Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1990/0059
Buckelquader an Burgen der Schwäbischen Alb

der Schwäbischen Alb mit der Person eines bestimmten Bauherren zu verknüpfen versucht36
.

Versuch einer zeitlichen Einordnung

Bei dem Versuch einer zeitlichen Einordnung der angetroffenen Buckelquaderbauten auf
der Grundlage der oben skizzierten Quellenlage bietet es sich an, die einzelnen Buckelquaderformen
und -Verwendungsarten voneinander getrennt zu untersuchen.

Gehen wir auf der Basis des oben vorgestellten Entwicklungsrahmens davon aus, daß die
meisten Burgen mit Eckbuckelquadern und ausgedünnten Buckelquaderflächen hinsichtlich
der Entstehung der betreffenden Bauteile in die Zeit nach dem ersten Drittel des D.Jahrhunderts
einzuordnen sind und andererseits der Anteil jener Burgen, die dem ausgehenden 13.
und dem 14.Jahrhundet angehören, als eher gering einzuschätzen ist37, so ließen sich zum
Beispiel bei Hornstein38 die Grobeinordnung der Buckelquader - geschlossene Eckbuckelquaderreihen
an den zwei vorderen, ausgedünnte Eckbuckelquaderreihen an zumindest einer
der hinteren Ecken der Schildmauer - mit der Erstnennung im Jahr 1247 und der keramischen
Gründungsdatierung auf die Mitte des 13. Jahrhunderts vereinbaren. Beim Vorderen Wieland-
stein könnte die dortige stark aufgelöste Eckbuckelquaderreihe - zum Teil mit einseitigen
Eckbuckelquadern versehen - ebenfalls mit der keramischen Gründungsdatierung in die Mitte
des 13. Jahrhunderts in Zusammenhang gesehen werden39.

Zusammenhänge zwischen der Grobeinordnung von Buckelquadern und Datierungsmöglichkeiten
aufgrund von geschichtlichen Daten können gleich bei mehreren Burgen, wenn
auch jeweils nur unter den aufgezeigten Vorbehalten, vermutet werden. So scheint Hohen-
Justingen nach einer Belagerung im Jahre 1235 durch Bauteile mit weitgehender, wenn auch
nicht reiner Eckbuckelquaderverwendung ergänzt worden zu sein40. Möglicherweise kurz
nach einer Erbteilung um 1240 könnte der Bergfried von Dietfurt mit lückenlosen Eckbuckelquaderreihen
und stark ausgedünnten Buckelquaderflächen dazwischen entstanden sein41.
Das stark ausgedünnte Buckelquadermauerwerk von Veringenstadt ist dagegen aus besitzgeschichtlichen
Gründen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nach 1260 anzusetzen42. Der in
zwei eng aufeinander folgenden Bauphasen entstandene Bergfried von Hohen-Schelklingen
mit noch weitgehend geschlossenen Buckelquaderflächen könnte in jene Phase kriegerischer
Auseinandersetzungen zwischen 1235 und 1247 fallen43, deren letztem bedeutendem Kriegszug
1246/47 möglicherweise auch das nahe Klingenstein eine Zerstörung mit anschließendem
Wiederaufbau bei nur sporadischer Eckbuckelquaderverwendung verdankt44. Der heutige
Bestand der Burg Schatzberg, deren Bergfried nur an den zwei dem Feind zugewandten Ecken
Eckbuckelquader aufweist, könnte im Zuge der Absicherung neu erworbener Ländereien

36 Hans-Martin Maurer: Burgen am Oberen Neckar. In: Zwischen Schwarzwald und Schwäbischer
Alb. Hrsg. von Franz Quarthal. 1984, S. 111-160 (= Maurer 1984).

37 Ein Nachlassen des Burgenbaues im späten 13. und im H.Jahrhundert kann für die Schwäbische Alb
und ihre Nachbarregionen hinsichtlich Burgenneugründungen eindrucksvoll belegt werden (Hans-
Martin Maurer: Burgen zwischen Alb und mittlerem Neckar. Erläuterungen zur Karte V,6 des
Historischen Atlas von Baden-Württemberg. - Stefan Uhl, Burgen, Schlösser und Adelssitze im
Landkreis Biberach. In: BC - Heimatkundliche Blätter für den Kreis Biberach. Sonderheft 1986),
aussagekräftiges Material zu Burgenumbauten und Erweiterungen wurde bislang noch nicht vorgelegt.

38 Vgl. Katalog Nr. 53.

39 Vgl. Katalog Nr. 98.

40 Vgl. Katalog Nr. 46.

41 Vgl. Katalog Nr. 12.

42 Vgl. Katalog Nr. 93.

43 Vgl. Katalog Nr. 48.

44 Vgl. Katalog Nr. 60.

57


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1990/0059