Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0088
Stephan Wiest

abgelaufenen Goethejahr nach einem Spruch des Gefeierten zu verfahren: »Ich hatte weiter
nichts zu tun, als zu ergreifen, was andere für mich gesammelt haben.« Ihnen allen sei dafür
herzlich gedankt!

Der bescheidene Ausschnitt aus den Verhältnissen einer über eintausendjährigen, aber
wegen ihres kleinen Sprengeis »recht armen«131 Pfarrei kann die Entwicklung des Schulwesens
zeigen, die es erfahren hat, seit es die damals auch für die Walder Herrschaft zuständige Kaiserin
Maria Theresia 1770 für ein politicum, d. h. für eine Staatsangelegenheit erklärt hatte: daß sie
den wichtigsten Vortheilen, welche dem Staat durch die glückliche Bildung guter Christen und
nützlicher Bürger verschafft werden, die künftige Erziehung der gesamten Jugend ihrer
Untertanen in den Erblanden nicht nur der höheren landesherrlichen Fürsorge würdig geachtet,
sondern vielmehr zu seinem Hauptgegenstande gemacht habe132.

Dieser idealen Auffassung der obersten Landesherrin standen lange noch reale Hindernisse
und Behinderungen seitens bürokratischer Ämter und auch der Eltern gegenüber. So bestätigt
dieser kleine Ausschnitt schulischer Entwicklung auch: »Es spiegelt die Geschichte der
Volksschule im 19. Jahrhundert ein ständiges Ringen der Pädagogen, die auf die Erfordernisse
der Zukunft hin einen Wandel bereits im Gegenwärtigen einleiten wollten, mit den gegensinnigen
Kräften der Beharrung«. Auch damals galt: »Die innere Verpflichtung des pädagogischen
Amtes lebt aus einem Auftrag, von welchem der Erzieher der Jugend niemand entbinden kann:
weder die Zeit noch die Umstände, noch zwingende Gewalt, am wenigsten er sich selbst«133.

ABKÜRZUNGS- UND SIGLENVERZEICHNIS

fl Gulden

HH Hohenzollerische Heimat

HJH Hohenzollerische Jahreshefte

hl Heller

kr Kreuzer

M Mark

StASigmaringen Staatsarchiv Sigmaringen

ZHG Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte

131 Maren Rehfus, Das Zisterzienserinnenkloster Wald (Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns
Heft 9). 1971. S. 354.

132 Wie Anm. 13 S. 77f. Dort zitiert: Hofdekret vom 13. Oktober 1770 (Sammlung der k. k.
Verordnungen und Gesetze vom Jahre 1740 bis 1780, sogenannte Theresianische Gesetze Band 6 S. 293).

133 Ludwig Kiehn, Weite Welt und breites Leben im berufspädagogischen Wirken Otto Monsheimers.
Parzeller, Fulda. S. 24 u. 28.

86


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0088