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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0124
Manuel Werner

(1919), Liesel Bernheim (1919), Sophie Levi (1878), Sophie Kaufmann (1923), Emilie Weil
(1897), Jettchen Kraus (19 3 6)829.

Zum Israelitischen Frauenverein finden sich im Schreiben der israelitischen Gemeinde
Hechingen an das Stadtbürgermeisteramt vom 7.Juli 1938 folgende Angaben830: Zweck:
Unterstützung von bedürftigen kranken Frauen und Mädchen der hiesigen Gemeinde, Unterstützung
durchreisender Glaubensgenossinnen, Betreuung in Krankheits- und Sterbefällen.
Kapital: 4'A und 5'A%ige Wertpapiere im Nennwert von 3000RM. Einkünfte an Zinsen,
Spenden und Beiträgen jährlich ca. 550 RM, die restlos für den Zweck des Frauenvereins
ausgegeben werden. Statuten vorhanden. Zur Vertretung berechtigt: Frau Karoline (Isidor)
Weil, Hechingen.

Im zweiten Vierteljahr 1938 wird ein Zugang (Else Grumbacher) verzeichnet, im dritten
Vierteljahr zwei Abgänge infolge Wegzugs (Hermine Marx und Anneliese Gfrörer). Am
27. Dezember 1938 meldet Frau Karoline Weil drei Abgänge wegen Auswanderung (Ruth
Frank, Fanny Walter, Else Grumbacher) und einen Abgang wegen Wegzugs (Hermine Levi);
am 24. Juni 1939 enthält die Meldung drei Abgänge infolge Auswanderung (Lotty Levi, Betty
Weil, Emilie Weil).

Der Israelitische Frauenverein, Ortsverband Hechingen, wurde mit Wirkung vom
15. Ii. 1939 aufgelöst. Das betreffende Schriftstück hat folgenden Wortlaut:

Israel. Frauenverein Ortsverband Hechingen Hechingen den 20. November 1939

An das Bürgermeisteramt Hechingen

Wir teilen Ihnen hierdurch mit, dass der Israel. Frauenverein Ortsverband Hechingen mit
Wirkung ab 15. November 1939 infolge der kleinen Mitgliederzahl aufgelöst wurde. Die
Funktionen werden von der Israel. Gemeindeverwaltung unter der Abteilung »Weibliche
Fürsorge" und Krankenpflege weitergeführt.

Der Vorstand!
Karoline Sara Weilm

Bruderschaft der Brautaussteuer - Hachnassat Kalla,
Israelitischer Gewerbeverein in Hechingen

Im Jahre 1777 wurde von mehreren Israeliten ein Verein unter dem Namen >Bruderschaft
der Brautaussteuer< gegründet, so steht es in den Statuten des Israelitischen Gewerbe-Vereins in
Hechingen aus dem Jahre 1839832. Nach der Encyclopaedia Judaica833 hieß die Bruderschaft
Hachnassat Kalla. Sie ließ an den Sabbat- und Feiertagen bei den Versammlungen der Mitglieder
in einem besonderen Lokal Religionsvorträge halten und zu gewissen Zeiten armen israelitischen
Jungfrauen Beiträge zu ihrer Brautaussteuer geben. In einem Schreiben von M.Jacob Weil
und Jacob Simon vom 14. Januar 1838 an die Fürstliche Regierung heißt es: Seit 60 Jahren
besteht hier eine Gesellschaft von Israeliten unter dem Namen: »Bruderschaft der Brautaussteu-
er<. Ihr Zweck ist, sich im Geiste der mosaischen Moral- und Religionslehre unterrichten zu
lassen, hauptsächlich aber vermittels ihres Fonds und der monatlich von den Mitgliedern
abzugebenden Beyträge, nämlich 4 kr., armen Mädchen zur Aussteuer behülflich zu seyn, weil
dieß als eine der wohlthätigsten Handlungen den Israeliten zur heiligsten Pflicht gemacht ist834.

Durch die neu eingeführte Synagogen-Ordnung (21.3.1839) wurde dem Zweck der
Bruderschaft in Betreff der Religions-Vorträge in der Synagoge Genüge geleistet. In Erwägung
der Zeitumstände sollte vor allen Dingen auf eine staatsbürgerliche und gewerbliche Ausbil-

829 Ebd.

830 Lagerort: SAH, API. 5422, Bd. Rechtsverhältnisse der Israelitischen Gemeinde.

831 Lagerort: SAH, API. 6002, Geheime Staatspolizei, Berichte.

832 Lagerort: StAS Ho 6 Zettelrepertorium Akten Nr. 310.

833 8. Band. 1931, Spalte 175.

834 Lagerort: StAS Ho 6 Zettelrepertorium Akten Nr. 310.

120


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