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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1991/0048
Peter Thaddäus Lang

alle Jahr vor der Obrigkait oder derselben vorgesetzten Amptleiten ordenliche Rechnung zue
tun, jedoch Auswartung der Rechnung dem Amptmann und beeder Pfleger oder nach Gestalt
der Sachen beiwohnender Freunde, welliche Zehrung auf guet Bedunken der Obrigkait passiert
oder nit mag werden.

Es sollen auch die Pfleger auf ihre Pflegkinder guet Achtung geben, daß die zue aller
Gottsforcht, Zuecht und Ehr erzogen, zue ehrbaren Leuten verdingt, zur Schuel oder
Handwerch und andern Paurswerken angehalten werden, und wann sie dann mannpar [46] und
zur Verheuratung taugenlich, guet Aufsehens haben, daß die nit leichtlichen verfiert, verkuppelt
oder sonst zu Schand und Schaden gepracht werden, sonder mit Hilf und Rat der nechsten
Freunden ehrlich wohl verheurat und zue Ehren gepracht werden mögen.

Von Weg und Steg zu pauen und zu underhalten

Wann ainicher Schad oder Mangel an den Landstraßen sonst gemainen Kürch und Fleckens
wegen erzaigen wollte, so sollen Ober- und Underamptmann ainem Gericht und Gemaind mit
guetem Fleiß darob sein, daß also Straßen und Weg zu rechter Zeit gebessert, gemacht und aller
Mangel und Schad fürkommen und abgewendt werde, bei Straf - 6fl. 10 B. 10 Kr.

Wo auch ain Undertan für sich selbst Weg und Steg zu bessern verpunden und schuldig, soll
der selbigen Orts gleichfalls auch oberzehltermaßen Schaden zu verhieten schuldig sein bei
obgemelter Pön und Straf und nicht weniger dem, so seiner [47] Nachlessigkait wegen Schaden
erlitten hett, denselben abzulegen verbunden sein, doch nach Erkanntnus der Obrigkait und
Richters.

Von Beweisungen

Es ist auch zue Firkommung leichtfertigen Aidschwerens endlich fürsehen, wann ain Cleger
oder Antwurter im Rechten sein Clag oder Antwurt mit zwen glaubwirdigen Zeugen beweisen
kann, weiters dann der Gegentail erweiset, daß alsdann Ertailung ainichs Aids daruf ihm
Rechten erkennt werden und der Aid verhiet und aufgehebt sein solle.

Von armen Leuten, Bettlern, Kesslern, Gartknecbt72 und Landfahrem

Item, es soll auch niemand ainichen Bettler, Landfahrer, Kessler, Gartknecht und dergleichen
Landstreicher weiters nit dann ain Nacht herbergen, sonder morgens alsgleich zue den
Flecken ab- und ausweisen, auch nit weiter dann ainmal herumber bettlen und sammlen lassen,
bei Straf- 2 fl. 10 Kr.

[48] Item, wellicher sein Weib und Kinder nach dem Almusen schickt, der soll in kein offene
Zech gehn oder kain Spiel tun, bei Straf des Turns, mit Wasser und Brot daselbsten gespeiset,
oder ain Zeit lang des Fleckens verwiesen, er habe dann dessen zue aines ehrlichen Freunds
offner Hochzeit oder andern Ehren sondere Erlaubnus von der Obrigkait.

Von Ehehalten, Dienstknechten und Mägten

Item, wellicher Ehehalten dinget, so der Obrigkait mit Pflichten nit zuetan, der soll
dieselben den nechsten, oder auf das allerlengst inner acht Tagen, zum Vogt oder Amptmann
bringen, daselbsten zue [ge]loben und schweren, der Obrigkait Gepoten und Verpoten zue
gehorsamen, bei Straf - 2 fl. 10 Kr.

Item, wann ainem Hausherrn oder -frauen ain gedingter Ehehalt ohne erhebliche Ursachen
außer dem Dienst lauft und geht, demselben soll man umb seinen Lohn nichts schuldig sein.

72 Landsknecht.

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