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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1987/0280
Neues Schrifttum

Auftrag des umstrittenen Abtes Anselm II. Schwab von Salem stukkierten Prälatur. Seine Aufgabe bestand
in der Adaptierung einer Raumeinheit, bestehend aus Empfangszimmer, Vorzimmer und Kabinett im
Nordost-Pavillon des Klosters, im Stil des Rokoko. Der Detailanalyse wird eine für den Laien wichtige
Einführung in Material und Technik des Stuckierens vorangestellt. Es folgt eine Formgeschichte der
dekorativen Einzelformen. Der Schwerpunkt liegt neben den pflanzlichen, tierischen, architektonischen
und allegorischen Formen auf dem Leitmotiv der Epoche, der Rocaille. Am Salemer Beispiel wird die
Entwicklung dieser Form vom kompakten, geschlossenen Motiv bis zu seiner Auflösung gezeigt, wobei
auch Variationen und Sonderformen berücksichtigt werden. Die reiche und detaillierte Bildausstattung
des Bandes ermöglicht es dem Leser, die Analyse der Einzelformen nachzuvollziehen. Die von der
Verfasserin vorgenommene Klassifizierung der Stukkaturen gibt über das untersuchte Werk hinaus einen
eindrucksvollen Uberblick über die Formensprache der Rokokokunst. Die Untersuchung zur Ikonographie
der Raumausstattung belegt anhand der Vorlagen, daß die Motivtradition Dirrs weniger durch
Feuchtmayer als vielmehr durch die Kombination wessobrunnischer Formensprache mit modernen
französischen Einflüssen bestimmt wird, aus denen Dirr individuelle Formprägungen entwickelt.

Ein Exkurs behandelt weitere Werke Dirrs: den Entwurf für die Stukkierung eines Saales in Schloß
Rimpach bei Isny (1759), die Stukkaturen im Neuen Schloß zu Tettnang (1758-60) und in der Klosterkirche
zu Baindt (1763). Abschließend wird die Autorschaft der Stukkaturen in Schloß Aulendorf diskutiert.

Die Arbeit Häusler-Stockhammers würdigt die Ausstattung der Salemer Prälatur als ein Hauptwerk
der Dekorationskunst des Rokoko und emanzipiert den Künstler vom übermächtigen Einfluß seines
Lehrers. Dirr erscheint als origineller, schöpferischer Stukkator. Die Autorin legt den Stellenwert von
Künstler und Epoche in der Kulturlandschaft des deutschen Südwestens neu fest.

Tübingen Gabriele Moll

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