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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0075
Zweihundert Jahre Schulen in der Pfarrei Walbensweiler

Orte verbrachte, habe ich, besonders in der großen einklassigen Schule hier, in den Vereinen, in
der Gemeinde und im Dienst der Kirche meine ganze Kraft eingesetzt. Ich habe die Gnade
gehabt, in den einundvierzig Jahren nicht einen einzigen Schultag, weder durch Krankheit noch
durch andere Umstände veranlaßt, versäumen zu müssen. Ich wünsche der Gemeinde
Walbertsweiler, die mir und den Meinigen so lange eine friedliche Heimat war, und allen meinen
Nachfolgern im Amt eine glückliche Zukunft und Gottes Segen37. - Bernhard Wiest starb am
26. Juni 1950 an seinem Ruhesitz Sigmaringen.

Hans Stekle als Nachfolger gedenkt seines Vorgängers in der ersten Chronikeintragung in
kollegialer Hochschätzung: Leistung, Zucht und Ordnung der Klasse verdient Achtung und
kann nur das Ergebnis einer gesegneten Tätigkeit voller Hingabe sein".

Uber seinen Lebensweg berichtet Stekle: Geboren am 25. Mai 1900 in Langenenslingen,
besuchte ich dort die Volksschule. Nach Absolvierung der Präparandenanstalt Hechingen trat
ich im Frühjahr 1918 in das Königliche Lehrseminar in Merzig an der Saar ein, wurde aber bald
zum 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment 109 nach Karlsruhe eingezogen. Nach dem Krieg
setzte ich die Studien in M eersburg und Merzig fort. Nach der ersten Dienstprüfung am Seminar
war eine 73A jährige Stellenlosigkeit bezw. fremdberufliche Beschäftigung durchzumachen. Auf
1. Oktober 1928 wurde mir die Verwaltung der einklassigen Volksschule in Billafingen und nach
genau sechsjähriger intensiver Einarbeitung die hiesige Lehrerstelle übertragen. Die Einführung
wurde durch Herrn Schulrat Dr. Spekamp vollzogen. Eine entsprechende Feier in der Schule
war durch Pfarrer Biermann gut vorbereitet".

Während seiner fast neunundzwanzigjährigen Tätigkeit als Lehrer und Organist, als
Dirigent des Männergesangvereins und in vielfachen Aufgaben im Dienste der Gemeinde und
der Einwohner wurde Oberlehrer Stekle im Zweiten Weltkrieg zweimal zur Wehrmacht
eingezogen. In diesen Zeiten wurde er erstmals durch die Junglehrer Moll und Blender sowie
Oberlehrer Mühlherr, beim zweiten Mal durch Kollege Birnbacher aus Dietershofen und
Lehrerin Klein aus dem Ruhrgebiet vertreten. Als er im Jahre 1945 den Unterricht wieder
aufnehmen konnte, mußte er zugleich die Schule Kappel mitversorgen, bis der dortige Lehrer
wieder zugelassen wurde. Neben den 152 Kindern in diesen beiden Schulen mußte er auch noch
die Fortbildungsschule in Rengetsweiler versehen. Während einer Herzerkrankung vertraten
ihn Kollegen aus Wald und Rengetsweiler in dem Jahreswechsel 1958/59; diese Erkrankung
veranlaßte ihn, sich zum L April 1963 in den Ruhestand versetzen zu lassen.

Mit seinem letzten Eintrag vom 31. März 1963 schließt auch die von drei Lehrern seit 1874
geführte Orts- und Schulchronik mit einem Bericht über seine Verabschiedung am 28. März
1963, wobei der Oberschulrat, Bürgermeister Andreas Jerg, Pfarrer Thoma und der Vorsitzende
des Elternbeirats die Verdienste des scheidenden Lehrers um Schule und Gemeinde
würdigten. Am Nachmittag dieses Tages verabschiedeten ihn die Kollegen in Wald, für die
vorbildliche Leitung der Lehrerarbeitsgemeinschaft in den vergangenen dreizehn Jahren
herzlich dankend. Auch Kirchenchor und Männergesangverein würdigten durch Geschenke
sein erfolgreiches Wirken für die Pflege des weltlichen und kirchlichen Gesanges.

Steides letzte Niederschrift schließt mit dem Wunsch für eine glückliche Zukunft und
Gottes Segen für die Gemeinde und seine Nachfolger, nachdem er über seine Wirksamkeit
zusammengefaßt hatte: Während meiner achtundzwanzig)'ährigen Tätigkeit am hiesigen Ort
habe ich es mir vor Gott, den Kindern, deren Eltern, im Dienste der Kirche und des Staates zur
hohen Pflicht gemacht, meine ganze Kraft in der Berufung einzusetzen, so wie ich es immer und
überall verantworten kannI00.

97 Wie Anm. 13 S. 155.

98 Wie Anm. 13 S. 156.

99 Ebd.

100 Wie Anm. 13 S. 186.

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