Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 223
(PDF, 60 MB)
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HEINRICH KOHRING

Bereits 1465 Juden in Hechingen?

Germania Judaica, Bd. 111,1 erschienen

Vor einiger Zeit kam der gewichtige 1. Teil des 3. Bandes des Jahrhundertsprojektes
»Germania Judaica« (=im folgenden: GJ)1 endlich zur Auslieferung. Dieser Teilband - zwei
weitere sollen folgen - enthält die Ortschaftsartikel von A-L. Der im 3. Band der GJ
abgedeckte Zeitraum erstreckt sich von 1350 bis 1519, d.h. er umfaßt die Zeitspanne von den
Judenpogromen zur Zeit des Schwarzen Todes bis hin zur (allmählichen) Vertreibung der
Juden aus den Reichsstädten, die ihren relativen Abschluß im Jahr 1519 - dem Todesjahr
Kaiser Maximilians - mit der Ausweisung der Judenschaft Regensburgs findet (relativ deshalb,
weil die Reichsstädte Frankfurt am Main und Worms ihre Juden nicht austrieben)2.

Erstmalige Erwähnung Hechingens in der »Germania Judaica*

Da, wie gut bekannt, Juden in Hechingen innerhalb des genannten Zeitabschnittes - jedoch
nicht davor - urkundlich bezeugt sind3, ist es klar, daß Hechingen im 3. Band der GJ erstmals

1 Die »Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums« hatte sich im Jahre 1903 zum Ziel
gesetzt, »unter dem Titel >Germania Judaica< ein alphabetisches Verzeichnis aller Ortschaften des
deutschen Reiches, an denen von den ältesten Zeiten bis zu den Wiener Verträgen jüdische Ansiedlungen
bestanden haben, anlegen und deren Geschichte auf Grund der Quellen wissenschaftlich darstellen zu
lassen.«; so laut Germania Judaica I, S. IX, 1963. Die vollständigen Titel der ersten beiden Bände lauten so:
Germania Judaica. Nach dem Tode von M. Brann herausgeg. von I. Elbogen, A. Freimann und

H. Tykocinski. Bandl: Von den ältesten Zeiten bis 1238. Der vollständige l.Band erschien 1934 in
Breslau, nachdem bereits 1917 ein Teilband (A-L) herausgekommen war. Nach dem letzten Krieg wurde
in Tübingen bei J.C.B.Mohr (Siebeck) 1963 ein Nachdruck - mit Nachträgen und Verbesserungen von
Zvi Avneri - herausgebracht. Der 2. Band (in zwei Teilbänden) erschien 1968 wieder bei Mohr in
Tübingen: GJ. Band II: Von 1238 bis zur Mitte des H.Jahrhunderts, herausgeg. von Zvi Avneri.

I. Halbband: Aachen-Luzern; 2. Halbband: Maastricht-Zwolle.

2 Der vollständige Titel von GJ 111,1 ist: Germania Judaica. Band III: 1350-1519, herausgeg. von Arye
Maimon in Zusammenarbeit mit Yacov Guggenheim im Auftrag der Hebräischen Universität in
Jerusalem. 1. Teilband: Ortschaftsartikel Aach-Lychen, Tübingen 1987 (Mohr), XXX + 769. Der
2. Teilband soll die Ortschaftsartikel von M-Z enthalten, der 3. hingegen Gebietsartikel, Karten und
Register. Vgl. zur zeitlichen Ausgrenzung 1350-1519 S. VII des Vorwortes von GJ 111,1. Vgl. auch Ismar
Elbogen/Eleonore Sterling: Die Geschichte der Juden in Deutschland. Eine Einführung. Frankfurt
1966, S. 84 und 102-3 zur Verdrängung der Juden aus den Reichsstädten sowie speziell zu Frankfurt und
Worms S. 110.

3 Vgl. dazu Anm. 5. Das Auftauchen von Juden in der Grafschaft Zollern und in Hechingen selbst dürfte
gleichfalls in Verbindung stehen mit der Verdrängung der jüdischen Minderheit aus den Reichsstädten
zwischen 1350 und 1500. Man bedenke ferner, daß Eberhard im Barte 1477 mit der Universitätsgründung
keine Juden mehr in Tübingen duldete, und sie durch die Regimentsordnung vom 14. Juni 1498 ganz aus
dem Herzogtum Württemberg ausgewiesen wurden. Vgl. zu letzterem Punkt Aaron Tänzer: Die
Geschichte der Juden in Württemberg. Frankfurt/Main 1983 (Reprint der Ausgabe von 1937), S. 4.

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