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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1987/0245
Orgelbauer Johann Georg Aichgasser

Pfullendorf, St.Jakobus und Wallfahrtskirche Maria Schray, 1752 bis 1763li

Neben verschiedenen anderen Orgelbauern (Elias Köberlin, Egidi Schnitzer, Anton
Hieber sowie einem Meister aus Scheer an der Donau) ist auch J. G. Aichgasser für die Zeit
1752 bis 1763 in den Kirchenbüchern und Akten mehrfach nachweisbar. Unklar bleibt dabei
oftmals Art und Umfang seiner Beschäftigung und um welche der beiden Pfullendorfer
Orgeln es sich gehandelt hat.

Als einzige zuverlässige Angabe gilt der Hinweis auf einen Chororgelneubau für die
Stadtkirche St. Jakobus. »Die große Orgel war hergerichtet von einem Meister aus Scheer a.d.
Donau, während das Positiv dem Überlinger Aichgasser, der auch das Birnauer Werk erstellte,
anvertraut war.«

Die Chor-Orgel oder so genante Positiv hat Herr aichgasser Von Ueberlingen gestellet und
dafür sambt einem newen register das Flodi aldo, so er in die alte orgel eingesetzet, laut accord
200fl Empfangen, dies Werckhlein ist annoch Von niemand gedatlet worden.

Im Rechnungsbuch der Bruderschaft von der Unbefleckten Empfängnis in Maria Schray
konnte für den 20. August 1760 noch folgender Eintrag nachgewiesen werden: Die Orgel zu
reparieren und supponieren oder in den Chorthon zu setzen, ist dem H. Orgelmacher in
Überlingen Jo. Georg Aichgasser umb 50fl accordiert worden, jedoch also, daß ihme und
seinen Gesellen annoch die Kost und Trunckh müßte gereicht werden, und dieweilen er sambt
gesöllen 3'A (dreieinhalb) Wochen mit dieser Arbeit zubrachten, laufte die Kost samt Trunckh
für beide 23 fl. 19kr2pf Laim, Nägel etc. Ifl39kr2pf. Das übrige alles bezahlte die Fabric, so
in circa auf 80 fl kommen.

Bei kleineren Pflege- und Instandsetzungsarbeiten ist Aichgasser noch für die Jahre
1752/56 in St. Jakob und 1759 in Maria Schray nachweisbar.

Sigmaringen, Schloßkirche St.Johann, 1762]6

Von der 1762 entstandenen Orgel ist heute nur noch der Prospekt, zumindest Teile davon,
erhalten.

Neben der großen Aichgasser-Orgel verfügte die Schloßkirche noch über eine Chororgel
aus der Werkstatt Konrad Keppners, dem Neffen Aichgassers. Von dem 1773 entstandenen
Werk mit neun Registern sind heute ebenso nur noch die beiden Prospekte rechts und links
des Hochaltars erhalten (vgl. Anm. 2).

Fischingen, Schweiz, Klosterkirche (ehemalige Benediktinerabtei), 1763iJ

Unter Verwendung der Vorgängerorgeln von Matthäus Abbrederis (1690 Haupt- und
Chororgel) sowie Hans Jakob Bommer (1727 Positiv, 1736/37 Verlegung der Westportalorgel
in den Chorraum, 1741/42 Hauptorgel) baute Aichgasser 1763 ein Orgelwerk mit 33 Registern
in dem neuerrichteten Psallierchor der Klosterkirche. Im Laufe der Zeit hatte das Instrument
verschiedene Eingriffe zu erleiden. Einer der folgenschwersten war ein Umbau im Jahre 1914,
als die Orgel auf 45 Register erweitert und mit einem neuen, dreimanualigen Spieltisch und
pneumatischer Traktur versehen wurde. Der alte Pfeifenbestand blieb jedoch weitgehend
erhalten, so daß 1956/57 das alte Werk von der Firma Metzler, Dietikon, wiederhergestellt
werden konnte.

15 Birnauer Kalender von 1929. J. Schupp, Künstler und Kunsthandwerker der ehemaligen Reichsstadt
Pfullendorf. Meßkirch 1952. T. Klein, Der geschichtliche Rückblick auf die Orgel und ihre Erbauer in
der ehem. Reichsstadt Pfullendorf. In: Schrift zur Orgelweihe, 1974. Frdl. Mitteilung von Prof. Dr.
Groner, Fribourg.

16 Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns, Bd. 2.1948, S.295. Kirchenführer St. Johann Sigmaringen, 1976.

17 A. Knoepfli, Die restaurierte Fischinger Orgel. In: Thurgauer Volkszeitung vom 22.8.1957. Kirchenführer
Klosterkirche Fischingen. Bern 1982. Frdl. Mitteilung von Pater A. Koch.

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