Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 28
(PDF, 60 MB)
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Wolfgang Hermann

wurde 1491 in dessen Testament mit der Herrschaft Dießen bedacht26. Neuneck selbst kam
1531 an Rudolf von Ehingen27, der sich fortan Herr von Kilchberg und Neuneck nannte. Die
verwandtschaftlichen Beziehungen beider Familien wurden noch vertieft, als Magdalena von
Ehingen (f 1565) den badischen Vogt in Altensteig, Wildhans von Neuneck, heiratete28.

Erben der von Ehingen zu Dießen wurden die Herren von Wernau. Von ihnen ging diese
Herrschaft an die Schenken von Stauffenberg29, welche im Jahre 1708 ihren Besitz, verringert
um den Ort Bittelbronn, an das Kloster Muri verkauften30.

1.2 Die Herren von Neuneck zu Glatt

1.2.1 Die niederadligen Herren bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts

»Schon am Ende des 13.Jahrhunderts treffen wir in Glatt das Adelsgeschlecht von
Neuneck, welches das Dorf 400 Jahre lang innehatte. Die Neunecker waren in viele Familien
verzweigt, und die Glatter Linie dauerte am längsten«31. Es war ihnen gelungen, zu ihren
Stammbesitzungen Neuneck und Glatt noch zahlreiche Herrschaften hinzuzufügen, u.a.
Dießen, Bittelbronn, Mühlen, Dettensee - und Hodler führt 1928 an, daß sie in mehr als 150
Orten begütert waren.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts jedoch verloren sie große Teile ihres Besitzes durch
Verkäufe und Vererbungen. Ihre engere Herrschaft Glatt wurde durch das Dorf Glatt und
Anteile an den Dörfern Dürrenmettstetten und Dettingen gebildet. Zwischen 1334 und 1375
lebte ein Ritter namens Volz von Neuneck mit dem Beinamen der Spiser, der am Anfang einer
ausgedehnten Glatter Linie steht. Dieser sei nach Hodler gezwungen gewesen, gegen 1370
zahreiche Besitzungen zu veräußern.

1364 teilten sich Glatt die Brüder Heinrich zu Glatt und Hans zu Glatt. 1433 hatten sechs
Familien Anteil an der Glatter Burg. Johann (Hans der Ältere) 1454-1509 war der Vater der
Brüder Reinhart, Oswald, Wildhans d.J. und Heinrich. Hans der Ältere war seit 1458 im
Dienst der württembergischen Landesherren. Er wurde 1477 Rat, später Vogt in Balingen,
Reichenweiher im Elsaß, württembergischer Obervogt am Schwarzwald und war 1496
Hauptmann des Ritterviertels am Neckar32. Über die territorialstaatliche Organisation Württembergs
informiert Rudolf Seigel knapp zusammenfassend33. In Balingen und Rosenfeld
saßen Vögte, die im Auftrag des Landesherrn die hoheitlichen Funktionen in den Bereichen
Hochgericht, Verwaltung, Geleit- und Wehrwesen wahrnahmen. Das Stadtgericht war Hochgericht
für die Stadt- und Dorfbewohner des Amtes. Hierzu schreibt Hans Jänichen34: »In den
Städten war der Schultheiß der höchste herrschaftliche Beamte, dem der einflußreiche Stadt-
und Kanzleischreiber zur Seite stand; dieser besorgte neben der Stadtschreiberei in allen
Ämtern auch die Geschäfte des Amts.« Neben dem Vogt besorgte ein zweiter Beamter, der
Keller, den Einzug der Steuern und Zölle und der Gülten aus dem landesherrlichen Grundbesitz35
.

Als Hans d.Ä. von 1481 bis 1493 Vogt in Balingen war, mußte die Verwaltung und das

26 Ebd. S. 153 - Burkart erhielt wohl auch Teile zu Glatt.

27 Ebd. S.41.

28 Ebd. S.229f.

29 Franz Xaver Hodler: Geschichte des Oberamts Haigerloch. Hechingen 1928. S.661.

30 Ebd. S. 662.

31 Ebd. S. 174.

32 Ottmar (wie Anm.4) S.215-217. - Tabelle im Anhang S. 116.

33 Seigel (wie Anm. 3) S. 105.

34 Der Landkreis Balingen. Amtliche Kreisbeschreibung. Bd. 1. Balingen 1961. S.237.

35 Seigel (wie Anm. 3) S. 105.

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