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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0035
Die Thalheiraer Allmende im Wandel der Zeit

Zu 1.:

Mit dem ausgeworfenen Quantum könnten sie nicht bestehen, weil

1. allein ein doppelter Bauer innerhalb von vier Wochen 1 Klafter Holz zum Bachen benötige.
Das seien im Jahr schon 12 Klafter, wobei nicht eingerechnet sei, daß sie in Heu- und
Erntezeiten weit mehr benötigen (denn beim Heuen und Ernten mußten die beschäftigten
Tagwerker mitversorgt werden),

2. sei das notwendige Holz zum Waschen und Heizen noch gar nicht in Betracht gezogen,

3. habe man manche Winter-Quartiere auszustehen, wobei an Holz nicht gespart werde (- hier
sind wohl die Militär-Einquartierungen gemeint),

4. werde die Lage verschlimmert, weil ihnen nicht mehr erlaubt werde, das Reiß- und Abholz
aufzuklauben,

5. seien auch die 6 Schuhe mit den 2 Röttelstecken in der Mitte viel zu klein. Solch ein Klafter
betrage kaum 4 Schuh in der wirklichen Höhe, wohingegen bisher 7 Schuh in der Höhe ohne
Unterlegung gemessen wurden. Wenn schon reduziert werden müsse, dann schlage man
einen weniger schmerzlichen Schritt vor, mit:

15 Klafter für den Doppelbauer
10 Klafter für den einfachen Bauern

8 Klafter für den Söldner

6 Klafter für den Tagwerker
Dies würde den Wald in einem Jahr um 40 bis 50 Klafter frischen Holzes verschonen.

6. Nicht minder schwer würde es ihnen fallen zu verstehen, warum sie an den 828 Jauchen (ca.
400 ha) Waldungen, welche sie in der Steuer ertragen müßten, nicht das genügsame Holz
erhalten sollten,

7. sei es doch nicht richtig, ihnen vorzuwerfen, mutwilligerweise zuviel Holz zu konsumieren,
da doch jeder der Untertanen sein Holz selber machen und führen müsse, was jedem
beschwerlich falle.

Zu 2.:

Man bittet, daß das Holzquantum der Pfründner, das früher aus 4 Klaftern bestand, mindestens
noch 2 Klafter betrage.
Zu 3.:

Da doch niemand ohne Not bauen werde, und die vielen Gänge nach Sigmaringen mühsam
seien und viele Kosten verursachen würden, sei es doch besser, wenn dem in Thalheim allzeit
befindlichen Jäger mit Beiziehung des Vogts die Gewalt erteilt werde, das benötigte Bauholz
anzuweisen.
Zu 4.:

Die vier auswärtigen Bauern seien die größten Bauern in der Gemeinde, sie würden schier die
Hälfte der Gemeindeumlagen tragen und nähmen auch an allen anderen Gemeindsbeschwerden
teil, darum besäßen sie auch alle Bürgerrechte und Gerechtigkeiten an Brenn-, Bau- und
Haagholz. Sie seien anderen Gemeindsleuten gleichgeachtet, auch genieße die Gnädigste
Herrschaft von diesen Bauern ja auch die Fasnachtshenne, Rauchhenne und die Frohnen.

Zu diesem Punkt warfen, laut Protokoll, die Vertreter der Herrschaft ein, daß der
verstorbene Jacob Frick, damals Lehenbauer des Gotteshauses Beuron, vor etlichen Jahren
schon im Ausland Balken geholt habe, weil die Gemeinde selbst ihm diese verweigert habe.
Weiter sei die Observanz (Herkommen) in Rengetsweiler so, daß die ausländischen Bauern
nicht einmal Brenn-, viel weniger Bau- und Haagholz bekämen. Desgleichen bestehe diese
Observanz auch in Ablach und fast der ganzen Nachbarschaft.

Die Thalheimer Deputierten meinten hierauf, daß man dem Jacob Frick damals das Bauholz
nur verweigert habe, weil Holz für derart große Balken im ganzen Thalheimer Wald nicht
aufzufinden gewesen sei. Was die ausländischen Höfe in Rengetsweiler beträfe, so seien diese
Höfe ja mit genügend eigenem Wald versehen. Was die Observanz in Ablach als einem
gutensteinischen Ort betreffe, berühre sie das nicht. Im Gegenteil seien in nämlicher Herrschaft

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