Freiburger historische Bestände - digital

Die gewerbliche und industrielle Entwicklung im Haigerlocher Raum

Stadtplan von Haigerloch (Original in der Sammlung der Heimatbücherei Hechingen)

Spätestens anfangs des Jahres 1859 war die Weberei in Karlstal wieder aufgegeben worden.
Zu diesem Zeitpunkt gab die Fabrikverwaltung dem Oberamt Haigerloch in einem Bericht an,
daß die Spindelzahl der Fabrik 5712 betrüge, Webstühle würden keine betrieben171. Welche
Ursachen die abermalige Stillegung der Weberei hatte, konnte nicht festgestellt werden, zumal
i. a. eine Spinnerei in Verbindung mit einer Weberei bessere Gewinne erzielte, weil Garne nicht
so gut geschützt waren wie die fertigen Gespinste (vgl. Kap. 1.2.). Deshalb lohnte sich die
Weiterverarbeitung der Garne generell besser als der Verkauf der Garne.

In den 1850er Jahren sollte in Haigerloch eine Stickerei etabliert werden. Der Haigerlocher
Physikus Dr. Rehmann wandte sich deshalb in einem Schreiben vom 19. Oktober 1853 an die
Regierung in Sigmaringen. Er bat um einen unverzinslichen Vorschuß aus Staatsmitteln für den
künftigen Betrieb.

Die Regierung lehnte eine Beihilfe vorläufig jedoch ab. Sie erklärte sich erst dann bereit,
finanzielle Mittel für die Stickerei bereitzustellen, wenn diese eine gewisse Ausdehnung
gefunden habe und es sichergestellt sei, daß dieses Unternehmen überhaupt zukunftsträchtig

171 SAS, Ho 202, POAH 1544.

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