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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1990/0150
Rainer Loose

Benannt nach einer Hüle = künstlich angelegtes Wasserloch, in dem Weidetiere getränkt
wurden.

81) die Kiesige Gaß. - 1724/27: an der kisigen gaßen; 1568: 1 1/2J ann der Langwath
zwischen Vältin Grafen selig witib und Jerg Hagenbosch Eckhern gleg(en), stoß vomen uff die
kisige gaß ...; um 1470: an kisige gassen.

Der Weg führte westlich des Oberdorfes hart an der Langwatte nach Billafingen. Er hieß
im Anstieg zunächst Sandgaß, dann kiesige Gaß (vgl. den FN Sandhof). An die Anschwemmung
und Sortierung des Erosionsmaterials erinnert 1488 die Bezeichnung alte schütty, die an
die kiesige Gasse und die Langwatte stößt.

82) der Kirchsteig. - 1844: der Kirchsteig; 1724/27: 2} kam Kirchsteig am Bruel; 1568:
am Kilchstaig; 1438: in dem esch kirchstaig.

Der Kirchsteig führt von der alten Pfarrkirche St. Mauritius hinab zur Unteren Mühle, wo
er den Biberbach quert, vorbei am Brühl den Hang der Stubenhalden zum Berghof durch den
Lindenhart nach Friedingen. Sein Name verweist auf die kirchliche Bindung Friedingens an
die Pfarre Langenenslingen bis 1498 beziehungsweise 1672 (vgl. FN die Totengasse).

83) die Landstraße. - 1724/27: stets nur die Straß genannt (vgl. auch FN die Heerstraß,
Straß); um 1470: // iucharten Simbrach gät die Lantstraus dar über; 1438: 1 1/2 J uf zimbrauch
gat die Lantstraß dar üb(er).

Die Ortsstraße wurde 1822 unter Leitung des Oberst von Hövel auf 10 m Breite erweitert
und planiert sowie mit Kandeln versehen. Im gleichen Jahr erfolgte auch der Ausbau der
Straße nach Billafingen; 1839 wurde auch die Straße nach Friedingen gebaut (Knaupp, S. 53).

84) der Lange Weg. - 1844: Lange Wegacker; 1724/27: den Langenweg jennethalb an
der Langwatt liegt das Haus des Ersten Schenckenlehens; 1568: lj am Holzbach ist ein
Anwander, ligt den langen weg am Holzbach.

Die beiden Belege sind ein Hinweis dafür, daß sich allgemeine Bezeichnungen wiederholen
können. Zur Unterscheidung wurden dann eindeutige topographische Bezüge angefügt.

85) die Mühlgasse. - 1724/27: die Mihlgaß; 1487: Hans Stob zinst aus des alten Gebeis
Hofstatt an Mulgasse (R. Stauffenberg, n. 43, S. 47); 1416: Hans Schnider Hermans sMigen sun
in der gassz ze disem ziten ze Enslingen gesessen (UB HK II, n. 980, S. 70).

Nicht identisch mit dem Wilflinger Mühlweg.

86) Offenburger Weg. - 1724/27: Zwey Jauchen im Kornthal bym Pfaffenbronnen am
Offenburger Weg...; Inhaber: Matthes Gaiser in Warmtal.

Die Lokalisierung ermöglicht ein anderer Eintrag im Lagerbuch von Langenenslingen.
Unter den Warmtaler Gütern wird beschrieben: Ein Jauchart am Offenburger Weg, einerseits
die alte Burg, andrerseits das Neufraisch guth, oben die alte Burg, unten den Hartmanns Bühl.
Der Wegname steht wohl in Zusammenhang mit einem in Riedlingen ansässigen Geschlecht
Offenburger. Ein Angehöriger dieser Familie, Heinrich der Offenburger, verkauft 1333 an
Heiligkreuztal eine Wiese im vorderen Ried (UB HKI, n. 365, S. 180). Die Offenburger
besaßen wohl auch die 1303 in Langenenslingen genannte Offenburgers mulj, die in das Urbar
der Burg Veringen 6 Malter Kernen, 1 lb Konstanzer Pfennige und 1 Viertel Eier zinst.

87) der Riedlinger Weg. - 1724/27: 2JA an der Halden am Riedlinger Weg; wohl
identisch mit dem Andelfinger Weg, der ebenfalls an der (Linden-) Halden entlang führt; um
1470: an rüdlinger weg hinab gen dem Siechenhus.

88) Riedweg. - 1844: Riedweg; 1724/27: 1J A im Riedweg am Reinßle.

89) die Sandgasse. - 1844: Sandgaß; 1724/27: 2J A an der kisigen gaßen, einerseits die
Sandgaß; liegt im Ö Großoberösch und Kauchen; 1616: auf die Sandtgassen stossend (vgl. den
Namen die Kiesige Gaß).

90) der Siechenweg. - 1724/27: 3JA hinter der Widum, haißen der Siechenackher,

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