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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0306
Hans Speidel

bestand, wurde von verschiedenen Seiten angeregt, »die Baulast von den schwächeren Schultern
des Zweckverbandes auf breitere zu legen und den Landkreis stärker an der Berufsschule zu
interessieren« (so Hohenz. Zeitung). Dieser war von Anfang an für diesen Plan aufgeschlossen,
und so kam es nach längeren Verhandlungen im April 1957 zu einer Vereinbarung zwischen
dem Landkreis einerseits und dem Zweckverband und der Stadt Hechingen anderseits, nach der
der Kreis die Berufsschule bauen und nach ihrer Fertigstellung die Schulträgerschaft übernehmen
sollte. Die Stadt Hechingen sollte das für den Neubau vorgesehene Gelände von ca. 80 ar
am Schloßberg dem Kreis für den verbilligten Kaufpreis von 20 000 - DM zur Verfügung stellen
und auf Anliegerleistungen verzichten. Der Zweckverband sollte den von ihm abgeschlossenen
Bausparvertrag von 200000-DM, der zur Hälfte eingezahlt war, an den Kreis weitergeben.
Nach der Genehmigung dieser Vereinbarung durch die zuständigen Gremien beauftragte der
Landkreis den Architekten Marohn aus Stuttgart, den ersten Preisträger in dem bereits
erwähnten Wettbewerb, mit der Planung und Ausführung des Neubaus. Nach zweijähriger
Bauzeit wurde die Berufsschule am 8. September 1959 feierlich eingeweiht. In dem Hauptgebäude
mit einer großen Eingangshalle befinden sich neben den Schulsälen und Lehrerzimmern
ein Film- und Vortragsraum, Aufenthaltsräume für die auswärtigen Schüler sowie die Hausmeisterwohnung
. In dem kleineren Nebengebäude sind die Werkstätten für die einzelnen
Berufsgruppen untergebracht. Die Baukosten beliefen sich auf etwa 1450000,-DM, wozu das
Land Baden-Württemberg einen Zuschuß von 400 000,-DM beisteuerte. Mit dem Bau dieser
Schule glaubte die Kreisverwaltung, die räumlichen Voraussetzungen für die schulische
Weiterbildung der kaufmännischen und gewerblichen Berufsschüler für längere Zeit geschaffen
zu haben. Aber schon wenige Jahre später machte die auf Grund der Entwicklung im
Berufsschulwesen erfolgte Eröffnung einer Handelsschule in Hechingen den Bau eines weiteren
Schulgebäudes dringend erforderlich. Der Landkreis kaufte daher im Jahre 1965 ein Baugelände
von 92 ar am Schloßberg von der Fürstlichen Verwaltung und ließ sich im gleichen Jahr in einem
Architektenwettbewerb Entwürfe für einen weiteren Bau anfertigen. Der Baubeginn verzögerte
sich wegen der damaligen schlechten Finanzlage des Landes, das einen Baustop über derartige
Bauvorhaben verfügte. Infolgedessen kam es erst in den 70er Jahren zur Ausführung des
geplanten zweiten Schulbaus, was den Vorteil hatte, daß nach Eröffnung eines Wirtschaftsgymnasiums
nochmals eine Erweiterung gegenüber dem ursprünglichen Plan vorgenommen
werden konnte. Auch konnte später die hauswirtschaftliche Berufsschule, die früher in acht
Kreisgemeinden dezentralisiert war, in das neue Bauprogramm einbezogen werden.

Aber nicht nur der Kreisverband sondern auch die meisten Gemeinden waren um die
räumliche Verbesserung ihrer Schulen bemüht. Vielerorts wurden neue Schulhäuser gebaut.
Den Anfang machte die Gemeinde Burladingen, die schon in den Jahren 1951 bis 1953 ein
modernes Schulgebäude erstellte. In den folgenden Jahren kamen weitere Schulbauten hinzu; es
entstand ein »Schulzentrum«, dessen Einzugsgebiet einen weiten Umkreis erfaßt. Auch in der
Kreisstadt, in Bisingen und Haigerloch entstanden größere Schulzentren mit Grund-, Haupt-
und weiterführenden Schulen. Das früher staatliche Gymnasium in Hechingen, das durch
Anbauten eine wesentliche Erweiterung erfuhr, wurde von der Stadt übernommen. Neue
Schulgebäude erstellten auch die Gemeinden Rangendingen, Empfingen und Dettingen sowie
viele kleine Gemeinden wie Killer, Gauselfingen, Hausen, Stetten u.H., Gruol und Hart.
Bedauerlich ist, daß einige dieser Schulgebäude, für die die Gemeinden große Aufwendungen
gemacht haben, heute infolge der Zentralisierung nicht mehr für schulische Zwecke benötigt
werden.

Der bisher gegebene Überblick über die Aufbauleistung in Kreis und Stadt Hechingen in
den Nachkriegsjahren bedürfte noch mancher Ergänzung. So wäre z.B. noch etwas über die
Kindergärten zu sagen, die in vielen Orten wie auch in der Kreisstadt neu errichtet wurden. Es
wäre auch manche kulturelle Aufbauleistung zu würdigen. Erinnert sei nur an die Arbeit der
Künstlergilde sowie das bereits an früherer Stelle erwähnte Volksbildungswerk und die
Heimatbücherei. Nicht zuletzt wäre auch auf die rege Tätigkeit der nach dem Krieg wieder ins

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