Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 237
(PDF, 60 MB)
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Besprechungen

Tabellen und Abbildungen exemplifizieren und veranschaulichen den Text, ein Glossar erläutert
Fachausdrücke und nicht allgemein gängige Begriffe. Angaben zu allgemeiner und einführender Literatur
sowie zu Spezialliteratur über sämliche Orte und Quellenangaben geben dem historisch interessierten
Leser wertvolle Hinweise für eigene weitere und detaillierte Forschungen.

Die wissenschaftlich fundienen, dabei allgemeinverständlich dargestellten Kreisbeschreibugen bieten
dem Fachhistoriker, dem Heimat- und Ortsgeschichtsforscher, aber auch Schulen und Behörden und allen
an Landes- und Heimatkunde Interessierten grundlegende Informationen über die baden-württembergischen
Landkreise, ihre Städte und Gemeinden und sind als vielseitig verwendbare Nachschlagewerke zur
schnellen Orientierung unersetzbar.

Sigmaringen Maren Kuhn-Rebfus

Archäologie, Kunst und Landschaft im Landkreis Tuttlingen. Hrsg. vom Landkreis Tuttlingen. Sigmaringen
: Thorbecke 1988. 328 S., 194 Abb.

35 Städte und Gemeinden zählt der Kreis Tuttlingen seit der Verwaltungsreform vor 15Jahren.
Nachdem sich der Landkreis erstmals 1983 in seiner jetzigen Gestalt vorgestellt hat (»Daheim im
Landkreis Tuttlingen«), werden im vorliegenden Band die archäologischen und kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten
sowie das Landschaftsbild ausführlicher betrachtet.

Das erste Kapitel verfolgt die archäologischen Spuren der Geschichte von der Urzeit über die
Römerzeit bis ins frühe Mittelalter. Archäologische Bodenfunde sind für die lange Epoche von der
Altsteinzeit bis ins frühe Mittelalter hinein die einzigen Quellen und Zeugnisse für die menschliche
Entwicklung, für Handeln und Wirken des Menschen in der Geschichte. Die ersten menschlichen Spuren
sind im Tuttlinger Raum aus der Altsteinzeit bekannt (Paläolithikum, ca. 13000-9500 v.Chr.); aus der
Mittelsteinzeit (Mesolithikum, ca. 8000-5500 v.Chr.) konnten Zeugnisse von Menschengruppen im
Schwäbischen Wald, im Oberland, im Hoch- und Oberrheintal entdeckt werden. Eine der bedeutendsten
mesolithischen Stationen in Süddeutschland ist die Jägerhaushöhle, am Anfang vom Donautal zum Schloß
Bronnen gelegen. Zahlreiche Schaber, Steinbeile, Klingen und Pfeilspitzen belegen das Wirken der Siedler,
die sich durch Jagd, Fischen und Sammeln von Muscheln und Früchten ernährten. Aus späteren Zeiten,
insbesondere der Hallstattzeit (750-450 v.Chr.), sind umfangreiche Grabbeigaben überliefert. Werkzeuge
, Waffen und Schmuckstücke aus keltischen Hügelgräbern verdeutlichen, daß sich seit dem Ende des
7.Jahrhunderts v.Chr. eine starke soziale Differenzierung entwickelt und eine »Adelsschicht« mit
befestigten Fürstensitzen und Fürstengräbern ausgebildet hat. Aus römischer Zeit (50-259/260 n.Chr.)
läßt sich im Stadtgebiet von Tuttlingen ein römisches Kastell nachweisen. Von 28 weiteren Stellen im
Kreisgebiet sind römische Funde bekannt, doch handelt es sich meist um Einzelfunde, um Münzen,
Scherben, kleinere Mauerzüge. Für das frühe Mittelalter nimmt das Gräberfeld Oberflacht eine einzigartige
Stellung ein. Möbelstücke, Holzgerät und andere Gegenstände des täglichen Lebens geben Zeugnis
von den Wohnverhältnissen, der Lebensweise und der häuslichen Technik einer Siedlung von 100 bis 200
Personen.

Den künstlerischen Sinn von Städten, Gemeinden und Privatpersonen beweist der Hauptteil des
Buches, der die Kunstdenkmäler im Kreis vorstellt. Auch wenn es dort bescheiden heißt, man wolle sich
nicht mit anderen bedeutenden Barocklandschaften messen, so zeigt sich doch, daß es so manches
kunsthistorische Kleinod fernab der Touristenroute zu entdecken gibt. Neben hervorragenden Denkmälern
der kirchlichen Kunst wie Altäre und Kanzeln, Wand- und Deckenmalereien, Skulpturen und
Fresken finden sich beachtliche Burgen und Schlösser, mittelalterliche Stadtanlagen wie in Fridingen und
Mühlheim an der Donau, oder auch reizvolle Ortsbilder; ebenso wird auf gelungene kommunale und
private Gebäude hingewiesen.

Baumeister, Bildhauer und Maler, die im Landkreis gewirkt und ihre Spuren hinterlassen haben,
werden noch einmal gesondert vorgestellt. Nicht nur die weithin bekannten süddeutschen Meister des
Barock wie Ferdinand Dent oder Joseph Anton Feuchtmeyer werden in knappen Biographien skizziert,
sondern auch weniger bekannte oder in Vergessenheit geratene Künstler. Aus neuerer Zeit seien
Künstlernamen wie Wilhelm und Hermann Geyer, Emil Kiess, Roland Martin und Rudolf Yelin, Vater
und Sohn, genannt.

Ein eigenes Kapitel ist den Museen gewidmet. Neben zahlreichen Dorf- und Heimatmuseen werden
auch Galerien und Kunstsammlungen mit ihren Beständen beschrieben.

Nicht minder interessant als die vorhergehenden ist der abschließende Beitrag über die natürlichen

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