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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1982/0317
Besprechungen

Karl Werner Steint: Haigerloch in alten Ansichten. Zaltbommel/Niederlande: Europäische Bibliothek
1981. 80 S. mit 74 Abb.

In dieser Zusammenstellung von Fotografien, zumeist Postkarten aus dem Zeitraum von 1880 bis 1930
finden sich nicht nur die bekannten Haigerlocher Bauwerke wie das Schloß, die Annakirche, das Haag-
Schlößle oder der Römerturm. Das Bändchen enthält auch Ansichten von Gebäuden wie z. B. von der
Synagoge, von Gasthäusern und malerischen Gassen und Plätzen der Ober- und Unterstadt von
Haigerloch, die in jüngster Zeit ihren ursprünglichen Zweck einbüßten oder deren Aussehen starke
Veränderungen erfuhren. Berücksichtigung fanden vor allem aber auch Fotografien von Schulklassen, von
Feiern der Haigerlocher Zünfte und der Bräutlingsgesellschaf t, vom Bau der Eyachtaleisenbahn und ebenso
eine Aufnahme von der Abfahrt des letzten Postwagens von Haigerloch im Jahre 1901. Die Sammlung
schließt mit Bildern der Gemeinden Bittelbronn und Bad Imnau, die inzwischen in der Stadt Haigerloch
aufgegangen sind. Jede Abbildung ist mit einem knappen, aber sehr lehrreichen und instruktiven Text
versehen. In der Einleitung wird ein kurzer Abriß der Haigerlocher Stadtgeschichte geboten. - Die
vorliegende Dokumentation stellt einen reizvollen Beitrag zur Geschichte der Stadt Haigerloch im 19. und
20. Jahrhundert dar. Es ist zu wünschen, daß Veröffentlichungen dieser Art auch über andere Städte und
Gemeinden in Angriff genommen werden.

Sigmaringen Otto H. Becker

Karlheinz Ebert: Bodensee und Oberschwaben. Zwischen Donau und Alpen: Wege und Wunder im
>Himmelreich des Barock<. Köln: DuMont 1981. 329 S. (DuMont Kunst-Reiseführer).

Alle Reiseführer sind geprägt durch jenes Sternchendenken, das Heinrich Keller in seiner 1813 edierten
Landkarte der Schweiz erstmals anwandte und das von Murray und Baedeker gezielt weiterentwickelt
wurde. Hierbei ist die Normierung des zu Sehenden greifbar. Der Tourist wird geleitet, bei Kritikern heißt
das dann: manipuliert. Andererseits dienen Reiseführer einer ersten Orientierung über das Reiseziel und
seine Umgebung, entheben den Ortsunkundigen so manch vergeblicher Suche. Im Idealfall ermöglichen sie
schließlich einen gezielten Einstieg in weiterführende Literatur (im vorliegenden Werk leider mißlungen).

DuMont ist mit dieser Gebrauchsliteratur überaus erfolgreich. Allein über die Bundesrepublik
Deutschland sind bislang 15 Bände erschienen, davon zwei über baden-württembergische Reiseregionen,
ein weiterer über den Schwarzwald ist in Vorbereitung. Man hält sich nicht immer an gewohnte
Landschaftsräume. Ebert beispielsweise gibt touristische Hinweise, beschreibt Sehenswürdigkeiten von
Stein am Rhein bis Ottobeuren, von St. Gallen bis Blaubeuren; Hohenzollern ist mit seinem südlich der
Donau gelegenen Gebiet mit eingeschlossen. Es fällt schwer, in dieser seit über tausend Jahren bevorzugten
Kunstlandschaft nicht ins Schwärmen zu geraten. Der Autor unternimmt gar nicht erst den Versuch, seine
Begeisterung zu zügeln und regt damit zur Nachahmung an. Das Geschmäckle eines konventionellen
Reiseführers bleibt aus. Die notwendigen Ingredienzien eines erfolgreichen Buches dieses Genres sind
beieinander: Eine je bündige, an örtlichen Gegebenheiten (Zugänglichkeit beispielsweise) orientierte
Beschreibung, zusammengefaßt in (Auto-)Tagestouren. Daneben - als Generalbaß - die Mahnung, sich bei
den Reisen und Besuchen Zeit zu nehmen, auch einmal von den vorgeschlagenen Touren abzuweichen,
selber zu suchen. Leider ist bei Ebert Kunst weitgehend elitär, Kunstschaffen an Herrschaft gebunden.
Volkskunst wird nur am Rande berührt. Der historische Teil, wohl dem Charakter der Reihe entsprechend,
ist wenig überzeugend: Die Pfalzgrafen von Tübingen nur als Gründer von Obermarchtal zu erwähnen,
wird der Bedeutung dieses Geschlechtes nicht gerecht. Zahlreiche Zeichnungen, Fotos sowie ausführliche
Register ergänzen und erschließen den Text.

Tübingen Uwe Ziegler

Württembergisches Hausbuch. Alt-Württemberg in Geschichten, Liedern und Gedichten mit vielen alten
Bildern. Ein Hausbuch der Bibliothek Rombach. Hrsg. von Diethard H. Klein, Redaktion Dr. Teresa
Müller, Tübingen. Freiburg i. Br.: Rombach 1981. 640 Seiten.

»Wo auf des Berges Höhen/In halbzerstörter Pracht/Ruinen trauernd stehen/Wenn rings ein Eden
lacht :/Ergreift ein seltsam Ahnen/Die Brust mit süßer Pein;/Der Vorwelt heil'ge Mannen/Zieh'n in der

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