die betruebten sacken irer kayserlichen majestät supplicando fürzubringen (288r),
dessen wir doch zu mehrer unser endtschuldigung vorhin wolgedacht ewer (herr graff
Wilhelms) gnaden in underthenigkeit ausfüerlich berichtet, darbey uns auch von allem
bösen fürsatz und willen mit warhait enttschuldiget, sonder zu allem schuldigen gehorsam
demuettig von hertzen erbotten und erclert haben, allein das daneben unsere öffentlichen
unbillichen und untreglichen beschwerden abgeholffen werden und wir also unserm
gnedigen erbherm gehorsamlich Vorsitzen, die schuldigkait laisten und mit unsem armen
weib und kindem bey nottürfftiger nahrung bleiben und hinkommen mechten.

Und weil uns nicht zweifelt, euer gnaden werden solliches auch bey banden haben
(wie es denn bey unsrer ersten Supplikation ebenmeßig an ir kayserliche majestät
eingeschlossen gewesen), so achten wir nit vonnötten, solliche unser erste und mehrmals
repetirte, aber niemahls von unserm gnedigen erbherm angenomene supplication weitt-
leufiger hierin zu erhollen, sonder allein unser des ausdrettens halber darinnen gleich zu
eingang mit warhait gebrachte underthenige endtschuldigung (288v) und beursachung
hieneben mit litera J vermörkt beyzuelegen, underthenig bittendt, dieselbig gleich auch
darauf gnedig zu ersehen und in achtung zue haben, daß daraus sich lauter erscheint, das
wir von aufruerischem bösen willen und fürsatz in recht und aller billigkait gnedigelich zu
endtschuldigen.

Das auch umb sovil mehr, weyl je unsere beschwerden aus mangel aller andern hülff
unvermeidtlich einer hochstgedachten R.K.M. als obristen haupt suplicando fürgebracht
werden müessen. Das wir uns jederzeit erbotten, irer majestät darauf erfolgenden
gnedigisten beschaidt gehorsambste volg wirklich zue laisten, wie auch beschehen und
hieoben beym erstenpuncten am andern und etlichen hernach folgenden blettern in un-
derthenigkait ausgefüerth und mit den baiden copien sub literis A und B belegt worden ist.

Sodann zu recht versehen und bey aller erbam Vernunft gegründet ist, daß kain
underthon so in sollichem nothfahl und mangel aller anderer hilff seine beschwerden der
höchsten obrigkait (neben abgesetztem lauttem erbitten und erclären auch (289r)
ervolgendem würklichen laisten) supplicando forbringt, für aufruerisch noch auch für
trewlos oder mainaidig zue halten, sondern darvon zu entschuldigen, sinthemal sollich
zuegezogne schwere laster dolum malum, das ist besen willen undforsatz erfordern, ohne
welliche sich nit begangen noch strafbar werden könden.

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