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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1982/0028
Agathe Kempf

In den Jahren 187867, 1895 und 189668 wurden durch die umständliche Beförderungsart mit
eigenen Fuhrwerken zur Fabrik Karlstal gebracht (in Zentnern):



1878

1895

1896

Steinkohle und sonstige Materialien

6000

17973

15383

Rohbaumwolle

6240

5011

6165

Fertigprodukte

5200

6895

6570



17440

29879

28118

Die zusätzlichen Verlade- und Frachtkosten, die Karlstal entstanden, summierten sich
durch den doppelten Anfall auf dem Hin- und Rückweg beträchtlich.

Die Schloßbrauerei Zöhrlaut in Haigerloch benötigte in den Jahren 1895 und 1896 folgende
Mengen (in Zentnern)69:

1895 1896



Steinkohle

3200

3200



Maurermaterial

100





Sauerwasser

20

20



Früchte

600

800



Getränke

15

20

3935 4040

Insgesamt hatte sich das Verkehrsvolumen im Eyachtal von 1878 bis 1896 um 17 % von
344200 Zentner auf 401683 Zentner erhöht70.

Ein Hinweis auf die Bedeutung einer Eisenbahn für Karlstal ist allein schon die Spendenfreudigkeit
des Fabrikanten Meyer. Er erklärte sich schon 1887 bereit, für den Bau einer
Eisenbahn durchs Eyachtal einen Beitrag von 2000 M zu leisten, falls das Projekt innerhalb der
nächsten drei Jahre in Angriff genommen würde71. In der Folgezeit sicherten Meyer und der
Brauereibesitzer Zöhrlaut weitere Spenden für die »Eyachtalbahn« unter unterschiedlichen
Bedingungen in Bezug auf die zeitliche Limitierung zu72.

Bis Anfang Dezember 1896 war Meyer bereit, 6000 M zu spenden, Zöhrlaut wollte 300 M
geben n. Andere Kaufleute und Interessenten der Stadt Haigerloch hatten bis 1889 einen Beitrag
von rund 380 M bewilligt, Badbesitzer Stumpf aus Imnau 5000 M74. Die Interessen Meyers
bzw. der Spinnerei an einem Bahnbau müssen also unverhältnismäßig groß gewesen sein. Für
Karlstal waren Absatzsteigerungen bzw. eine Ausdehnung des Absatzgebietes zu erwarten.
Andere Personenkreise, wie Fuhrleute und die Post, die um den Einsatz ihrer Postwagen
fürchten mußte, waren wahrscheinlich keine Freunde des Eisenbahnbaus75. Eine wirtschaftlich
angenehme Begleiterscheinung brachte das Bahnbauprojekt in Form eines Arbeitsplatzes für
manch einen Bewohner des Eyachtals.

67 SAS, Ho 202, PO AH 1123.

68 Ebd. 1128 (für 1895 und 1896).

69 Ebd. 1128.

70 Haigerlocher Bote, Nr. 137 vom 20. 11. 1897.

71 SAS, Ho 202, 1124.

72 Ebd. 1125, 1126, 1127.

73 Ebd. 1127.

74 Ebd. 1129.

75 Vgl. Henning (wie Anm. 5) S. 160.

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