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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1990/0157
Flur- und andere Örtlichkeitsnamen als siedlungsgeschichtliche Quellen

150) die Anwandäcker. - 1568: 1J A hinter der Mühle, Anr.: binden uf die Anwandteckher
; nach einer anderen Anrainerangabe stossen die Anwandäcker an den Bach; 1346: an
dem akker, dem man sprichet der anwander bi dem furt ze Enslingen gelegen (UB HKI,
n.483, S.262).

Der FN rührt vom Wenden des Pfluges her. Weil bei diesem Vorgang vom Pflug Erde
herabfiel und liegenblieb, bildeten sich kleine Wölbungen, die sogenannten Anwander. Da
früher die Anwander auf gemeinem Grund lagen und sie zugleich eine Grenze zwischen zwei
Gewannen bildeten, erhält das Verb anwanden die Bedeutung von angrenzen, so 1568, wenn
es heißt: 2JA von Anwandäcker im Oberösch zwischen Valentin Grauen witib und Stefel
Harschers äckhern anwandet vornen uf Jerg Baiers, binden uf Romeis Selig witib ackher.

151) die Au. - 1844: Au; 1724/27: 1JA in der Au; 1568: in der Ow; 1438: in der ow.
Wohl identisch mit der Flurlage »in der Au« des Großoberösches; die doppelte Nennung

deutet auf eine Aufteilung der Au auf zwei Osche hin.

152) Baind, Peunt. - 1724/27: an und in der Baindt; 1438: ain garte(n) haist dü blind
stost an de(n) staini bühel; um 1470: ain gart(en) haist die baind stost an staine(n) bühel; 1568:
in der ussern Baindt.

Nicht identisch mit der Herrschaftsbaindt. Bei der Baind handelt es sich um ein eingehegtes
Stück Land, das nicht der Dreifelderwirtschaft unterworfen ist (vgl. unter 5.1 die
Herrschaftsbaindt).

153) Burrenacker. - 1844: Burenacker; 1724/27: in Burrenäckhern hinter Aichenberg;
um 1470: am Pum den langen weg obhin.

SWI, col. 1545: Burr = Erhöhung, felsige Stelle, beim Pflügen hinderliche Stelle. - In den
Burrenäckern kommt der Weiße Jura ziemlich direkt an die Oberfläche.

154) Brühl. - 1844: Brühl; 1724/27: 1J A zu Brühla in den Schelmenegardten; 1570: im
Esch Eichenberg zu Brielen (R. Stauffenberg n. 147, S. 204).

Der Brühl ist das zu einem Fron- oder Maierhof gehörige Grünland. - Dieser Brühl ist
identisch mit dem Brühl hinter der Badstuben nördlich des Biberbaches.

155) Egelsee. - 1844: Egelsee; 1724/27: bey dem Egelsee; 1616: am Egelsee; 1568:
Egelsew; 1438: 1/2J im Egelse (vgl. Abschnitt 5.2 »Egelsee«).

156) Eichberg. - 1844: vor und hinter dem Eichberg; 1724/27: vor dem Aichelberg;
1568: am Aichenberg; 1420/22: vor dem aichenberg; 1369: den agker, den wir koufften um
den erwirdigen graff Eberharten von Landow der gelegen ist am aichelberg bi Enslingen dem
dorff(m HKI, n.708, S.464).

Die Bezeichnung stammt von der vorherrschenden Baumart, der Eiche. Der Eichberg
diente im 16./17. Jahrhundert auch als Weitraite oder Reutacker, wie eine Notiz im Lagerbuch
1724/27 (f. 914r) festhält: Der Aichenberg so ein felsiges Feld ist, hat vermög alten Urbary de
Anno Fünftzehenhundert Acht und Sechzig, wann er umgebrochen und gehauen worden,
jederzeit die Sechste Garb als Landgarb geben, bißhero aber und als er letztmahls von der
Gemeind an Philipp Sautern vor bald zwanzig Jahren auf neun Jahr verlihen worden, habe die
Gemeind der Herrschaft jährlich zehen Gulden darauf, bezahlen müssen.

157) Fischacker. - 1844: Fischäcker.

158) auf dem Hart. - 1844: Hart; 1724/27: auf dem Hard; 1616: auf dem Hart; 1568: uf
dem Hardt;um 1470: uff dem Hard; 1438: // iucharten ... ligend uf dem hard.

SWIII, col. 1184: Hart = Wald, Weide.

159) unter der Hecke. - 1568: under der Heckh ... stoßt binden uf den Oespan beim
Jezenn Pronnen.

Die Flur durchzogen früher zahlreiche Hecken und Hage. Sie wuchsen meist an den
Öschwegen, auf denen das Vieh zur Waldweide getrieben wurde. Sie verhinderten das
Betreten der Saatfelder durch Vieh und Mensch.

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