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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1991/0113
»Nauf auf d'Stang«

Staudenmayer. »Du bist genau was i will« sangen da Willi Fink und Hansi Günther. Aber auch
Wolfgang Staudenmayer bewies eine markige Männerstimme. Was sorgte noch für Furore im
vergangenen Jahr? Natürlich die Schwarzwald-Klinik. Sie wurde für ein paar Minuten auf die
Stadthallenbühne gezaubert. »Ja die Schwarzwaldklinik ist jedem bekannt, sie begeistert Mälio-
nen, bloß uns macht sie krank«, sang das Trio frei nach dem Fasnetshit »An der Nordseeküste«.

In die Zeit des »Wilden Westens< versetzte nach einer Pause der Spielmanns- und Fanfarenzug
die Ballbesucher. Ganz schön zackig, die als Yankee verkleideten Fanfarenzügler mit ihrer
Confetti-Kanone. »Da Bianbam«, schwäbisch »dr Biraboam«, war eine weitere Paraderolle
für Hansi Günther und Harry Jahns. Letzterer gehörig ins Schwitzen kam. Klatschen, Zugabe,
Zugabe, auch für das Vetter-Guser-Ballett bei ihrem Auftritt »Blue Night Skadow«. Es gab
Szenenapplaus.

Eine militärische Nachrichtenübermittlung hat so ihre Tücken. Das bewies »Der Befehl«,
eine Programmnummer mit Willi Waidmann (General), Rudi Hofmeister (Major) und Willi
Fink als Unteroffizier. Mit dem Weitergeben von Befehlen ist das halt so eine Sache. Was da
nicht alles passieren kann. Mit dem Narrenauflauf »Westemart« wurde schließlich das Finale
eingeläutet. Mitglieder des Narrenrats legten einen flotten Tanz aufs Parkett. Dazu der
Kommentar von Hansi Günther: »I think, des war ganz net«.

Am Schluß des zweieinhalbstündigen Programms dann das Finale, das alle Akteure und
Mitwirkenden noch einmal auf der Bühne vereinte. Mit tosendem Beifall wurden sie verabschiedet
. Anschließend war die Bühne frei und die Kapelle Lehr spielte bis in die frühen
Morgenstunden zum Tanz auf.

Während der letzten drei Tage der Fastnacht wird den Sigmaringer Narren keine Verschnaufpause
mehr gegönnt. Bereits am Morgen des Fastnachtssonntags treffen sich der
Präsident und die Narrenräte des »Vetter Guser« im Schloß. Danach begeben sie sich
gemeinsam vom Schloßberg herunter auf den Marktplatz, wo die Bräutlingsgesellen, die
Fledermäuse, der Spielmanns- und Fanfarenzug und die Stadtkapelle bereits Aufstellung
genommen haben. Um 11.00 Uhr übergibt dann Bürgermeister Kuhn die Schlüsselgewalt über
die Kreisstadt Sigmaringen an den Präsidenten der Narrenzunft »Vetter Guser«, ein Brauch,
der in Sigmaringen nach dem Vorbild anderer Narrenstädte erst Ende der 70er Jahre
wiedereingeführt worden ist.

Es folgt dann das Ritual der Ubergabe der Bräutlingsstange an die Bräutlingsgesellen.
Nachdem die Stadtkapelle die Sigmaringer Nationalhymne »Freut Euch des Lebens« und den
Narrenmarsch »Nauf auf d'Stang« intoniert hat, gibt der Präsident, Franz Prinz von Hohen-
zollern, vom Marktbrunnen aus die traditionelle Weisung an die Bräutlingsgesellen:

Jetzt ischt d'Fasnet wieder komma -
Voller Luscht und Narretei -
D'Stang und d'Fahne han mr g'nomma -
Wia dös Brauch von Alters sei! -
Wia vor viela hundert Johra -
Wo der Brauch entstanda ischt -
g'schiehts au heut, wo's Fasnet wora -
daß der Brauch jo it verlischt!

Jetzt in Roih und Glied aufstella -
sollt ihr ei, und basset auf: -
S'ischt a Ehr, Ihr Bräutlingsg'sella, -
Euer Stand heut! Achtet drauf! -
Bürgersöh' vom Semmeringa -
Sollet heut beim Trommelklang
Und beim frohe Pfeifaklinga -
danza' mit der Bräutlingsstang!

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