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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0079
Zweihundert Jahre Schulen in der Pfarrei Walbensweiler

zurückgeführt. Die von der Regierung vorgeschlagene Einstellung eines Provisors bei rund
einhundert Schülern hatte die Gemeinde im Jahr 1896 abgelehnt, da sie mehr als die bisher für
den Mehrunterricht der Abteilungen aufgebrachten einhundert Mark sowie einen weiteren
Schulraum nicht zur Verfügung stellen könne. Noch 1903 nimmt Schulrat Koop in einem
Bericht Bezug auf die Aufteilung in zwei Abteilungen von 57 und 34 Schülern, wodurch nur
notdürftig genügende Leistungen festzustellen waren. Der Bericht von 1905 über die Schule mit
46 Schülern nach der 1904 erfolgten Errichtung der Schule in Otterswang spricht von einem
Stand, der Besserungen erkennen läßt, aber noch nicht ganz genügt. Im folgenden Jahr genügen
die Verhältnisse mäßigen Anforderungen, doch wird die Blumenpflege im Schulzimmer als
erfreulich hervorgehoben. Die Bewertung des Schulstandes im Jahre 1913 mit genügend wird
unter der Berücksichtigung ausgesprochen, daß der Lehrer als Amtsausschußmitglied öfters am
Schulehalten verhindert ist; gelegentliche Vertretung durch den Ortsschulinspektor und
teilweises Nachholen des Unterrichts bemühen sich um Ausgleich.

In der Erinnerung von Zeitgenossen lebt Lehrer Leo Schuler als unterhaltender und
humorvoller Lebenskünstler fort, der sich durch die engen Verhältnisse mit hohen Schülerzahlen
und beschränkten Mitteln des kleinen Schulverbandes nicht aus dem Gleichgewicht bringen
ließ. Er war sich auch der Grenzen seiner beruflichen Wirksamkeit wohl bewußt und konnte
sich in befreiender Selbstironie über eigene Schwächen lustig machen. Als Scherz wurde es auch
von der Gemeindeversammlung in seiner Abschiedsrede im Jahre 1919 aufgefaßt, als er in einem
Lebensrückblick sagte: Ich hätte auch unter Leute gehen können, ich ging aber nach Kappel! Ein
Baum erinnert heute noch an diesen originellen Schulmann, von dem er selbst schrieb: Ich
pflanzte am 15. April 1898 rechts vom Dorfweg nach Otterswang und links vom Bache, dort, wo
früher die Deichseigruhe war, also dem Schulgarten gegenüber, eine Linde, über welche ich für
mich und meine Nachfolger das ausschließliche Eigentumsrecht vorbehalte110.

Im Ruhestand zog Schuler nach Krauchenwies, wo er am 12. Dezember 1923 verstarb.

3.3.5 Stelleninhaber bis zur Schulauflösung

Der Nachfolger von Leo Schuler, Fridolin Hebeisen, geboren am 3. März 1866 in
Hermentingen, war bis zum 5. März 1919 Lehrer in Thal im Elsaß gewesen. Nach seiner
Ausweisung kam er in seine hohenzollerische Heimat zurück. Am 1. November 1919 trat er
seinen Dienst in Kappel an, den er bis zu seinem Tode am 14. Mai 1929 ausübte.

Nach dessen Tode versah sein Sohn Josef Hebeisen als Schulamtsbewerber vom 1. Juli 1929
bis 31. März 1930 die Stelle auftragsweise.

Zum 1. April 1930 wurde Lehrer Alfons Winter, geboren am 13. Mai 1891 in Stetten bei
Haigerloch, im Interesse des Dienstes von Imnau nach Kappel versetzt. Nach Erreichung der
Altersgrenze trat er am 31. Mai 1956 den Ruhestand an, den er in Uberlingen verbrachte. Am
14. Dezember 1978 verstarb er; beerdigt wurde er in Otterswang, dem Heimatort seiner Frau
Hilde geborene Straub.

Es folgte kurz vom 1. Juni bis 30. September 1956 Erwin Gerstner. Mehr als ein Dezennium,
vom 1. Oktober 1956 bis zum 31. Juli 1968, wirkte nochmals Max Bumüller, geboren am
28. Juli 1929 in Fleischwangen, Kreis Saulgau. Nach dem Besuch der Oberschule Wilhelmsdorf
und des Pädagogischen Institutes in Weingarten hatte er dort 1952 die erste Dienstprüfung
abgelegt, der 1956 das zweite Dienstexamen folgte. Bis 1966 unterrichtete er an dereinklassigen
Volksschule Kappel. Als dann die Klassen fünf bis acht an die neugebildete Nachbarschaftsschule
Wald kamen, mußte er daran noch zehn Unterrichtsstunden neben dem Unterricht an
der in Kappel verbliebenen Grundschule übernehmen. Am 1. August 1968 verließ er die Stelle
in Kappel und wechselte an die Nachbarschaftsgrundschule Mengen mit Wohnsitz in Krau-

110 Ebd.

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