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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1982/0234
Gerd Friedrich Nüske

die Aktionen von deutschen Stellen im französischen Württemberg, sich mit den Stuttgarter
Landesdirektionen ins Benehmen zu setzen175.

Von den zahllosen Schwierigkeiten, die sich der Tübinger Landesdelegation in ihrer
täglichen Arbeit in den Weg stellten, haben Carlo Schmid und vor allem Gebhard Müller
anschaulich berichtet. Oftmals waren es Kleinigkeiten, die den Verwaltungsbetrieb nicht in
Gang kommen ließen176.

Am 19. September 1945 übergab Küpper ein Gesuch der Tübinger Delegation an seinen
französischen Gesprächspartner, Capitain Heil, mit der Bitte um Zulassung einer direkten
Telefonverbindung mit der Landesverwaltung in Stuttgart177. Heil gab diese Bitte befürwortend
weiter. Demnach kann es mit den Kontakten zwischen der Stuttgarter Landesverwaltung
und ihren Delegationen in Tübingen auch in rein technischer Hinsicht nicht allzuweit her
gewesen sein. Bei der gleichen Gelegenheit bat Küpper zudem um die Freigabe von Büromöbeln
aus Wehrmachtsbeständen, um die Räume der Delegation im Deutschen Missionsärztlichen
Institut (Difäm) in der Nauklerstraße 47 in Tübingen damit ausstatten zu können. Die
Versorgung der Delegationen mit Büromöbeln war im übrigen ein Problem, das sich so schnell
nicht lösen ließ178. Das gleiche galt für den Raumbedarf der Delegationen179. Auch zu den
nachgeordneten Landratsämtern bestand für die Delegationen anfänglich kaum Kontakt, so daß
auch hier die französische Militärregierung um die Einrichtung von Telefonverbindungen
gebeten wurde180. Gelegentlich scheinen einzelne Delegierte auch den Versuch gemacht zu
haben, bei den Franzosen eine bessere Bezeichnung als Delegation zu erwirken, ohne damit
allerdings Erfolg zu haben181.

Der Tübinger Landesdelegation sollte jedoch keine Zukunft beschieden sein. Ohnehin hatte
die französische Militärregierung in Tübingen den Eindruck aufkommen lassen, als ob ihr in
Südwürttemberg eher daran gelegen war, die Dinge weitgehend in der Schwebe zu lassen.
Jedenfalls engagierte sich die französische Militärregierung hier nicht wie in den anderen
Territorien ihrer Besatzungszone. So etwa in Baden, hier war der Druck viel stärker als in

175 Protokoll über eine Besprechung mit Herrn Capitain Heil am 25. 10. 1945, in: StA Sigmaringen Wü
140/7040/28: Herr Capitain Heil bemängelte, daß immer noch Landräte und andere Behörden der
Französischen Zone sich mit Anträgen und Wünschen nach Stuttgart wenden. Es soll den Landräten
nachdrücklichst gesagt werden, daß sie sich nur noch an die Landesdirektion in Tübingen zu wenden haben.

176 Vgl. Nüske, in: Württemberg-Hohenzollern (wie Anm. 2) S. 42.

177 Aktenvermerk über die Besprechung am 19. 9. 1945 mit Capitain Heil in Tübingen, in: StA
Sigmaringen Wü 140 Bü 7040/11.

178 Aktenvermerk über die Besprechung am 22. 9. 1945 mit Capitain Heil in Tübingen, in: StA
Sigmaringen Wü 140 Bü 7040/12.

179 Aktenvermerk über die Besprechung in Tübingen am 29. 9. 1945, in: StA Sigmaringen Wü 140 Bü
7040/16: Da die Schwierigkeiten der räumlichen Unterbringung unserer Delegation immer noch nicht
behoben werden konnten, suchte ich sofort Herrn Oberbürgermeister Renner auf und ersuchte ihn dringend,
für eine alsbaldige Lösung der Raumfrage besorgt zu sein. Er versprach mir auch, noch in der nächsten
Stunde mit Herrn Oberst Niel über die Räumung der neuen Burse zu sprechen.

180 Aktenvermerk über die Besprechungen am 1. 10. 1945 in Tübingen, in: StA Sigmaringen Wü 140 Bü
7040/17:3. Ich bat Herrn Captain Heil, bei dem Herrn Gouverneur und der P.T.T. dafür einzutreten, daß
unserer Delegation unverzüglich ein telefonischer Verkehr mit den Landratsämtern der französischen Zone
ermöglicht werde, Herr Captain Heil diktierte sofort ein dringendes Gesuch an den Herrn Gouverneur.

181 Aktenvermerk über die Besprechung am 1. 10. 1945 in Tübingen, in: StA Sigmaringen Wü 140 Bü
7040/17: Auch um eine Entscheidung über die zukünftige Bezeichnung unserer Delegation (Ministerium
oder Landesverwaltung für Wirtschaft) herbeizuführen, richtete Herr Capitain Heil sofort eine Note an den
Herrn Gouverneur.

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