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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0044
Stephan Wiest

sprechen wir für die gefällig übernommene Leitung der gymnastischen Übungen bei der
Elementarschule unsere dankbare Anerkennung aus .

Schon 1856 gehörte Walbertsweiler zu den sieben Schulen im Oberamt Wald, deren Stand
im allgemeinen als gut zu bezeichnen ist und in denen erfreuliche Fortschritte des Elementarschulunterrichts
sich wahrnehmen ließen. In der Reihe der vier Schulen, die Rückschritte
gemacht haben, wird im Bericht des Oberamtmanns Mock von Wald an die Regierung vom
17. März 1856 Kappel aufgeführt; als Entschuldigung mag der Hinweis gelten, was auf
schlechte Lage der Lehrer zurückzuführen ist29.

Im Jahre 1872 brachten Unterrichtsbestimmungen die Einführung der Realien als neue
Fächer, also Geschichte, Erdkunde, Naturlehre, Raumlehre und Zeichnen. Damit wurde auch
die Zahl der Unterrichtsstunden erhöht.

»Ihre pädagogischen Aufgaben scheinen die Lehrer genügend wahrgenommen zu haben,
denn Cramer kann 1873 loben: Die hohenzollerische Volksschule ist in Preußen die einzige,
welche keine lese- und schreibunfähigen Rekruten zur Armee liefert«3C. In der preußischen
Republik wurde nach 1919 die geistliche Ortsschulinspektion abgeschafft. Als neues Fach
wurde Werkunterricht eingeführt; Elternbeiräte wurden gebildet.

Die Zeit des Dritten Reiches ist gekennzeichnet durch autoritäre Schulleitung, Auflösung
der Schulvorstände und der Elternbeiräte, Betonung des nationalpolitischen und Zurückdrängung
des religiösen Unterrichts sowie die Einführung gleicher Unterrichtsstundenzahl im
Winter wie im Sommer.

Nach dem Zweiten Weltkrieg teilten die Schulen in Hohenzollern das Schicksal derer der
Nachbarschaft. Die Schul- und Gemeindeänderungen, als »Reformen« bezeichnet, führten
letztlich zur Auflösung beider Schulen, in Kappel 1970 und in Walbertsweiler 1976.

2 DIE SCHULHÄUSER
2.1 Allgemeines

»Seit den Anfängen des Schulwesens ist das Schulhaus ein Spiegel der gesellschaftlichen,
politischen und kulturellen Verhältnisse; Schule und Schulgebäude stehen als Ausdruck des
jeweiligen Zeitgeistes in enger wechselseitiger Beziehung«31.

Diese Feststellung mag in den Anfängen der Schulen im Walder Bezirk vorwiegend im
negativen Sinne gegolten haben. Ohne ordentliche und zweckmäßige Räume wurde schon
Unterricht erteilt, meist nur unregelmäßig und von wechselnden Lehrern, bevor an die
Errichtung eigener Gebäude gedacht wurde. Die ersten Unterweisungen in Walbertsweiler
fanden im Mesnerhaus statt. Im Jahre 1680 wurde dem dortigen Mesner von der Klosterherrschaft
erklärt, er könne das Mesnerhaus beziehen, müsse es jedoch, falls ein Schulmeister
angestellt würde, für diesen Zweck räumen. Es handelte sich dabei um das Haus, das heute im
Besitz des Josef Schweikart ist und das später tatsächlich als erstes Schulhaus benutzt wurde.
Die Äbtissin hatte es lange Zeit mit der Anstellung eines Lehrers nicht eilig. Der Mesner
brauchte deswegen nicht auszuziehen, weil er selbst als erster ständiger Lehrer eingestellt wurde
und nach ihm sein Sohn die beiden Ämter übernahm. Die Nachfahren erwarben später das
Haus.

Von Kappel ist nicht bekannt, ob und wo Unterricht vor Erstellung des ersten Schulhauses
erteilt wurde, obwohl Isidor Gnädig als Lehrer für Kappel schon vor 1785 genannt ist.

28 Wie Anm. 11.

29 Wie Anm. 11.

30 Ziegler (wie Anm. 24) S. 27.

31 Liener (wie Anm. 21) S. 95.

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