Freiburger historische Bestände - digital

Baumwollspinnerei Karlstal. Aus: Heimattag der Stadt Haigerloch. Sondergabe der Hohenzollerischen
Landeszeitung (1929), S. 23

Im Jahr 1854 erhielten die Garne der fürstlichen Spinnerei Karlstal auf der allgemeinen
Industrieausstellung in München als dritten Preis eine belobende Erwähnung für gute reine
Baumwollgarne 255'.

Anfangs der 40er Jahre standen die Garne der Spinnerei in der Gegend in dem Ruf, sehr
guten Credite zu genießen, und auch in entfernten Gebieten war der Absatz gut256. Lediglich in
den Geschäftsjahren 1846/47 bis 1848/49 war die Konjunktur wie in anderen Betrieben und
Gegenden auf Grund der allgemeinen unsicheren Lage ziemlich schlecht. Die Rohstoffpreise
waren hoch257. Das Jahr 1855 warf ebenfalls keinen Gewinn ab. Die Ursache hierfür liegt in
einer allgemeinen kleineren Wirtschaftskrise.

Das Hauptabsatzgebiet der Garne der Baumwollspinnerei Karlstal waren die angrenzenden
württembergischen Bezirke, in denen sich schon seit längerer Zeit Strickereien und Webereien
niedergelassen hatten258. Besonders der untere Schwarzwaldkreis, der Neckarkreis und der
untere Donaukreis waren Abnehmer von Karlstals Garnen. Gegen die Grenze zur Schweiz hin

255 Betriebsakten Karlstal.

256 FAS, NVA 14395. Zahlenwerte werden jedoch nicht genannt.

257 SAS, Ho 202, POAH 370.

258 FAS, NVA 22298.

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