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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1990/0121
Zehnte und Hofäcker im Dorf Egesheim

Benedikt das Lehen. Fürst Karl Joachim erneuerte 1797 die Belehnung50. Peter Paul starb im
Alter von 85 Jahren am 4.1.1813.

Nach der Aufhebung des Klosters Beuron 1802/03 ging dessen ganzer Besitz, Eigen und
Lehen, an das Haus Hohenzollern-Sigmaringen über.

Der Hofzehnte und die Hofäcker

Der andere geschlossene Güterkomplex in Egesheim, der von den früheren Ortsherren
herrührte und nun auch zum Reichslehen Heiligenberg gehörte, bestand im Hofzehnten und
in den Hofäckern. Lehennehmer war das Kloster Beuron, das als Lehenträger üblicherweise
seinen jeweiligen Kanzleiverwalter vorschlug. Dieser Rechtszustand hat bis zur Aufhebung
des Klosters zu Beginn des 19. Jahrhunderts fortbestanden. Die urkundlichen Zeugnisse über
dieses Lehen reichen bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts zurück.

1413 war Konrad von Möhringen im Besitz des halben Hofzehnten, mit dem ihn Graf
Eitelfritz von Zollern belehnt hatte. Im selben Jahr kaufte er die zweite Hälfte dieses Zehnten
um 20 Gulden vom Schultheißen zu Waldkirch, Stainmar von Schörzingen51. Konrad von
Möhringen war außerdem noch in Schörzingen begütert und anscheinend dort seßhaft. Seine
Witwe und seine Schwester übergaben den dortigen Besitz, der aus zwei Höfen bestand,
später an die Klause Egesheim52. 1429 war Konrad nicht mehr am Leben. Seine Witwe Agnes
von Bachenstein und seine Schwester Ursel, Nonne in der Klause Egesheim, bitten in diesem
Jahr Graf Eitelfritz von Zollern, ihnen den Zehnten zu Egesheim, genannt des Hofern Zehend,
zu leihen und schlagen als ihren Lehenträger Glärin von Husen vor, den Oheim des Konrad53.
Ein gleiches Gesuch richteten die beiden Frauen auch an Hans von Zimmern54. Glärin von
Husen wurde belehnt und erhielt 1432 die Zusage, daß er das Lehen nach dem Tod der beiden
Frauen für sich selbst empfangen werde.

Als die Grafschaft Heiligenberg an Herzog Friedrich von Tirol verkauft und später von
Kaiser Sigismund als heimgefallenes Lehen eingezogen worden war (vgl. oben S. 117), nahm
während einer Ubergangszeit Graf Eitelfritz von Zollern die Verleihung des Hofzehnten in
Egesheim vor.

Doch schon 1435 - nachdem die Grafen von Werdenberg der Linie Sargans 1434 die
Grafschaft Heiligenberg als Reichslehen empfangen hatten - belehnte Graf Johann III. von
Werdenberg, Herr zu Trochtelfingen, Heinrich Rot von Rottweil, Hans Suter den Oberen
und Heinrich den Suter mit dem Hofzehnten55. Die Suter waren ein in Egesheim ansässiges
Geschlecht. Der Zehnte zinste jährlich 4 Malter.

Auf die Suter folgte als Lehenträger Hans Datt von Ebingen, den 1445 Graf Johann
belehnte56. 1462 wurde die Belehnung erneuert. Die Datt waren ein angesehenes Bürgergeschlecht
in Ebingen. Sie hatten später auch Anteil am Zehnten zu Bubsheim. Der 1545
gestorbene Metzger Stefan Datt war einer der reichsten Männer im damaligen Württemberg.

50 5.12.1792 Revers. - 20.12.1797 Lehenbrief, U640 (199/24). Das Siegel des Grafen in einer Holzkapsel
, 010 cm, hängt an. Fürst Joseph Maria Benedikt ist 1796 gestorben. - Revers. - Im StAS Dep.39
Beuron 199/19 liegt für die Jahre 1721-1805 eine Anzahl weiterer Akten, die dieses Lehen betreffen.

51 18.8.1413: StAS Dep. 39 Beuron 5/10-2, S. 49/50 und 5/11, S. 418ff.

52 17.7.1438: HStAS H45 U23; StAS Dep.39 Beuron 5/10-2, S.57-62 und 5/11, S.465-470.

53 13.4.1429: StAS Dep.39 Hausarchiv Hechingen 199/6. - 20.4.1429: Ebenda 199/7 und 199/8. -
12.3.1432: Ebenda 199/9.

54 11.4.1429: FUB VI, S. 388, Nr. 233,13.

55 27.7.1435 (an St. Jakob des heiligen Zwölf Bönen Tag = 25.7.) Revers, Siegler: Märk von Hausen.
Das Siegel fehlt.

56 30.3./19.4.1445 (Dienstag nach Ostern) Revers, Siegler: Renhart von Melchingen. Das Siegel fehlt. -
26.6.1462 (St. Johann und Paul): Lehenbuch im Fürstlich Fürstenbergischen Archiv in Donaueschingen.

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