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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1990/0146
Rainer Loose

80 und 350 Sekundenlitern (1/s), die Langwatte ebenfalls bis zu 501/s, in trockenen Jahren aber
auch ganz versiegend. Die Ergiebigkeit der Biberquelle und die Wasserqualität sind die
Grundlage für einen Forellenzuchtbetrieb bei der Mittleren Mühle.

Auch die tiefergelegenen Teile der Gemarkung im Osten und Südosten zeichnen sich
durch günstige hydrogeologische Gegebenheiten aus. Sie bauen sich aus Sanden, Kiesen und
groben Schottern auf, die beim Abschmelzen des Eises am Ende der Rißeiszeit in einer
Schmelzwasserrinne (sogenannte Wilflinger Rinne) abgelagert wurden (Villinger, 1985). Die
Schotterpakete bilden einen Grundwasserspeicher, der inzwischen in Tiefbrunnen für die
lokale Wasserversorgung erschlossen wurde.

37) Andelfinger Weiher. - 1724/27: 1JA am Andelfinger Weyher im Ö Hartmannssteg
; 1568: am Andelfinger Wyber.

Davon zu unterscheiden ist der Weiher bei der Oberen Mühle. - Der Andelfinger Weiher
berührt die Gemarkungsgrenze zu Langenenslingen. Bei Rückstau überschwemmten die
Wasser des Andelfinger Weihers die Enslinger Weiherwiesen.

38) die Biber, der Biberbach, an des Biberbachs Ursprung. - 1844: Biberbach;
1724/27: Michael Haberbosch, Obermüller, zinst aus einem Baumgarten, genannt das Entrecht
und der untere Garten, gelegen an des Biberbachs Ursprung, 4x Bodenzins; um 1470:
ain garten lit am Ursprung an der gassen (1304 in Altheim: Byberach).

In älteren Urbaren wird der Biberbach in Langenenslingen nur der Bach genannt. Der
Name Biberbach lautete früher aber Biberach, wie 1304 überliefert wird (UB HKI, n. 535,
S. 299), allerdings für den Wasserlauf bei Altheim. Ob der Biber (castor fiber) namengebend
ist, wie man angesichts des Gemeindewappens von Altheim annehmen könnte, ist nicht
erwiesen. Nach Bach II, § 327, kann auch an die Bedeutung Biber = Wasser, Fluß sowie bei
adjektivischer Bildung an die Bedeutung »braun« gedacht werden, was hier wohl nicht
zutrifft, da das Wasser der Biber überaus sauber und klar ist.

39) der Brühlbach (vgl. unten Holzbach).

40) der Egelsee. - Bei diesem FN ist zweifelhaft, ob es sich um ein stehendes Gewässer
handelt. Für ein Gewässer spricht der 1568 und 1724/27 überlieferte Egelseegraben, der als
Anr. eines Ackers auf Rauchen genannt wird. In diesem Fall wäre der FN von dem Tiernamen
Egel (Blut-) abzuleiten (Bach II, 1 § 330, S. 324). Zu erwägen ist aber auch, ob sich nicht in dem
FN der althochdeutsche Personenname Agilolf, Agilo (wie im Ortsnamen Egelfingen) verbirgt
. Da die Überlieferung dieses FN nur bis 1438 gesichert ist (damals Egelse(e) geschrieben
), kann mit Hilfe dieses FN noch kein weitreichender Schluß auf einen frühmittelalterlichen
Siedlungsträger gezogen werden.

41) der Graben. - 1724/27: zu lokalisieren im Ö Eichenberg, an den Graben grenzt die
Hofstatt der Münsterlinger Zehntscheuer (vgl. der böse Graben; vielleicht auch identisch mit
dem 1568 und 1724/27 genannten Egelseegraben).

42) der böse Graben. - 1724/27: 1/2 Mm W auf dem bösen Graben; gehört in das Erste
Heiligkreuztaler Lehen.

43) der Graben oder Wasserfall. - 1724/27: Anr. eines Ackers im Großoberösch am
Bezenhardt: grenzt oben an die Sandgaß, unden auf den Graben oder Wasserfall; gehört in das
12. Heiligkreuztaler Lehen.

Es handelt sich hier nicht um einen freien Wasserfall, sondern um ein Schwundloch
(Doline).

44) Holzbach. - 1844: Holzbach; 1724/27: Holtzbach; um 1470: stost uff den holczbach.

Im Innsbrucker Vertrag von 1605 (§ 15) bestätigt Graf Karl II. der Gemeinde Langenenslingen
das Recht, im Holzbach frei fischen zu dürfen. Dieses Fischrecht hatte sie 1477 von der
Herrschaft und der Gemeinde Wilflingen erstritten; damals hieß der Holzbach auf Wilflinger

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