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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1991/0112
Otto H. Becker

Das war Spitze: Der beste Vetter-Guser-Ball seit Jahren! Lob und Begeisterung von
allen Seiten nach dem Finale des diesjährigen Vetter-Guser-Balles am Samstagabend in der
bis auf den letzten Platz gefüllten Festhalle. Beifallsovationen für die zahlreichen Bühnenakteure
, die allesamt aus den Reihen der Vetter-Guser-Zunft hervorgehen, waren der
verdiente Lohn für die wachen- und monatelangen Vorbereitungen auf diesen Abend.
Dabei haben es die Verantwortlichen der Zunft geschafft, das Programm zu straffen - mit
Frfolg. So manch lokale Größe und manch lokales Ereignis wurde an diesem Abend mit
närrischem Zungenschlag traktiert, so richtig nach dem Geschmack des närrischen Publikums
- ein Publikum aller Altersstufen und originellen Kostümierungen. Stimmungswogen
der Begeisterung auch am Ende des offiziellen Teils bei den Tanzrunden der Sigmaringer
Stadtkapelle.

Am Anfang des Vetter-Guser-Balls das gewohnte Bild: Der Spielmanns- und Fanfarenzug
zog mit klingendem Spiel in die Stadthalle, die sich heuer als Westernstadt präsentierte,
ein. Narrenrat mit Bräutlingsgesellen und Fledermausgruppen folgten. »Ich grüß Euch alle«,
schmetterte anschließend ein ausgelassener Zunftpräsident durchs Mikrophon. Als Gäste
hieß Prinz Franz den Hausherrn der Halle, Schuhes Kuhn, willkommen, weiter die Abgeordneten
Schwörer und Bülow, Landrat Binder, General Albrecht, Ehrenrat Hans Schwörer
, Altnarrenräte, Hänsele, Schbiallombaschlecker und »alles was sonst noch hier ist«. Der
neue Zunftmeister Dr. Gerhard Mühlebach dankte seinem Vorgänger, Ehrenzunftmeister
Franz Kienzle, für dessen geleistete Arbeit um die Zunft. Schließlich durften einige Aktive
der Zunft den Verdienstorden in Empfang nehmen.

Bühne frei hieß es dann für den Spielmanns- und Fanfarenzug. Die Stimmung im Saal
stieg. Zunftmeister Mühlebach tauschte sein Fasnetshäs mit einem weißen Kittel und Chefkochmütze
und eröffnete den närrischen Reigen. Als Koch des Sigmaringer Krankenhauses
wußte er natürlich bestens Bescheid, was sich da so alles zusammenbraut. Auch die Feuerwehr
(Feuerwehrturm) - »Was uns dort wird serviert, ist noch nicht richtig umgerührt« -
bekam ihr Fett weg. Das städtische Freibad gab ebenso ein dankbares Thema her wie die
>Hochzeit des Jahres* im Hause Hohenzollern. Auf alle Fälle: »Die Würze stimmte«.

Jung und gelenkig wie eh und je, der Auftritt des Vetter-Guser-Balletts. Als kesse
Serviermädchen im »Cafe de Paris« tanzten sie zur Melodie »Schöner Gigolo«. Doch, wo
blieb der Gigolo f Die erste Zugabe war fällig.

Zwischen den Programmnummern, vom Nummern-Girl Edith Fridmansky unter lautem
Gejohle angekündigt, sorgte die Tanzkapelle Lehr immer wieder für Schunkellieder. Und
dann: Der Narhalla-Marsch ertönte und Karnevalist Willi Fink marschierte auf. Er wollte
doch tatsächlich den Schwaben Unterricht in Sachen »Fasnet« erteilen, frei nach dem Motto
»Die Schwaben hier im Land, als Narrennotstandsgebiet sind bekannt«. Er hatte die
Rechnung aber ohne den Wirt gemacht, in diesem Fall ohne den Vertreter der schwäbischalemannischen
Fasnet. Der erwies sich als sehr schlagfertig. Hansi Günther: »Bei ons hot
dia Fasnet Tradition, des woiß das kleinste Kind hier schon«. Der Karnevalist hatte da
einen schweren Stand, trotz Funkenmariecken (Hartwig Mahlke) und Prinzenpaar Hans
und Caroline (Hans Breitfeld und Karl Simon) - gegen die Fledermäuse und einen echten
Prinzen ist halt kein Kraut gewachsen. Eine Glanzrolle für die beiden Obernarren Willi
Fink und Hansi Günther, die für ihren gelungenen Auftritt tosenden Beifall erhielten.

Gelungen war auch der folgende Auftritt - »DJosefin und's Butzele«, mit dem Narrenrat
S. Gayer alle Mühe und Not hatte. Beifall über Beifall und auch für die Mitglieder des
Spielmanns- und Fanfarenzugs in der Rolle hüftenschwingender Haremsdamen. Da blieb
kein Auge trocken.

»Life ist life«, tönte anschließend der Sommerhit 1985 durch die Lautsprecher. Dieser
kündigte einen Rückblick auf das vergangene Jahr an. Manch lokales Ereignis wurde hier
mit närrischem Zuschlag traktiert, aber auch ein Ausflug in die weite Welt durfte nicht
fehlen. Ein Star wurde an diesem Abend geboren: »Bum-Bum-Becker« alias Wolfgang

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