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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1984/0155
Die Juden in Hechingen als religiöse Gemeinde

Gebräuche aufstellen wird, unter keinen Verhältnisse aufheben, untersagen oder einschränken,
und dabei noch weiter gdst. gestatten wollen, daß die erwähnten Mitglieder der Kauila 'sehen
Familie auch fernerhin an den Begräbnißplätzen der Judenschaft in Hechingen, wie bisher, ihren
Antheil erhalten2".

Aus einem Vergleich vom 3. Juli 1851 zwischen der Stiftungskommission der israelitischen
Gemeinde und Salomon Jakob Kaulla geht hervor, daß diese Stiftung wieder eingezogen
wurde222.

In diesem Zusammenhang ist es interessant zu erwähnen, daß in den Jahren 1850/52 die
Gemeindesynagoge in der Goldschmiedstraße erweitert wurde und Umbauten - wie Anbringung
zweier Galerien - erfolgten, um die Platzzahl zu vergrößern223.

2. Schul- und Gemeindehaus

Von dem Erlös aus der Versteigerung des Armenhauses im Jahre 1827 wurden die Kosten für
den Vorläufer des israelitischen Gemeindehauses gedeckt. Bei diesem Vorläufer handelte es sich
um eine halbe Behausung aus der Hinterlassenschaft des Aaron Liebmann224. Um nun den
Kostenaufwand für den geplanten Bau des neuen Schul- und Gemeindehauses in der Goldschmiedstraße
zu bestreiten, mußten die Deputierten der israelitischen Gemeinde bereits drei
Jahre später, im Jahr 1830, das der Gemeinde gehörende Gemeinde-Haus an den Meistbietenden
verkaufen225.

Bau-Akkord-Ausschreibungen finden sich in den Bekanntmachungen des Wochenblatts für
das Fürstentum Hohenzollern-Hechingen226. Die Baukosten betrugen 2250 fl. Die Bauleute
erhielten ferner, um an den Sabbatten und Feyertagen wegen Störung des Gottesdienstes im
Schulhause nicht zu arbeiten baaref 50, welcher Verboth in den Bedüngnißen nicht ausdrücklich
enthalten war. Das Gebäude sollte Ende August 1830 errichtet sein, aber der August 1831 [war]
vorüber, und noch [waren] viele Arbeiten unbeendigt227.

Das neue Schul- und Gemeindehaus beherbergte als Gemeindehaus auch die Wohnungen
für den Rabbiner, den Oberlehrer und den Vorsänger. Aus einem Beschwerdeschreiben des
Vorstands der israelitischen Gemeinde vom 15. August 1884 an das Königliche Oberamt
Hechingen geht hervor: Das Schulgebäude Nr. 214 ist in seinen drei Stockwerken von je einer
Familie bewohnt und wird, mit seltenen Ausnahmen, täglich von 30 Schulkindern besucht, dient
auch als Versammlungslokal der Gemeinde und deren Vorstand und hat sonst noch mancherlei
Einkehr221.

Um das Jahr 1892 wurde das Grundstück Parzelle Nr. 196, 1,75 a groß, hinter dem
Gemeindehaus und der Synagoge gelegen, der Schule als Spielplatz überlassen229. Es handelt
sich wohl um denselben Platz, der in einem Fragebogen vom 27. Juni 1896 erwähnt wird. Dort
heißt es, daß die Kinder einen Spielplatz unmittelbar neben der Schule von 2 a (Rasen und

221 Lagerort: StAS Ho 6 Akte Nr. 267, Abschrift.

222 Vgl. CAHJP, Inv. Nr. 1014/4.

223 Vgl. CAHJP, Inv. Nr. S 107/5.

224 Vgl. Schreiben der Deputierten vom 20. August 1827 an die Hochfürstl. Regierung. Lagerort: StAS
Ho 6 Akten ZR 287.

225 Vgl. Schreiben der Deputierten vom 17. Februar 1830andenÖKrc/>/(2«ck. Souverain. Lagerort: StAS
Ho 6 Akten ZR 287.

226 Verlag der Hofbuchdruckerei, Nr. 4, Samstag, den 23. Januar 1830, S. 13, sowie Nr. 5, Samstag, den
30. Januar 1830, S. 19 und Nr. 7, Samstag, den 13. Februar 1830, S. 26.

227 Schreiben der Deputierten der israelitischen Gemeinde vom 13. September 1831. Lagerort: StAS Ho 6
ZR 289.

228 Lagerort: StAS Ho 235 I-XI Nr. 1434.

229 Vgl. SAH, Aktenplan 1521.

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