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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1981/0127
Owingen 1584

Dahero dann volget, daß vilmal zu Hechingen unsere fruchten durch andere
fürkeuffer abgewürget und von denselbigen an andere orth verfürth und vil höcher
verkaufft werden, wellicher gewinn vüll billicher uns armen leuthen bleiben und
gegonnet werden sollte.

Es haben uns ire gnaden auch weitters zum achten bey dreyen verschnien jaren her
emstlich auferlegen lassen, alle von unsem aignen schaffen geschomer wollen gen
Hechingen irer gnaden bevelchhaber zu Ufern (weliches emewerten schriftlichen bevelchs
auch ain copey mit litera L hie bey banden haben). Undwürdt uns mehr nicht, dann sechs
kreutzer für ainpfundt bezalt, aber gleich von derhandt umb acht oder neun kreutzer das
pfundt widerumb verkaufft, wie uns dann nach der scher dis fiinffundachtzigisten jars
mer nicht für das pfundt (291v) durch die ambtleuth zu Hechingen bezalt worden als
sechs kreutzer, aber gleich der sommenverkaufft aller wollen (wie uns glaublich
fürkommen) gehn Rottweyl das pfundt zu zehen kreutzer geschehen und uns der gewin
entzogen, aber unserm gnedigen erbherrn zugezogen worden ist und also wir arme leuth
stettigs mit newen beschwerden beladen, die wir bisher aus forcht und schrecken
kummerlich in uns drucken muessen, so uns doch billich der rechte werdt für solliche
wollen (wo nicht gegen frembden, jedoch bey unserm gnedigen erbherrn) gnediglich
gegondt werden sollen, damit wir auch die schuldige geltlaistung zuesamen bringen und
erobern mögen, als die man auch bey gebottnen straffen gleich auch die darzue benennte
jartag ohne zuelassung ainicher lengern frist von uns ernstlich einfordert.

Zum neunten. Wiewol vorher allwegen, wann ain burger von seines besser nutz und
notturfft wegen aines oder mehr ligendt guett auch nur ainem andern burger verkaufft,
kain thail weder handtlohn noch abtzug oder ainiche andere auflag der (292r) herrschafft
zue geben schuldig, sonder allerdings frey und unbeschwerdt gewesen, es were dann das
ainer (so das seinig verkaufft) aus der herrschaft gezogen, der hat alsdann (wie anderer
ortten auch gebreuchlich) der herrschafft den zehenden pfennig abzug bezalt.

So hat doch unser gnediger erbherr bey kurtzen jaren ernstlich gebotten und
aufgesetzt, wann schon der verkeuffer in seines flecken recht bleibt, das er dannocht gleich
bar den zehenden pfennig vom gantzen kaufgelt iren gnaden zu handtlohn bezalen
mueß, da schon die bezalung des kaufgelts gegen den keuffer auf etliche jarsfristen
bedingt würdt, daß sich dann auch der verkeuffer hemacher aus der herrschafft begeben
wolte, mueß er noch darzue den zehenden pfennig abzug in sonderhait von allem seinem
vermügen bezalen und also fast zwifachen haubtabzug leiden.

Zum zehenden. Obwol der fleck Owingen mit ainem aignen erpautten rathaus, so
obenuf mit ainem (292v) grosen weiten kornboden versehen, damit auch von alters also
herkommen, wann unser gnedige herrschafft (wie vilmalen geschehen) ire frichten darauf
geschitt, das sy dem flecken des jars drey pfundt heller zins daraus geben. Jetzunder aber
gebraucht sich unser gnediger erbherr nuhn viljar hero solliches unsers rathaus zu iren
frichten gantz und gar und last uns kainen zins mer darfür raichen.

Zum ailfften. Ob es wol von alters bey uns also herkommen, wann sich zwo leibaig-
ne personen zuesamenverheuraten wollen und solliches bey der cantzley anzaigen lassen,
das sy aller auflag an gelt oder geltz werdt gegen der herrschafft frey und unbeschwerdt
verhüben. Jetzundt aber wilt unser gnediger erbherr in sollichem fahl auch
von den anzaigenden leibaigenen persohnen von wegen irer zuesamenverheuratung
fünf zehen pfundt heller unnachleßlich haben, wie an Caspar Schaubern, Schmidt, so sich
vorfendiger verschiner emdt an Anna Weißerin, baide leibaigen zu Owingen (293r)
ehlich einlassen wellen und sich derwegen bey der cantzley zu Hechingen sich gehorsamblich
anzaigt, kundtlich ist, da ime gleich solliche fünffzehen pfundt heller zue be-

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